Hallo!
Mich würde mal interessieren, inwiefern das Staatssystem der DDR eine Demokratie war, da sie ja doch noch recht viele diktatorische und sozialistische Einschübe (SED) hatte?
Wieso nannte man sie dann eine Volks"demokratie"?
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Da ich keine Geschichte studiert, sondern am persönlichen Beispiel erlebt habe ist es meine Art mit eigenen Erlebnissen zu argumentieren. Ich hoffe, dass das nicht unerwünscht ist.
Demokratie heisst für mich regieren für das Volk durch das Volk.
Man kann nun der untergegangenen DDR viel diktatorisches nachsagen, aber eine Episode möchte ich doch los werden.
Als Schüler arbeitete ich in den Sommerferien oft für 2 - 3 Wochen in einer Kleinteildreherei, um ein paar Groschen Taschengeld zu haben.
Noch einige Wochen davor konnte man Ende der 60ger Jahre in der Lokalpresse lesen, und es wurde auch in der Schule verbreitet, dass in diesem Betrieb im Rahmen der Neuererbewegung eine automatisch arbeitende Maschine entwickelt wurde. Diese Maschine zerteile eine Messingstange in gleich große Stücke. Eine Sensation in einem Dorf wie unsere Kuhbläke!!! Als ich dann in den Ferien zur Arbeit kam, fragte ich nach dieser großartigen Erfindung. Man zeigte sie mir.
Sie stand in einer Ecke der Werkshalle und arbeitete nicht! Auf meine Frage warum, sagte man mir:
" Die behinderte Arbeiterin "XXX" da drüben stellt diese Messingteile an ihrer Maschine manuell her. Wenn der Automat eingesetzt wird, hat diese Kollegin keine Arbeit mehr!" Und entlassen durfte kein Arbeiter werden, geschweige denn ein Behinderter.
Ich finde das sehr human, zu Gunsten des Menschen entschieden, aber völlig unwirtschaftlich und demotivierend gegenüber den Erfindern. Aber irgendwie demokratischer gehandelt, als vielleicht bei einer solchen Situation heutzutage.
Vielleicht weiß einer eine humane Lösung für das Beispiel - human und trotzdem wirtschaftlich?
Das Gebot "Der Mensch steht im Mittelpunkt" führte oft in die Unwirtschaftlichkeit.
MfG segula