Geschichte Finnlands

collo

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weil hier noch nichts über skandinavien steht, will ich mal den anfang mit einem überblick der geschichte finnlands machen.

meine quelle: http://virtual.finland.fi/finfo/saksa/histsak.html

die geschichte finnlands kann in drei abschnitte unterteilt werden: die schwedische herrschaft bis 1809, die russische herrschaft bis 1918 und die unabhängigkeit.

[font=Arial, Geneva, Helvetica]Schwedische Herrschaft [/font]

[font=Arial, Geneva, Helvetica]Das Gebiet des heutigen Finnland stellte bis zur Mitte des 12. Jh.s ein politisches Vakuum dar, für das sich sowohl der Nachbar im Westen, Schweden, und die römisch-katholische Kirche als auch der östliche Nachbar, Novgorod (Rußland), und die griechisch-orthodoxe Kirche interessierten. Das Wettrennen gewann Schweden, da im Frieden von 1323 zwischen Schweden und Novgorod nur der östliche Teil Finnlands an Novgorod fiel. Damit war der Anschluß von West- und Südfinnland über Schweden an die westliche Kultur vollzogen, während Ostfinnland, d.h. Karelien, für lange Zeit in die Sphäre der russisch-byzantinischen Welt gehörte. [/font]

[font=Arial, Geneva, Helvetica]Mit der schwedischen Herrschaft verwurzelte sich in Finnland die schwedische Gesellschafts- und Rechtsordnung, in der der Feudalismus nicht vertreten war; aus diesem Grunde brauchten die finnischen Bauern nie die Leibeigenschaft zu erdulden, sondern konnten ihre persönliche Freiheit bewahren. Das wichtigste Zentrum Finnlands war die Stadt Turku, die Mitte des 13. Jh.s gegründet worden war und in der auch der Bischof seinen Sitz hatte. Ab 1362 durften die Finnen ihren Vertreter zur Wahl des schwedischen Königs entsenden, und ab dem 16. Jh. galt dies auch für den schwedischen Ständereichstag. [/font]

[font=Arial, Geneva, Helvetica][/font][font=Arial, Geneva, Helvetica]Das Schloß zu Turku ist das älteste mittelalterliche Schloß Finnlands. Der Bau begann im 13. Jahrhundert und wurde Ende des 16. Jahrhunderts abgeschlossen.[/font]​
[font=Arial, Geneva, Helvetica]Die von Luther Anfang des 16. Jh.s ins Leben gerufene Reformation dehnte ihren Einfluß auf Schweden und Finnland aus, und die römisch-katholische Kirche mußte ihren Platz an den lutherischen Protestantismus abtreten. Die Reformation brachte einen großen Aufschwung der finnischsprachigen Kultur mit sich. Der finnische Reformator und Schöpfer der finnischen Schriftsprache, der Bischof von Turku Mikael Agricola (1510-1557) übertrug 1548 das Neue Testament in das Finnische. Die ganze Bibel erschien 1642 auf finnisch. [/font]

[font=Arial, Geneva, Helvetica]Während seiner Großmachtperiode (1617 - 1721) dehnte sich Schweden auf den ganzen Ostseeraum aus und vermochte aufgrund der Schwäche Rußlands, die finnische Ostgrenze weiter nach Osten zu verschieben. Die strikte Zentralisierung der gesamten Reichsverwaltung auf Stockholm führte im 17. Jh. zu einer Angleichung Finnlands an Schweden. Die Träger hoher finnischer Ämter kamen oft aus Schweden und dadurch intensivierte sich der schwedische Einfluß.[/font]
 
[font=Arial, Geneva, Helvetica]Finnland als russisches Großfürstentum (1809-1917)[/font]

[font=Arial, Geneva, Helvetica]Mit dem Zusammenbruch der Großmachtstellung Schwedens zu Anfang des 18. Jh.s begann der Druck Rußlands auf Finnland zuzunehmen, und im schwedisch-russischen Krieg von 1808-1809 eroberte Rußland Finnland. [/font]

[font=Arial, Geneva, Helvetica]Unter Schweden bildete Finnland kein staatliches Gebilde, lediglich eine Reihe von Läns (Provinzen). Alle Fäden verliefen von Finnland nach der Reichshauptstadt Stockholm. Als aber Finnland 1809 von Rußland eingegliedert wurde, bekam das Land den Status eines autonomen Großfürstentums. Sein Großfürst war der russische Zar, der in Finnland durch einen Generalgouverneur vertreten war.[/font]

[font=Arial, Geneva, Helvetica]Das höchste Verwaltungsorgan von Finnland war der Senat, dessen Mitglieder Finnen waren. Der Berichterstatter für finnische Angelegenheiten beim Zaren war der Ministerstaatssekretär Finnlands in St. Petersburg. Damit war eine direkte Verbindung zwischen der finnischen Verwaltung und dem Zaren gegeben, und die russischen Behörden konnten keinen Einfluß auf die finnischen Angelegenheiten ausüben. [/font]

[font=Arial, Geneva, Helvetica]In diese Zeit fällt die Entstehung des finnischen Staates, denn der liberale russische Zar Alexander I., Großfürst Finnlands von 1809 bis 1825, gewährte dem Land eine weitgehende Autonomie. Die lutherische Kirche behielt ihre Stellung in Finnland bei, das Gleiche gilt für das Schwedische als offizielle Landessprache. Aus Helsinki wurde 1812 die Hauptstadt des Großfürstentums, und die 1640 in Turku gegründete Universität wurde 1828 nach Helsinki verlegt.[/font]

[font=Arial, Geneva, Helvetica]Während der russischen Herrschaft erwachte die finnisch-nationale Bewegung. Das von Elias Lönnrot (1802-1884) geschaffene finnische Nationalepos Kalevala erschien 1835. J.V. Snellman (1806-1881), während der Regierungszeit von Alexander II. von 1855-1881 u.a. Senator und Professor an der Universität Helsinki, versuchte die Stellung der finnischen Sprache zu verbessern und sie neben dem Schwedischen als offizielle Landessprache zu etablieren. [/font]

[font=Arial, Geneva, Helvetica][/font][font=Arial, Geneva, Helvetica]Hauptgebäude der Universität Helsinki (1828-32).

Architekt:
Carl Ludwig Engel.
[/font]
[font=Arial, Geneva, Helvetica]Das Sprachendekret von Alexander II. aus dem Jahre 1863 legte der finnischen Sprache den Weg zur offiziellen Verwaltungssprache frei. Obwohl nur ein Siebtel der finnischen Bevölkerung Schwedisch als Muttersprache sprach, hielt die Dominanz der schwedischen Sprache bis zum Anfang des 20 Jh.s an. [/font]

[font=Arial, Geneva, Helvetica]Der finnische Landtag wurde 1863 nach einer Unterbrechung von über einem halben Jahrhundert wieder einberufen. Von jenem Zeitpunkt an trat der Landtag regelmäßig zusammen, und in Finnland begann eine rege gesetzgeberische Arbeit. Durch das 1878 verabschiedete Gesetz über die Wehrpflicht bekam Finnland eine eigene Armee. [/font]

[font=Arial, Geneva, Helvetica]Während der Zeit von Alexander III (1881-1894) und besonders während der Amtsperiode von Nikolaus II. (1894-1917) gewannen die nationalistischen Kreise in Rußland an Einfluß. Das Großfürstentum Finnland, das zum Kaiserreich gehörte, aber weitgehende Sonderrechte genoß, war den russischen Chauvinisten schon lange ein Dorn im Auge gewesen. Es bildete einen Staat im Staate mit eigenem Senat und eigenem Vierständelandtag, eigenem Beamtenapparat, eigenem Gerichtswesen, eigener Armee, eigener Währung (die Markka) und eigenen Briefmarken. Zu alledem trennte eine offizielle Grenze Finnland vom Kaiserreich.[/font]

[font=Arial, Geneva, Helvetica]Die Ausmerzung des "finnischen Separatismus", d.h. die Russifizierung Finnlands, begann während der sog. ersten Unterdrückungsperiode (1899-1905) und setzte sich während der zweiten Unterdrückungsperiode (1909-1917) fort. Die russische Revolution von 1905 bedeutete für Finnland eine kurze Atempause, in der Finnland 1906 eine neue Parlamentsordnung bekam. Sie stellte die radikalste Parlamentsreform Europas dar, da Finnland in einem Schritt von einem Vierständelandtag zu einem Einkammerparlament und zum allgemeinen Stimmrecht überging. Außerdem erhielten die finnischen Frauen als erste in Europa das Stimmrecht bei Parlamentswahlen. [/font]

interessant finde ich die unterschiedliche behandlung der völker im zaristischen russland, während es den finnen sogar erlaubt war, eine eigene armee zu unterhalten, wurden die polen bis zum geht nicht mehr unterdrückt.
 
[font=Arial, Geneva, Helvetica]Die unabhängige Republik [/font]

[font=Arial, Geneva, Helvetica]Der Reichstag verabschiedete am 6.12. 1917 die vom Senat unter P.E. Svinhufvud (1861 -1944) ausgearbeitete Unabhängigkeitserklärung. [/font]

[font=Arial, Geneva, Helvetica]Zu jener Zeit war auch die Kluft zwischen der politischen Rechte und der Linke unüberbrückbar geworden. Ende Januar 1918 putschte die Linke, und die Regierung war gezwungen Helsinki zu verlassen. Der daran anschließende Bürgerkrieg, endete mit einem Sieg der Regierungstruppen unter General Gustaf Mannerheim (18671951). Im Sommer 1919 wurde aus Finnland offiziell eine Republik, und zum ersten Staatspräsidenten wurde K.J. Ståhlberg (1865-1952) gewählt. [/font]

[font=Arial, Geneva, Helvetica]Die unabhängige Republik begann sich in den 20er Jahren dieses Jahrhunderts zu entfalten. Die Wunden, die der Bürgerkrieg geschlagen hatte, wurden u.a. dadurch gelindert, daß die Sozialdemokraten an der Regierungsverantwortung beteiligt wurden; sie bildeten von 1926 bis 1927 alleine ein Minderheitskabinett. Die sog. Lapua-Bewegung, die sich am italienischen Faschismus orientiert hatte, forderte 1929 ein Verbot für die Aktivitäten der Kommunisten, was auch 1930 durch die sog. Kommunistengesetze geschah. Die Lapua-Bewegung versuchte 1932 auch einen bewaffneten Aufstand gegen die Regierung, scheiterte jedoch. [/font]

[font=Arial, Geneva, Helvetica]In seiner Außenpolitik hielt sich Finnland zunächst an die sog. Randstaatenpolitik, d.h. eine Zusammenarbeit mit Estland Lettland, Litauen und Polen. Aber schon in den 20er Jahren wurde aus dem Völkerbund das Fundament der finnischen Sicherheitspolitik. Als sich in den 30er Jahren die Unfähigkeit des Völkerbundes zur Sicherung des Weltfriedens herausstellte, verabschiedete das Parlament 1935 die Erklärung über die nordische Ausrichtung Finnlands. [/font]

[font=Arial, Geneva, Helvetica]Im August 1939 schlossen Deutschland und die Sowjetunion ihren Nichtangriffspakt, in dessen geheimem Zusatzprotokoll u.a. Finnland der Interessensphäre der Sowjetunion zugeteilt wurde. Als Finnland sich weigerte, der Sowjetunion Stützpunkte auf seinem Territorium zu überlassen kündigte diese den 1932 geschlossenen Nichtangriffspakt und begann am 30.11.1939 den Krieg gegen Finnland. Der sog. Winterkrieg endete mit dem am 12.3.1940 in Moskau geschlossenen Frieden, in dem die Sowjetunion u.a. Südostfinnland erhielt. [/font]

[font=Arial, Geneva, Helvetica]
sotilbut.jpg
Während des Winterkriegs fügten die skilaufenden finnischen Truppen, in ihren weissen Uniformen in der Schneelandschaft ein gespensterischer Anblick, der sowjetischen Armee schwere Verluste zu. Finnlands Widerstand gegen die übermächtige Rote Armee wurde weltweit zu einer Legende. Anders als alle anderen in den Zweiten Weltkrieg verwickelten Staaten auf dem europäischen Kontinent, wurde Finnland zu keiner Zeit von fremden Truppen besetzt
[/font]​
[font=Arial, Geneva, Helvetica]Nach dem Einmarsch Deutschlands in der Sowjetunion im Sommer 1941 beteiligte sich Finnland an der Seite Deutschlands am Krieg. Dieser sog. Fortsetzungskrieg endete mit dem im September 1944 geschlossenen Waffenstillstand, durch den Finnland neben den 1940 abgetretenen Gebieten die Gebiete von Petschenga an der Barentssee verlor. Die Bedingungen des Waffenstillstandes wurden im 1947 unterzeichneten Pariser Friedensvertrag bestätigt. [/font]

[font=Arial, Geneva, Helvetica]In der Endphase des Krieges war Marschall Mannerheim zum Staatspräsidenten gewählt worden. Sein Nachfolger war ab 1946 J.K. Paasikivi (1870-1956), der sich zum Ziel gesetzt hatte, von gegenseitigem Vertrauen getragene Beziehungen zur Sowjetunion herzustellen. Der 1948 gechlossene Vertrag über Freundschaft, Zusammenarbeit und Beistand bildete die Basis für die sog. Paasikivi-Linie. In den folgenden Jahren festigte sich die internationale Stellung Finnlands. Die Olympischen Spiele fanden 1952 in Helsinki statt, und 1955 wurde Finnland sowohl Mitglied der UNO als auch des Nordischen Rates. [/font]

[font=Arial, Geneva, Helvetica]Urho Kekkonen, der 1956 zum Staatspräsidenten gewählt wurde, war bestrebt, den außenpolitischen Spielraum Finnlands durch eine aktive Neutralitätspolitik auszubauen. Dies schlug sich u.a. in finnischen Initiativen nieder, z.B. in der im Sommer 1975 in Helsinki zusammengetretenen Konferenz über Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa. [/font]

[font=Arial, Geneva, Helvetica]Nach dem gesundheitlich bedingten Rücktritt von Urho Kekkonen, der ein Vierteljahrhundert an der politischen Spitze Finnlands gestanden hatte, wurde 1982 Mauno Koivisto zum neuen Staatspräsidenten gewählt. [/font]

[font=Arial, Geneva, Helvetica]Bei den Parlamentswahlen von 1945 errangen die Kommunisten einen bedeutenden Wahlsieg und wurden an der Regierung beteiligt, aus der sie nach der Wahlniederlage von 1948 jedoch wieder ausscheiden mußten. Danach bildeten die Sozialdemokraten und die Agrarpartei den Kern der Regierungskoalition, bis die Sozialdemokraten sich aufgrund des Mißtrauens der Sowjetunion aus der Regierungsarbeit zurückziehen mußten. Als die Parlamentswahlen von 1966 einen Sieg für die Linksparteien mit sich brachte, kehrten die Kommunisten und Sozialdemokraten, die beide lange Zeit im politischen Abseits standen, wieder in die Regierung zurück. Die politische Rechte (die Nationale Sammlungspartei) konnte sich hingegen während etwa zwei Jahrzehnten nicht an der Regierungsbildung beteiligen. [/font]

[font=Arial, Geneva, Helvetica]Im Frühjahr 1987 ereignete sich eine bedeutende regierungspolitische Änderung, als die Nationale Sammlungspartei und die Sozialdemokraten eine Mehrheitsregierung bildeten, die bis 1991 an der Macht war. Nach den Parlamentswahlen von 1991 gingen die Sozialdemokraten in die Opposition, und den Kern der Regierungskoalition bildeten die Nationale Koalitionspartei und die Zentrumspartei. Das Kabinett unter Ministerpräsident Esko Aho blieb bis zum Frühjahr 1995 an der Macht.[/font]

[font=Arial, Geneva, Helvetica]Die drastischen Veränderungen, die sich Ende der 80er und Anfang der 90er Jahre in der internationalen Politik vollzogen, die Beendigung der Spaltung Europas, der Zusammenbruch des kommunistischen Systems und der Zerfall der Sowjetunion, bewirkten in Finnland das Fallen alter Tabus in der öffentlichen Diskussion wie auch einen gewachsenen Spielraum für die der Außenpolitik.[/font]

[font=Arial, Geneva, Helvetica]Finnland wurde 1986 Vollmitglied der Efta und 1989 endlich auch Mitglied des Europarats. Im September 1990 gab die Regierung eine Erklärung ab, in der sie feststellte, daß die im Pariser Friedensvertrags von 1947 enthaltenen, die finnische Souveränität einschränkenden Bestimmungen über die Mann- und Materialstärke der finnischen Verteidigungskräfte ihre Bedeutung verloren haben.[/font]

[font=Arial, Geneva, Helvetica]Im Jahre 1991 wuchs auch der Druck zur Änderung des Vertrags über Freundschaft, Zusammenarbeit und Beistand, aber die entsprechenden Bestrebungen wurden hinfällig, als die Sowjetunion Ende desselben Jahres zu existieren aufhörte. Finnland erkannte die Position Rußlands als Nachfolger der Sowjetunion an, und im Januar 1992 unterzeichneten die beiden Länder einen Vertrag über gute nachbarschaftliche Beziehungen. Der Vertrag enthielt keine militärischen Komponenten. Im gleichen Zusammenhang bestätigten Finnland und Rußland, daß der Vertrag über Freundschaft, Zusammenarbeit und Beistand nicht mehr in Kraft war.[/font]

[font=Arial, Geneva, Helvetica]Etwa zur gleichen Zeit begann der Integrationsprozeß in Europa von Finnland immer größere Aktivität zu verlangen. Zwischen der Efta und der Europäischen Gemeinschaft (EG) wurde im Mai 1992 ein Vertrag über die Gründung eines Europäischen Wirtschaftsraums (EWR) unterzeichnet. Der EWR-Vertrag garantierte den Efta-Ländern einen freieren Zugang zum Binnenmarkt der EG.[/font]

[font=Arial, Geneva, Helvetica]In Finnland hatte der EWR-Vertrag als „Endziel" gegolten, aber nachdem Schweden im Sommer 1991 seinen Mitgliedsantrag bei der EG eingereicht hatte und gegen Ende des Jahres die Sowjetunion zerfallen war, wuchsen sowohl das Bedürfnis Finnlands, der EG beizutreten, als auch die Möglichkeiten hierzu erheblich. Finnland stellte im März 1992 bei der EG einen Antrag auf Mitgliedschaft, und das Parlament der mittlerweile zur Europäischen Union mutierten EG stimmte dem finnischen Beitritt im Mai 1994 zu. Im Oktober wurde die EU-Mitgliedschaft in Finnland einer Volksabstimmung unterworfen, bei der 57 Prozent der angegebenen Stimmen den Beitritt befürworteten. Im November 1994 billigte das finnische Parlament mit 153 zu 45 Stimmen den Beitritt zur EU, der Anfang 1995 wirksam wurde.[/font]

[font=Arial, Geneva, Helvetica]In die Präsidentschaftswahlen des Jahres 1994 brachten zwei Faktoren besondere Spannung: Die Mitteilung von Präsident Koivisto, sich nicht mehr der Wiederwahl zu stellen, sowie die Tatsache, daß der Staatspräsident zum ersten Mal in einer direkten Volkswahl gewählt wurde. Nachdem in der ersten Wahlrunde keiner der Kandidaten die absolute Stimmenmehrheit erhalten hatte, standen im zweiten Wahlgang einander der Kandidat der Sozialdemokraten und die Kandidatin der Schwedischen Volkspartei gegenüber, Martti Ahtisaari, Staatssekretär im Außenministerium, und Verteidigungsministerin Elisabeth Rehn. Zum zehnten Präsidenten der Republik wurde mit nahezu 54 Prozent der abgegebenen Stimmen Ahtisaari gewählt.[/font]

[font=Arial, Geneva, Helvetica]Bei den Anfang 1995 veranstalteten Parlamentswahlen erlitt die Zentrumspartei eine herbe Niederlage, und der kurz vorher gewählte Vorsitzende der Sozialdemokraten Paavo Lipponen stellte eine in der finnischen Geschichte völlig neuartige Koalition zusammen, deren Hauptpfeiler die Sozialdemokraten und die Nationale Koalitionspartei waren. Juniorenpartner in der Regierung waren die Grünen, der Linksbund und die Schwedische Volkspartei.[/font]

[font=Arial, Geneva, Helvetica]Lipponens »Regenbogenkoalition« hielt die ganze vierjährige Legislaturperiode zusammen. Zu den Hauptaufgaben der Regierung gehörte es, Finnland in die Strukturen der Europäischen Union einzufügen, die Wirtschaft auf Wachstumskurs zu bringen und die Massenarbeitslosigkeit abzubauen.[/font]

[font=Arial, Geneva, Helvetica]Bei den Parlamentswahlen des Jahres 1999 konnten die nichtsozialistischen Parteien ihre Mehrheit im Parlament ausbauen - sowohl die Nationale Koalitionspartei als auch die oppositionelle Zentrumspartei gewannen Sitze hinzu. Wiewohl die Sozialdemokraten zu den Verlierern der Wahl gehörten, blieben sie mit 51 Sitzen größte Partei im Parlament. Der Wahlausgang hatte keinen Einfluß auf die Zusammensetzung der neuen, wieder von Lipponen gebildeten Regierung, denn die Koalition ist von ihrer Basis her eine Neuauflage der ersten Regierung Lipponen. Die Zentrumspartei blieb in der Opposition.[/font]

[font=Arial, Geneva, Helvetica]Die Arbeit der neuen Regierung stand von Anbeginn im Zeichen der EU-Ratspräsidentschaft (1.7.-31.12.1999).[/font]

[font=Arial, Geneva, Helvetica]Im Februar 2000 wurde Tarja Halonen (Sozialdemokratin) die erste Staatspräsidentin Finnlands. Die frühere Ministerin für Auswärtige Angelegenheiten gewann mit 51.6% der Stimmen die Präsidentschaftswahl. Ihr Gegenkandidat war Esko Aho, Vorsitzender der Zentrumspartei, der 48,4% der Stimmen erhielt. [/font]

der finnische bürgerkrieg und der zweite weltkrieg werden hier ziemlich verkürzt dargestellt. ich werde bei gelegenheit andere quellen hinzufügen.
 
collo schrieb:
der finnische bürgerkrieg und der zweite weltkrieg werden hier ziemlich verkürzt dargestellt. ich werde bei gelegenheit andere quellen hinzufügen.

Eine gute Quelle dazu: [size=-1] "Das Erbe von Jalta. Die Opfer und die Davongekommenen." von Siegrfied Kogelfranz, [/size][size=-1] Rowohlt-Taschenbuch-Verl., Reinbek b. Hamburg (1985).
Da befasst sich ein ganzes Kapitel mit der Geschichte Finnlands zwischen 1917-45 (mit dem Schwerpunkt WKII).

Sehr interessantes Thema übrigens.

Gruß
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hat zufällig jemand das "Kalewala" gelesen?
(Ein finnisches Epos über die Enstehung der Welt.)

"Die Kälte hat mir Lieder gesungen, der Regen Verse gebracht,
andere Weisen trugen die Winde, trieben die Wellen herbei,
die Vögel legten Wörter dazu, die Baumwipfel ganze Sätze."
;)
 
LiaFil schrieb:
hat zufällig jemand das "Kalewala" gelesen?
(Ein finnisches Epos über die Enstehung der Welt.)

"Die Kälte hat mir Lieder gesungen, der Regen Verse gebracht,
andere Weisen trugen die Winde, trieben die Wellen herbei,
die Vögel legten Wörter dazu, die Baumwipfel ganze Sätze."
;)
Finnland (Reichstag) hat 1944 ein Waffenstillstandsabkommen von der Sowjetunion angenommen, um seine Souveränität zu erhalten. Falsch ist, dass nie Finnland von fremden Truppen besetzt wurde. Finnland trat im Norden das Petsamogebiet (Petschenga) ab und mußte die Porkkalahalbinsel im Finnischen Meerbusen an die UdSSR verpachten. 450000 Finnen sind damals ins heutige Finnland umgesiedelt worden. Das Petschengagebiet war ein hochindustrialisiertes Gebiet. Die Reparationszahlungen wurden auf 300 Millionen US-Dollar festgesetzt.
 
mein obiges Posting bezieht sich selbstverständlich auf die Links von Collo.
Sorry, LiaFil
 
Hurvinek schrieb:
... Falsch ist, dass nie Finnland von fremden Truppen besetzt wurde.

das bezog sich sicher auf die tatsache, dass finnland als ganzes nie besetzt wurde. den stützpunkt haben die sowjets übrigens vorzeitig geräumt (nach rund 10 jahren).

ein link zur "kriegsgeschichte" finnlands, aus deutschland:
http://www.sicherheitspolitik-dss.de/gaeste/gl891200.htm

und einer aus finnland, aber in deutsch (anhand der person mannerheims, die ja in dieser zeit in finnland bestimmend war):
http://www.mannerheim.fi/navi-d/kehys_d.htm
 
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