Prinzipielle Hebräisch-Kenntnisse müssen wohl weiter verbreitet gewesen sein, da in den Synagogen keineswegs nur Schriftgelehrte, sondern auch einfachere Bürger wie Jesus aus der Thora lasen.
Stimmt auch wieder. Aber Parthisch?!?
Friedi
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Prinzipielle Hebräisch-Kenntnisse müssen wohl weiter verbreitet gewesen sein, da in den Synagogen keineswegs nur Schriftgelehrte, sondern auch einfachere Bürger wie Jesus aus der Thora lasen.
die Bibel und auch das NT sind (nicht nur) meines Erachtens als Autorentexte zu verstehen, und zwar immer auch vor dem realhistorischen Hintergrund der Texte. Und da nirgends etwas von Jesus´ Frau und Kindern geschrieben steht (jedenfalls nicht in den ernst zu nehmenden Evangelien, Briefen und Berichten), kann man m.E. davon ausgehen, dass es diese auch nicht gegeben hat.
Diese Stelle also ereignishistorisch zu lesen, könnte aufs Glatteis führen.
Ob Jesus also verheiratet war oder nicht, lag überhaupt nicht im Interesse der Evangelisten. Dem realhistorischen Hintergrund der Texte kommen wir nur dort nahe, wo über übliche Dinge berichtet wird - und wir müssen natürlich davon ausgehen, dass die erwähnten Personen der Leser/Hörerschaft mittelbar oder unmittelbar bekannt waren.
Ich vermute zwar auch, dass es den Evangelisten in erster Linie auf eine Darstellung von Jesu Lehren und Wirken ankam, allerdings würde ich den biographischen Aspekt doch etwas höher bewerten. Das Christentum verbreitete sich schließlich in den Jahrzehnten nach Jesu Tod weit über den Kreis derer, die ihn noch persönlich gekannt hatten, hinaus. Da wird bei den Neubekehrten schon ein gewisses Bedürfnis bestanden haben, etwas mehr über die Person Jesus zu erfahren. Insofern könnten die Evangelien schon auch den Zweck gehabt haben, dieses Informationsbedürfnis zu stillen und auch zu verhindern, dass irgendwelche Sagen entstehen. (Ich verweise dazu auch auf den Prolog des Lukasevangeliums.) Dass Markus und Johannes Jesu Zeit vor seinem Wirken aussparten, lässt sich wohl auch damit erklären, dass man über seine Jugend einfach keine wirklich zuverlässigen Informationen hatte, wie sich anhand der deutlich voneinander abweichenden Darstellungen bei Matthäus und Lukas gut erkennen lässt.Ganz richtig, auch deine Bemerkung über den Wert der Evangelien als historische Quelle. Um überhaupt an historische Fakten zu kommen, muss man die Evangelien zwischen den Zeilen lesen und nie vergessen, dass es den Evangelisten keineswegs darauf ankam, über das Leben Jesu zu berichten - denn wenige Jahrzehnte nach Jesu Tod dürften diese Infos ohnehin noch im Umlauf gewesen sein, zumindest unter Jesu Anhängern.
Ich vermute zwar auch, dass es den Evangelisten in erster Linie auf eine Darstellung von Jesu Lehren und Wirken ankam, allerdings würde ich den biographischen Aspekt doch etwas höher bewerten.
Ich würde allerdings anstatt eines "gab es nicht" ein "lässt sich anhand des vorhandenen Quellenmaterials nicht beantworten" setzen.
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Von Frau und Kindern ist aber NIRGENDS die Rede, weder in den Evangelien noch in den Briefen noch in der Apostelgeschichte. Der naheliegende Schluss ist dann doch, dass es Frau und Kinder nicht gegeben hat.
Friedi
Abgesehen von Matthäus' und Lukas' Versuchen, zumindest in den Grundzügen auch Jesu Geburt vor seinem öffentlichen Auftreten darzustellen, verweise ich z. B. darauf, dass auch das weitere Schicksal von Jesu Verwandten und Vorgänger Johannes dem Täufer geschildert wird, obwohl dessen Gefangennahme und Tod für eine Darstellung von Jesu Lehre und Wirken nicht von unmittelbarer Relevanz waren. Bei Markus nimmt die Darstellung von Jesu Lehren verglichen mit den Schilderungen seines Auftretens - verglichen mit den anderen Evangelisten - einen vergleichsweise kleinen Raum ein. Und das Lukas-Evangelium muss man ohnehin in Zusammenhang mit der Apostelgeschichte sehen, die sich in erster Linie auf die Entwicklung der Urgemeinde und die Schilderung der Missionsarbeit konzentriert, wogegen Aspekte von Lehre und Wundern - von den ersten Kapiteln abgesehen - eher in den Hintergrund treten. Lukas spannt also einen Bogen von der Geburt Johannes des Täufers bis zu Paulus' Gefangenschaft und versucht somit, wie er es im Prolog zum Lukasevangelium auch formuliert, eine Gesamtdarstellung von Jesus und dessen Bewegung zu bieten.
Alles, was wir über Verwandte Jesu erfahren oder sein Wirken vor seinem Auftreten als Wanderprediger, erfahren wir eher beiläufig, müssen es aus Nebensätzen und Aussagen anderer über ihn, die seine Rolle in Frage stellen, herausfiltern.
Das ist zwar richtig, aber gleichwohl sind sie auch ereignishistorische Quellen. Hänsel und Gretel sind eine ereignishistorische Quelle dafür, dass es zur Abfassungszeit des Märchens Lebkuchen gab. Es kommt immer auf die Frage an, die man an den Text stellt.Für meinen Geschmack werden von einigen hier ganz allgemein die Evangelien zu ereignishistorisch gesehen. Geschichtsschreibung war nie Sinn oder Zweck dieser Schriften, eher sogar das Gegenteil.
Auffällig dabei auch, dass Jakobus der Gerechte, vermutlich eine der prominentesten Figuren im Judäa der damaligen Zeit, in den Evangelien fast völlig ausgespart wird. Wäre es um biographische Informationen gegangen, so hätten gerade diese Zusammenhänge die Leser ganz besonders interessiert.
Das ist zwar richtig, aber gleichwohl sind sie auch ereignishistorische Quellen. Hänsel und Gretel sind eine ereignishistorische Quelle dafür, dass es zur Abfassungszeit des Märchens Lebkuchen gab.
Es kommt immer auf die Frage an, die man an den Text stellt.
Sowieso ist es ein Wiederspruch das er sich mit seiner Mutter und seinen Brüdern zerstritten habe und dann ein Bruder (wie auch immer er nun genau verwandt ist) so eine bedeutende Stellung im Urchristentum hatte.
Der Terminus "Urchristentum" ist hier schon diskussionswürdig, da Jakobus vermutlich die Position eines (Gegen-)Hohenpriesters bekleidete, was durch sein Beten im Tempel an Jom Kippur belegt wird.
Auffällig auch seine Bezeichnung als Jakobus der Nasiräer, was nun gar nichts mit einem Kaff in Galliläa zu tun hat, aber sofort Assoziationen weckt.
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