Reinecke
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Niemand weiß etwas vom Wetter, Cassius Dio schreibt von Regen und Sturm (der die Römer verwirrt, aber den (elbengleichen :still Germanen nichts anhaben kann).
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Gegen die Möglichkeit, dass es geregnet hat - oder auch gegen einen Herbststurm - es ist damit zu rechnen, dass die Schlacht im September stattfand - habe ich gar nichts einzuwenden. Nur gegen die Ungleichbehandlung von Römern/Germanen durch das Wetter.
Die Unterschiede zwischen Römern und Germanen war in Hinsicht auf die militärische Organisation und das Verhalten bei Märshcne und Kämpfen sehr groß. So hatten die Römer vermutlich einen weit umfangreicheren Troß, und waren pro Mann mit sehr viel mehr Waffen und Ausrüstung beladen als ihr germanisches Pedant. Je mehr man mit sich herumschleppt, desto unangenehmer und hindernder ist Regen, von Troßwagen udn aufgeweichtem germanischem Wald- und Sumpfboden ganz zu schweigen. Auch das Kämpfen im geschlossenen Truppenkörper wird durch Regen und Sturm stark behindert, ebenso die Übersicht auf dem Schlachtfeld und die Kommuniaktion zwischen den Truppenteilen. Hiervon war die römische Armee mE weit eher abhängig als germansiche Stammeskämpfer, die eh ein unabhängigeres Vorgehen gewöhnt gewesen sein dürften. Außerdem gingen sie in der speziellen Situation vermutlich gemäß eines vorher abgesprochenen Planes vor, während die Römer improvisieren und sich ständig neuen Gegebenheiten anpassen mussten. Auch mag die römische Ausrüstung um die Zeitenwende noch nicht perfekt an das germanische Klima angepasst gewesen sein, die der Germanen hingegen schon.
Keine Ahnung, ob es damals geregnet und gestürmt hat, aber es wäre mE den Germanen eher zu Gute gekommen als den Römern. Wobei Misstrauen bei dem Thema wohl angeraten ist, dafür haben pro-römische antike Historiker all zu oft römische Niederlagen mit dem Wetter "erklärt".