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Auf dem Foto befindet sich Papst Franziskus noch bei der Amtseinführung. Als er die Mitra trägt, welche er auch nur für einen kurzen Zeitraum auf den Kopf gesetzt bekommt, ist er noch nicht der Papst der katholischen Kirche . Papst Franziskus trägt auch laut Spiegel keine Mitra (
Kirchenoberhaupt: Franziskus ist schon jetzt ein ungewöhnlicher Papst - Meinung - Tagesspiegel)
Nun zu dem Fischgott Dagon. Ich muss dir widersprechen
El Quijote. Zwischen dem Christentum und der Gottheit Dagon liegen nicht unbedeutende 3000 Jahre. Denn der Gott Dagon stellt eine der wichtigsten Gottheiten früher Hochkulturen des Nahen Ostens dar und kann somit als Grundlage des Christentums betrachtet werden.
Erst mal vorweg: Die Gottheit Dagon lässt sich auch heute noch ganz deutlich in unserer modernen Zeit wiederfinden.
Das Volk der Dogon, ein Urvolk aus Mali, hat seinen Namensursprung in der Gottheit Dagon. Die Dogons werden auch als Kinder der Sonne bezeichnet (ihr Götterkult hat vielleicht seinen Ursprung in der Gottheit Baal) (siehe Epoc 6/2011). Somit ist die Gottheit Dagon auch heute noch präsent (vielleicht ja sogar in der Mitra?)
Erstmals tritt der Name Dagon auf in Texten der altertümlichen Stadt Mari auf. In der amurritischen Kultur wurden die Gottheiten Ilu (
Ēl) und Adad dem Dagon gleichgesetzt oder es lassen sich zumindest sehr viele Gemeinsamkeiten feststellen. Hier ist auffällig, dass es sich bei dem Ilus Kult um eine der ersten monotheistischen Religionen des Altertums handelt (Zufall?). Zudem stammen die Namen JWHS und Allahs von der Altertümlichen Gottheit El ab. Der Ilu Kult stellt somit (für mich eindeutig) die Grundlage aller großen monotheistischen Religionen dar. Auch Abraham, der Urvater der drei großen monotheistischen Religionen (Judentum, Christentum, Islam), lebte in Babylonien, zu der Zeit Sumer, zufällig zu der Zeit, als der El Kult in Mesopotamien aufblühte
Die Israeliten verehrten Ilu dann unter dem Namen El (vgl. Bet El = Haus Gottes, Genesis 28,10–22 EU)), dazu tritt der Name Bet-El auch schon bei Abraham in der Bibel auf (da betrachte man sich doch mal den Namen Isra
El).
In
Ugarit um 1300 vor Christus wurde der Gottheit Dagon ein großer Tempel gewidmet, Dazu wurde Dagon in Ugarit als Vater des
Baal betrachtet (
http://ancienthistory.about.com/od/godsmyth/a/Dagon.htm) oder auch als Vater von Hadad. In Ugarit wurde
Dagon zudem der Gottheit El gleichgesetzt (siehe
Joseph Fontenrose & die Ras Shamra Texte), auch wenn beide Gottheiten unterschiedliche Verehrung bei den Phöniziern genossen haben. In den Ugarit Texten ist Dagon als dgn bekannt, vermutlich Dagnu ausgesprochen, Baal häufigster Beiname ist zudem bn.dgn „Sohn des Dagan“.
Bei den Phöniziern erscheint er dann als Hauptgottheit. Jedoch lassen sich bei den Phöniziern sehr verschiedene Auffassungen von Dagon feststellen: Laut „Dritter-Hand“ Berichten von Griechen und Christen galt Dagon nicht als Vater Haddads und ist der Bruder El’s.
Welche Stellung und welche Position die Gottheit Dagon in der mythologischen Welt dieser Altertümlichen Kulturen hatte sei nun erst mal dahin gestellt, es zeigt sich jedoch, dass diese Gottheit im Altertum einen sehr sehr wichtigen Einfluss hatte und vermutlich auch auf spätere Zeiten.
Denn noch zur Makkabäerzeit (165 v Chr – 65 v Chr.) gab es in Aschdod einen Tempel des Dagon, der von Jonatan verwüstet wurde (1. Makk 10,83-85; 11,4)
Also wäre es für mich gar nicht verwunderlich wenn der Kult des Dagons bis in die Zeiten des neuen Testaments überlebt hat und auch heute noch in der Kirche, welche durch und durch von heidnischen Elementen geprägt ist, zu spüren ist.
Hier noch einmal zusammengefasst, wo die Gottheit Dagon in der Bibel auftaucht:
Jos 15, 41
und Gederoth, Beth-Dagon, Naama und Makkeda: 16 Ortschaften mit den zugehörigen Dörfern.
Jos 19, 27
Sodann wendet sich die Grenze ostwärts nach Beth-Dagon, berührt Sebulon und das Tal Jiphthah-El im Norden, dann Beth-Emek und Negiel und setzt sich nordwärts fort nach Kabul,
Ri 16, 23
Nun kamen einst die Fürsten der Philister zusammen, um ihrem Gott Dagon ein großes Schlachtopfer zu veranstalten und ein Freudenfest zu feiern; denn sie sagten: »Unser Gott hat unsern Feind Simson in unsere Hand gegeben!«
1 Sam 5, 2 dort nahmen die Philister die Lade Gottes, brachten sie in den Tempel Dagons und stellten sie neben Dagon hin.
1 Sam 5, 3
Als aber die Einwohner von Asdod am nächsten Morgen früh in den Tempel Dagons kamen, fanden sie Dagon vor der Lade des HERRN am Boden auf dem Angesicht liegen. Da nahmen sie Dagon und stellten ihn wieder an seinen Platz.
1 Sam 5, 4
Als sie aber am folgenden Tage frühmorgens kamen, fanden sie Dagon wieder auf seinem Angesicht am Boden vor der Lade des HERRN liegen, und zwar lagen der Kopf Dagons und seine beiden Hände abgetrennt auf der Schwelle des Tempels; nur sein Fischrumpf war neben ihr (d.h. der Lade) noch übriggeblieben.
1 Sam 5, 5
Daher treten in Asdod die Priester Dagons und alle, die in den Dagontempel hineingehen, nicht auf die Schwelle Dagons bis auf den heutigen Tag.
1 Sam 5, 7
Als nun die Leute von Asdod diese ihre schlimme Lage erkannten, sagten sie: »Die Lade des Gottes Israels darf nicht bei uns bleiben! Denn seine Hand lastet schwer auf uns und unserm Gott Dagon.«
1 Chr 10, 10
Seine Waffen (= Rüstung) legten sie im Tempel ihres Gottes nieder und nagelten seinen Schädel im Tempel Dagons an.1 Makk 10, 83
auch die Reiterei zerstreute sich in der Ebene; die Flüchtlinge aber warfen sich in die Stadt Asotus und begaben sich in den dortigen Götzentempel Dagons, um sich zu retten.
1 Makk 10, 84
Jonathan aber ließ die Stadt Asotus und die umliegenden Ortschaften in Flammen aufgehen, nachdem er sie hatte plündern lassen; auch den Dagontempel verbrannte er mit allen, die sich in ihn geflüchtet hatten.
1 Makk 11, 4
Als er nun in die Nähe von Asotus gekommen war, zeigte man ihm den verbrannten Dagontempel, sowie das in Trümmern liegende Asotus und die verwüsteten Orte der Umgegend, auch die umherliegenden Leichen und die Verbrannten, welche während des Kampfes durch Feuer umgekommen waren; denn man hatte sie in Haufen an seinem Wege aufgeschichtet.[/FONT]