Napoleon: Proklamation 1799 ...Frage

Peanut

Neues Mitglied
Hallo
Ich muss ein Referat halten über Napoleon, also nur zu ein paar Blättern, die ich bekommen habe.
Vorerst muss ich sagen, dass ich in Geschichte eine absolute Niete bin und eigentlich gar keine Ahnung habe, was vor dem 2ten Weltkrieg passiert ist...

Ich habe nun die Proklamation von Napoleon (15.12.1799) gelesen und hab ein paar Bedeutungsprobleme...

1) Was bedeutet dieser Satz? Was sind geheiligte Rechte?
[FONT=&quot]Die Verfassung garantierte „die geheiligten Rechte des Eigentums, der Gleichheit und der Freiheit“[/FONT]

2) Welche Ungewissheiten waren denn in Frankreich, denen Napoleon ein Ende bereiten wollte?
[FONT=&quot]Napoleon wollte den Ungewissheiten in den auswärtigen Beziehungen, in der inneren und der militärischen Lage der Republik ein Ende bereiten[/FONT].


Weiter bin ich noch gar nicht. Aber es wäre wirklich gut, wenn mir jemand die beiden Fragen einfach kurz erläutern könnte :winke:


Lg
Jay, die in Geschichte bisher so im Unterricht saß :fs: und jetzt ein großes Problem hat.
 
1) Was bedeutet dieser Satz? Was sind geheiligte Rechte?
Die geheiligten Rechte sind (Schutz des/Recht auf) Eigentum, Gleichheit (aller bspw. vor dem Gesetz) und Freiheit (der Person, der Meinung, der Religion etc. pp.). Diese Rechte werden durch die Verfassung geschützt.

2) Welche Ungewissheiten waren denn in Frankreich, denen Napoleon ein Ende bereiten wollte?
Hier dürftest du eingies dazu finden: Französische Revolution – Wikipedia
 
Hallo
Danke für die schnelle Antwort.

Also sind geheiligte Rechte, einfach geschützte Rechte, die keinem genommen werden dürfen, egal was für einen Status er hat, oder?


Ungewissheiten waren dann also:
Wirtschaftskrise ~ Inflation?
Geltende Verfassung?


Lg
 
Also sind geheiligte Rechte, einfach geschützte Rechte, die keinem genommen werden dürfen, egal was für einen Status er hat, oder?
Ja, diese Rechte wurden durch die Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte
zwar bereits schriftlich fixiert, während der Revolutionsjahre, allerdings sehr willkürlich ausgelegt. Napoleon schuf den Code Civile, womit auch konkrete rechtliche Grundlagen dazu geschaffen wurden.

Ungewissheiten waren dann also:
Wirtschaftskrise ~ Inflation?
Geltende Verfassung?
Da steht schon noch mehr drin, lies dir den Abschnitt nochmal genau durch. Solltest du zum Thema Revolution nicht so fit sein, schadet es auch nicht, wenn du nicht nur den verlinkten Abschnitt, sondern direkt den ganzen Artikel liest.
 
Desweiteren auch angst vor der Schreckensherrschaft der Jakobiner?!

Angst vor den ganzen Aufruhen, die vorher herrschten, da keiner mehr wirklich die Macht hatte, weil der König Ludwig ja abgesetzt wurde und die Revolution unbedingt erreicht werden wollte, sodass teilweise keine Mühen gescheut wurden, Leute umzubringen, die dagegen waren, um das Ziel zu erreichen, wonach sich alle sehnten? - Revolution beenden? Wie zum Beispiel Robespierre gehandelt hat?!

Bin ich auf dem richtigen Weg?

Napoleon gab mit seiner Proklamation dem Volk die Sicherheit, indem er sagt, die Revolution sei beendet etc.
Somit glaubte das Volk, dass nun wirklich die Revolution beendet ist, ihre Wünsche erfüllt wurden (Freiheit, Gleichheit, Eigentum) , dadurch das Napoleon in der Verfassung den Anschein danach machte,
im Grunde genommen aber eigentlich eine Diktatur daraus machte, indem er sich als Führer verausgabt, da er ja durch den Abtritt der 2 anderen Konsuln das Zentralgewicht darstellte und desweiteren die Macht in der Hand der Exekutive, also doch quasi in seiner Hand, lag.
Oder???
 
Desweiteren auch angst vor der Schreckensherrschaft der Jakobiner?!

Angst vor den ganzen Aufruhen, die vorher herrschten, da keiner mehr wirklich die Macht hatte, weil der König Ludwig ja abgesetzt wurde und die Revolution unbedingt erreicht werden wollte, sodass teilweise keine Mühen gescheut wurden, Leute umzubringen, die dagegen waren, um das Ziel zu erreichen, wonach sich alle sehnten? - Revolution beenden? Wie zum Beispiel Robespierre gehandelt hat?!

Bin ich auf dem richtigen Weg?

Napoleon gab mit seiner Proklamation dem Volk die Sicherheit, indem er sagt, die Revolution sei beendet etc.
Somit glaubte das Volk, dass nun wirklich die Revolution beendet ist, ihre Wünsche erfüllt wurden (Freiheit, Gleichheit, Eigentum) , dadurch das Napoleon in der Verfassung den Anschein danach machte,
im Grunde genommen aber eigentlich eine Diktatur daraus machte, indem er sich als Führer verausgabt, da er ja durch den Abtritt der 2 anderen Konsuln das Zentralgewicht darstellte und desweiteren die Macht in der Hand der Exekutive, also doch quasi in seiner Hand, lag.
Oder???
Würde ich auch so sehen. Er bereitete den ganzen Wirrungen ein Ende.
 
Grundsätzlich sind solche Erklärungen wie Proklamationen natürlich immer zu hinterfragen, denn es könnte sich ja auch um Lippenbekenntnisse handeln.

Zu 1.):
Grundsätzlich hatte die Direktorialverfassung genau dasselbe garantiert.
Sogesehen war es eine Erneuerung der Garantie.
Verständlich ist es im Zusammenhang mit der Zeit der Schreckensherschaft(93-94), in welcher durchaus drohte, dass das Eigentum der Bürger ohne rechtliche Absicherung von staatlicher Seite angetastet würde.
Ich würde daher diese Passage im Zusammenhang mit einer Beruhigung der finanzstarken Oberschicht ansehen, welche sich vor "jakobinischen" Zwangsmaßnahmen und den "roten Mützen" als solche fürchtete.

Zu 2.):
Außenpolitisch:
Napoleon galt durch seine Siege v.a. in Italien als Garant eines Sieges gegen die Feinde der Franz. Republik. War der 2. Koalitionskrieg bis dahin wechselhaft wie auch der 1. Koalitionskrieg bis zu den Siegen in Italien verlaufen, so änderte sich dies aus mehreren Gründen dann 1799/1800. Zum einen schied Russland aus dem Krieg aus. Zum anderen wurden die Österreicher in Italien unter Bonaparte selbst und in Deutschland unter Moreau bezwungen.
Bereits mit dem Vorfrieden von Leoben (1797) hatte Bonaparte bewiesen, das er bereit war, auch ohne Legitimation durch die französische Regierung (!), außenpolitisch zu handeln. Späterhin löste Bonaparte mit den Friedensschlüssen von Lunnéville und Amiens 1801 und 1802 sein Versprechen ein, die außenpolitische Lage als 1. Konsul zu bereinigen.
Innenpolitisch:
Hier waren die Ungewissheiten so mannigfaltig wie Du es darstellst. Zum einen war das Vertrauen in das Geld der Assignaten verfallen, indem diese erdrutschartig (u.a. durch Maßnahmen des ausländischen Feindes) an Wert verloren. Schon das Direktorium hatte daher die Assignaten abgeschafft.

Zum anderen gab es immer wieder die inneren Unruhen in der Vendée, Bretagne und in anderen Teilen Frankreichs begleitet von royalistischen Erhebungen, mit welchen Bonaparte aufzuräumen gedachte. Er hatte ja selber 1795 einen royalistischen Aufstandsversuch in Paris niedergeschlagen. In der Tat wurden sowohl Cadoudal als auch der ehem. Revolutionsgeneral Pichegru wegen royalistischer Pläne verhaftet. Beide starben 1804.
Auf der anderen Seite richtete sich Bonaparte auch gegen diejenigen, welche als "Jakobiner" verschrieen wurden und gegen die von Bonaparte geführte Diktatur rebellieren könnten. So fielen auch verdächtigte Militärs wie der sehr verdienstvolle General Moreau (derjenige mit dem Sieg von Hohenlinden 1800!) den Säuberungen zum Opfer, der verbannt wurde...
Jeglichen Umstürzen, welche die französische Bevölkerung mit deren Menschenopfern sehr geplagt hatte, sollte also unter Bonaparte zuvor gekommen werden.
 
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