Um diese Frage richtig zu beantworten, muß man mal einen Blick auf den Verlauf des Ostfeldzuges/Vaterländischer Krieg werfen. Die Deutschen Heeresgruppen erreichten in den ersten Wochen und Monaten gewaltige Geländegewinne. Aber je weiter man vorankam, desto länger wurden auch die Versorgungswege für die deutschen Armeen. Logischerweise zerstörten die zurückweichenden Sowjettruppen die dafür notwendige Infrastruktur, wie Bahngleise, Straße und Verkehrsknotenpunkte, die von den Deutschen erst wieder instandgesetzt werden mußten. Deshalb verlor der deutschen Vormarsches immer mehr an Schwung. Als die deutschen Spitzen die Stadtgrenze von Leningrad erreichten, hielten sie an, um sich auf die Einnahme der Stadt vorzubereiten. Inzwischen hatten aber die Spitzen der Wehrmachtsführung beschlossen, daß es zunächst wichtiger war, die Ukraine zu erobern, anschließend lag der Hauptschwerpunkt vor Moskau. Nach dem Winter und vor allem nach der Niederlage vor Moskau beschloss der Gröfaz, mit aller Macht Richtung Süden anzugreifen. Leningrad war strategisch zu unwichtig, um hier die immer knapper werdenden militärischen Ressourcen zu verschwenden. Ende 1942 hatte sich die Waagschale zugunsten der Alliierten gesenkt und von nun an war an einer Eroberung Leningrads nicht mehr zu denken.