Hallo,
vielleicht gehst Du falschrum an die Sache ran. Der Logik nach dürfte der Mensch nicht das erwachsene Tier gezähmt haben, sondern die Kälber. Abgelaufen könnte es so sein, daß z.B. bei der Jagd das Muttertier getötet wurde und dann das überlebende Kalb mit nach Hause genommen wurden ist. Ich könnte mir vorstellen, daß die Überlegung, seinen Fleischvorrat bequem nebenan stehen zu haben recht schnell gekommen ist, wenn man sich der Gefährlichkeit und Mühsal der Jagd bewusst ist.
Die anderen Tiere sind viel schwieriger aufzuziehen, da die Rinderkälber sehr viel schneller ohne Muttermilch auskommen können. Auch dürfte die Beschaffung von Hirschmilch zur Aufzucht viel schwieriger zu bewerkstelligen gewesen sein.
Auch werden Hirsche in der Aufzucht nicht zahm. Sie scheuen immer noch sehr stark, während Rinder vom Gemüt her ruhig sind, wenn sie nicht gereizt werden.
Bei der Domestikation des Wolfes wird es ähnlich angefangen haben. Ein paar Welpen werden mit nach Hause genommen worden sein und der Rest (Aussehen und Charakter) ist dann die Selektion des Menschen. Auch das Scheren- und Zangengebiss ist kein Unterscheidungsmerkmal von Wolf und Hund. Es ist richtig, daß die Hunde heute ein Scherengebiß haben. Daraus aber einen Unterschied zum Wolf abzuleiten ist falsch. Die Hunde, welche mit Scherengebiß geboren werden, werden, da sie züchterisch nicht erwünscht sind, getötet oder fristen als Mischlingsoutsider ihr Dasein. Der Hund bildet in der Biologie demzufolge keine eigene Art aus, sondern gehört zur Art des canis lupus. (Wolf) Er stellt einfach nur die domestizierte Form der Art des Wolfes dar. Der Äthiopische Wolf ist eine Schwesterart des Wolfes und beide gehören zur Gattung der Caniden.(mit noch ein paar anderen Arten)