Balduin
Gesperrt
Hallo liebe Geschichtsforumgemeinde,
ich wurde von einem Mitglied gefragt, der noch keine Schreibrechte inne hat, ob ich folgendes Thema aufmachen werde. Ich sagte zu und finde das Thema auch sehr interessant, vor allem da sich eine tolle Diskussion daraus entwickeln kann.
Was waren die Möglichkeiten und Grenzen des Widerstandes im 3. Reich ?
Man muss natürlich vor allem mal die Ausgangslage betrachten, die Partei hatte unglaublich hohe Zustimmung, es gab Fanatiker, Angst und Furcht, Terror, man vertraute nichtmal mehr dem Nachbarn, und gegen Aufständler, "Revoluzer" wurde gnadenlos vorgegangen.
Es gab Widerstand, die wenigen Widerständler konnten sich aber nicht genau organisieren und es wurden Hinrichtungen als Abschreckung vollzogen.
Wenn man die Möglichkeiten des Widerstands erörtern will wird das sehr schwierig, man konnte auf keine Pressefreiheit zurückgreifen, alles war gleichgeschaltet, die Leute waren in der "Propagandmaschinerie" der NS gefangen. Diese wurde ja sehr effektiv betrieben, u.a. von Goebbels, der es verstand Leute in seinen Bann zu ziehen.
Vergleicht man nun Flugblätter und diverse Reden von NS-Führern stellt sich die Frage, welcher Seite man eher glauben Schenken konnte. Und für die meisten Menschen wird die Wahl auf das Regime gefallen sein. Sie waren nichts anderes gewöhnt, den meisten ging es nicht sonderlich schlechter und durch die Propaganda war vielen Menschen einfach nicht klar was im Krieg und in dieser Terrorherrschaft für Verbrechen geschahen. Vielen Deutschen fehlte auch einfach der Mut sich mit diesen Dingen zu befassen, es war nunmal so wie es ist.
Die "Weiße Rose" und diverse Widerständler waren allesamt sehr intelligente Menschen, doch sie waren nicht übermenschlich. Man konnte denke ich keine Revolte entfachen, dafür war der Apparat einfach zu stark. Ohne die Unterstützung der Wehrmacht wäre nichts zustande gekommen.
Der Führungsstab/Offiziersstab der Wehrmacht führte ja Pläne zur Beseitigung Hitlers, man wollte Hitler per Anschlag umbringen umso eine Kapitulationsmöglichkeit zu schaffen. Die Offiziere waren nicht gegen das Hitler Regime und viele verdankten den Nazis ihre Karriere, manch General wäre ohne Hitler noch Gefreiter gewesen.
Aus all diesen Gründen war Widerstand im 3. Reich sehr schwer umzusetzen. Man darf um Himmels Willen nicht den Widerstand im 3. Reich mit der RAF vergleichen. Von der Gesinnung schonmal gar nicht aber auch von den Möglichkeiten. Es hätte im 3. Reich niemals einen aufkommenden "RAF-Kult" gegeben. Diese Leute wären hingerichtet worden ohne großes Aufsehen, wenn man z.B. alte Menschen fragt ob sie während des Regimes die Geschwister Scholl kannten, würde man zu 97% ein klares Nein ernten.
Man kann meiner Meinung nach der Generation keinen großen Vorwurf machen, dass man Hitler und seine Fanatiker nicht stürzte.
Lg
Balduin
ich wurde von einem Mitglied gefragt, der noch keine Schreibrechte inne hat, ob ich folgendes Thema aufmachen werde. Ich sagte zu und finde das Thema auch sehr interessant, vor allem da sich eine tolle Diskussion daraus entwickeln kann.
Was waren die Möglichkeiten und Grenzen des Widerstandes im 3. Reich ?
Man muss natürlich vor allem mal die Ausgangslage betrachten, die Partei hatte unglaublich hohe Zustimmung, es gab Fanatiker, Angst und Furcht, Terror, man vertraute nichtmal mehr dem Nachbarn, und gegen Aufständler, "Revoluzer" wurde gnadenlos vorgegangen.
Es gab Widerstand, die wenigen Widerständler konnten sich aber nicht genau organisieren und es wurden Hinrichtungen als Abschreckung vollzogen.
Wenn man die Möglichkeiten des Widerstands erörtern will wird das sehr schwierig, man konnte auf keine Pressefreiheit zurückgreifen, alles war gleichgeschaltet, die Leute waren in der "Propagandmaschinerie" der NS gefangen. Diese wurde ja sehr effektiv betrieben, u.a. von Goebbels, der es verstand Leute in seinen Bann zu ziehen.
Vergleicht man nun Flugblätter und diverse Reden von NS-Führern stellt sich die Frage, welcher Seite man eher glauben Schenken konnte. Und für die meisten Menschen wird die Wahl auf das Regime gefallen sein. Sie waren nichts anderes gewöhnt, den meisten ging es nicht sonderlich schlechter und durch die Propaganda war vielen Menschen einfach nicht klar was im Krieg und in dieser Terrorherrschaft für Verbrechen geschahen. Vielen Deutschen fehlte auch einfach der Mut sich mit diesen Dingen zu befassen, es war nunmal so wie es ist.
Die "Weiße Rose" und diverse Widerständler waren allesamt sehr intelligente Menschen, doch sie waren nicht übermenschlich. Man konnte denke ich keine Revolte entfachen, dafür war der Apparat einfach zu stark. Ohne die Unterstützung der Wehrmacht wäre nichts zustande gekommen.
Der Führungsstab/Offiziersstab der Wehrmacht führte ja Pläne zur Beseitigung Hitlers, man wollte Hitler per Anschlag umbringen umso eine Kapitulationsmöglichkeit zu schaffen. Die Offiziere waren nicht gegen das Hitler Regime und viele verdankten den Nazis ihre Karriere, manch General wäre ohne Hitler noch Gefreiter gewesen.
Aus all diesen Gründen war Widerstand im 3. Reich sehr schwer umzusetzen. Man darf um Himmels Willen nicht den Widerstand im 3. Reich mit der RAF vergleichen. Von der Gesinnung schonmal gar nicht aber auch von den Möglichkeiten. Es hätte im 3. Reich niemals einen aufkommenden "RAF-Kult" gegeben. Diese Leute wären hingerichtet worden ohne großes Aufsehen, wenn man z.B. alte Menschen fragt ob sie während des Regimes die Geschwister Scholl kannten, würde man zu 97% ein klares Nein ernten.
Man kann meiner Meinung nach der Generation keinen großen Vorwurf machen, dass man Hitler und seine Fanatiker nicht stürzte.
Lg
Balduin