Moin
In meinen Augen spielt es keine Rolle, welche Ziele eine Belagerung letzlich verfolgt um von einer "konventionellen" Belagerung zu sprechen (wenn der Begriff denn wirklich sein muß!?), sondern welche Mittel dazu eingesetzt werden!
Im engeren Sinn hast Du Recht, aber....
Da übersiehst Du eine bestimmte Diskussion und eine Unterscheidung, die man sehr schön an diesem Buchtitel und den verwendeten Begrifflichkeiten plakatieren kann:
Konventioneller Krieg oder NS ... - Google Bücher
Für den Ostfeldzug hatten wir diese Facetten der Grenzüberschreitung mal diskutiert und die aktuelle Literatur aufbereitet:
http://www.geschichtsforum.de/521228-post31.html
Für die Belagerung Leningrads liegt die Grenzüberschreitung in den oben beschriebenen Anordnungen, die nichts mehr mit eingekesselten Truppen, Wegnahme der Stadt und der Rüstungsindustrie sowie Flottenstützpunkt, oder dem ordinären Binden von gegnerischen Kräften z tun hat.
Es ging um das "Ausradieren". Siehe auch den Sammelband Hartmann/Hürter/Lieb/Pohl: Der deutsche Krieg im Osten - Facetten einer Grenzüberschreitung. Es liegt da auch keine Verwechselung mit einer Diskussion über "konventionelle" Waffen und ihre Verwendung vor.
EDIT: wenn man die beiden Ebenen vermischen würde: ein nicht-konventioneller Krieg (= Weltanschauungs- und Vernichtungsfeldzug) mit konventionellen Waffen.
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