komme gerade vom <i>Haidinger</i> zurück (linsengulasch). und mir fällt ein, dass ich meine hausaufgaben noch nicht gemacht habe. shame on you, mr.mos256!
also, die geschichte war die - und die kann man nicht ergoogeln, sie schlummert tief in den archiven:
1774 wandte sich <i>William Bolts</i>, ein beamter der <i>Britisch-Ostindischen Kompagnie</i>, der aber wegen drogenhandels von der <i>Kompagnie</i> geschasst wurde an die <i>Habsburger</i>, ob sie nicht lust auf ein östliches kolonialabenteuer hätten.
die <i>Habsburger</i> hatten schon. als 16-fache mutter hatte sich <i>Maria-Theresia</i> ja schon als ausgesprochen abenteuerlustig hervorgetan. also gut, ließ sie ein wenig verdeckt ein schiff in <i>England</i> kaufen, die <i>„Earl of Lincoln“</i>, du darfst ja <i>Pragmatische Sanktion</i> und deren absichernde bemühungen durch <i>Karl VI.</i> nicht vergessen, also quasi zusicherung an die engländer keine österreichischen handelsstützpunkte im osten zu haben, schon gar nicht irgendwelche habsburgischen kolonialreiche.
1776, also selbes jahr in dem burgtheater in <i>wien</i> fertiggestellt wurde - lediglich 200 jahre später gewann <i>Franz Klammer</i> die skiabfahrt bei den <i>Olympischen Spielen in Innsbruck 1976</i> - stach die <i>Earl of Lincoln</i> in see. auf offener wurde sie dann in <i>Joseph und Theresia</i> umgetauft, obwohl <i>Maria Theresens</i> ehegespons ja <i>Stephan</i> hieß! umindest merkwürdig.
wie auch immer, in<i>Livorno</i> wurde das schiff dann mit kanonen, gewehren & soldaten kolonieneroberungsadäquat etwas aufgemotzt.
dann <i>Delagoa Bay, afrikanische Ostküste</i>. 1777, also ein jahr nach eröffnung des <i>Wiener Burgtheaters</i> kauft <i>Boolts</i> von zwei afrikanischen königen namens <i>Mohaar Capell</i> und <i>Chibauraan Matola</i> sowie von einem Häuptling, <i>Bileme Masumo</i> benamst, ein paar grundstücke und schloß freundschafts- und handelsverträge mit ihnen.
<i>Masumo</i>, der häuptling, war nicht langweilig und leistete sogar einen treueeid auf den österreichischen monarchen, der ja damals kein monarch, sondern die <i>famose Habsburgmorchel Maria Theresia</i> war.
no, dann <i>Bolts</i> weiter nach <i>Goa</i>, der mann hatte ameisen im hintern, frage nicht! <i>Goa</i< schon immer scharf, <i>Bolts</i> kaufte dort pfefferplantagen und ein schiff, die <i>Fürst Kaunitz</i>, die er samt pfeffer und anderen waren nach <i>good old habsburg</i> zurücksandte.
die <i>Joseph und Theresia</i> schickte <i>Bolts</i> dann mit einem <i>Kapitän Bennet</i> weiter nach osten, wo sie am <i>1.April 1978</i> also auch das noch! landete.
der rest der geschichte ist schnell erzählt:
<i>Bennet</i> holte sich vier <i>nikobarensische bingos</i> und erklärte sie zu häuptlingen. er unterzeichnete er mit ihnen einen sogenannten <i>Zessionsvertrag</i>, der von diesen vier „häuptlingen“ mittels fingerabdruck und ihm mittels eleganter unteschrift unterfertigt wurden.
und damit wurde das <i>Casa Austria</i> als rechtmäßige eigentümer der <i>Nikobaren</i>, also zumindest ihrer vier hauptinseln, erklärt.
die armen „häuptlinge“ wussten nicht wie ihnen geschah. war aber auch wurscht. es änderte sich ja nicht viel für sie.
ein <i>Deutscher</i>, ein gewisser <i> Gottfried Stahl</i> wurde als regent der <i<Nikobaren</i> eingesetzt: klar war das kolonialreich auch militärisch abzusichern, man stellte ihm nicht gerade militär in divisionsstärke, aber doch immerhin 5 soldaten ab.
geplant war, dass von der <i>casa Austria</i> doch so an die dreihundert kolonialistInnen nach <i>Nikobaren</i> hätten gesandt werden sollen.
dazu kam es aber nicht mehr. <i>Maria Theresia</i> stirbt 1980. die soldaten auf den <i>Nikobaren</i> auch. stichworte: heiß, schwül, keine medizinische versorgung.
und dann: <i<Joseph II.</ i> : zero-interesse an den <i>Nikobaren</i>, vielleicht auch schiss vor den <i>Engländern</i>.
<i>Stahl</i> bleibt hart. aber auch nur fünf jahre. 1983 stirbt er. und mit ihm auch der letzte <i>österreichische</i> kolonialregent. und damit auch das <i>habsburgische Nikobarium</i>
lg mos 256
p.s: ich wurde von einer moderatorin namens <i>Mercy</i> aus <i>Unterfranken</i> darauf hingewiesen, dass „eigenwerbung nicht unser metier“ sei.
ich verstehe das ja. warum eigenwerbung, wenn es so smarte fremdewerbung wie im geschichtsforum.de gibt. wo man kostenpflichtig gefragt wird, ob man mit einstein oder marylin monroe verwandt sein möchte!!!
also, liebe frau mercy, eine spur zurückschalten. auch wenn über 10,000 eintragungen von durchaus bemühen zeigen. weil gefahr: unglaubwürdigkeit!
schau, es ist so:
ist die geschichte des grammelknödels jetzt ein historisches thema oder ein kulinarisches?
ich habe es gerne etwas weiter und nicht scheuverklappt. geschichte passiert nicht im luftleeren raum. da gehören land & leute dazu. sonst kann geschichte nicht verstanden werden.
die heilige kuh zum beispiel. warum trieben die <i>muselmanen</i> sie in den schlachten gegen die <i>hinduastiker</i> ihren heerscharen voran? hat natürlich überhaupt nichts mit geschichte zu tun!
genauso wenig, warum leichen in der <i>Ganga</i> herumtreiben. oder warum es fast keine tiger mehr in <i>Indien</i> gibt.
ich habe es ja nicht immer so mit dem alten <i>Goethe</i>. aber wie er am west-östlichen divan herumgelümmlet hat und sagte: „ wie alles sich zum ganzen webt, eins in dem andren wirkt und lebt.“, das gefällt mir schon!
werbung ist nichts anders als zusammenführen von angebot und nachfrage. und über nichts anderes berichtet letztendlich geschichte.
also, sei etwas entspanner, <i>Mercy.</i>
aber ich respektiere natürlich deinen wunsch! weshalb ich hier nur mehr auf geschichtsforum.de links hinweise:
http://www.geschichtsforum.de/showthread.php?t=15272
mos 256