Nimms mir nicht übel, aber es ist nicht mal sicher, das er einer, bzw. welcher Art die Rede war, die er gehalten hat!
Es existieren die verschiedendsten Varianten, vom 15.März und den Tagen danach...
Hast Du mal Plutarch nachgelesen?
Ich schau mal zu hause nach!
Cass. Dio. XLIV 36, 1 f./37, 1/38, 1; 5 f./39, 1/40, 1/45, 1?4/49, 3 f.
36 (1) "Quiriten, wenn dieser Caesar da als Privatmann gestorben wäre und ich selbst nur das Leben eines Privatmanns zufällig rührte, dann hätte ich nicht viele Worte gebraucht und auch nicht seine sämtlichen Taten erwähnt, ich hätte vielmehr nur einiges wenige über seine Herkunft, seine Erziehung und Wesensart gesprochen und vielleicht auch seine Verdienste um den Staat erwähnt und mich damit zufrieden gegeben, um jenen, die nicht mit ihm verwandt sind, nicht lästig zu fallen. (2) Da aber dieser Mann bei seinem Tode die höchste Stellung unter euch bekleidete und ich den zweiten Platz übernommen habe und jetzt ausfülle, muß ich eine zweifache Rede halten, die eine als der von ihm bestimmte Erbe, die andere in meiner Eigenschaft als Magistrat, und darf nichts von dem, was zu erwähnen ist, mit Stillschweigen übergehen, sondern habe die Pflicht, all die Dinge vorzubringen, welche das ganze Volk mit einer Zunge gepriesen hätte, wenn es nur mit einer Stimme reden könnte. ...
37 (1) Zuerst werde ich von seiner Herkunft sprechen, nicht weil sie die glänzendste ist; doch hat auch dies bedeutenden Einfluß auf die Art der Tugend, daß jemand nicht durch die Macht der Umstände, sondern durch ererbte Voraussetzungen ein trefflicher Mensch wird. ...
38 (1) So weit nun, was seine Abkunft betrifft! Daß Caesar aber auch eine leibliche Pflege und eine Erziehung genoß, die der Würde seiner vornehmen Herkunft entsprach, wie könnte man dies wohl besser erkennen als durch die zwingende Bestätigung, welche seine Taten liefern? ...
Ich spreche also nur die Wahrheit, wenn ich behaupte, daß dieser Caesar da gleichzeitig sowohl einen höchst leistungsfähigen Körper als auch einen ungemein regsamen Geist besaß. (6) Erfreute er sich doch bewundernswerter Leibeskraft und hatte eine sorgfältige, umfassende Ausbildung erfahren. ...
In seinen privaten Angelegenheiten zeigte er sich gleichzeitig sehr haushälterisch und freigebig; denn er war genau in der ausreichenden Wahrung seines ererbten Besitzstandes, hingegen verschwenderisch, wenn es galt, mit leichter Hand Neuerworbenes auszugeben. Überdies galt seine lebhafte Zuneigung allen Verwandten, ausgenommen ganz verkommenen Subjekten.
45 (1) Indes will ich nicht weiter davon sprechen, da ja nicht einmal Caesar selbst sich je dieser Taten rühmte; denn er wollte nie mit Dingen zu tun haben, die nur unter Zwang zustande kamen. Als aber die Gottheit höchst gerecht den Ausgang der Schlacht entschieden hatte, wen ließ er von denen, die er da zum ersten Mal zu Gefangenen machte, hinrichten? Wen ehrte er nicht, nicht allein von den Senatoren oder Rittern oder überhaupt Bürgern, sondern auch von den Bundesgenossen oder Untertanen? (2) Denn selbst von ihnen starb keiner eines gewaltsamen Todes oder wurde angeklagt, kein Bürger, kein König, kein Stamm, keine Stadt. Im Gegenteil, während sich die einen von selbst auf seine Seite stellten, erhielten die anderen wenigstens ehrenvolle Begnadigung, so daß damals alle das Schicksal derer beklagten, die umgekommen waren. (3) Denn solch einzigartigen Großmut legte er an den Tag, daß er die einstigen Parteigänger des Pompeius lobte und ihnen all seine Geschenke beließ, den Phamakes und Orodes hingegen haßte, weil sie, obwohl Freunde seines Gegners, diesem nicht zur Hilfe gekommen waren. (4) Und darin dürfen wir nicht zuletzt den Grund sehen, weshalb er nicht lange danach Phamakes bekriegte und Orodes wenigstens anzugreifen plante. Sicherlich hätte er auch (Pompeius selbst geschont, wenn) er ihm lebend in die Hände gefallen wäre. Zum Beweis mag dienen, daß er ihn nicht sogleich verfolgte, sondern ruhig fliehen ließ. ...
(3) O Caesar, was halfen dir denn deine Menschenfreundlichkeit, was deine Unverletzlichkeit, was deine Gesetze? Indes, während du viele Gesetze erließest, damit nicht einmal von seinen persönlichen Feinden jemand ermordet werde, wurdest du selbst so jammervoll von deinen Freunden umgebracht, liegst jetzt ermordet da auf dem Forum, über das du so oft bekränzt als Triumphator gezogen bist; totwund hat man dich auf die Rednerbühne geworfen, von der aus du immer wieder zum Volke sprachest! (4) Weh über die blutbespritzten grauen Haare, ach, das zerfetzte Kleid, das du anscheinend nur deshalb anlegtest, um darin ermordet zu werden!"