Doch, das wissen wir. Die ollen Römer hatten einen ähnlich vollen Festkalender, wie die katholische Kirche. Die legendäre Geschichte Roms war da zentrales Motiv, insbesondere das alljährlich am 24. Februar gefeierte Refugium feierte das Ende der Königsherrschaft und namentlich die Flucht von Tarquinius Superbus.Wir wissen nicht, was Mark Aurel gewusst hat. Was er aber auf jeden Fall wissen dürfte, waren die Ereignisse der Kaiser vor ihm, von denen manche, z.B. Caligula, Nero, alles andere als weise regierten.
Die Selbstbetrachtungen des Marc Aurel sind kein Geschichtsbuch, wir finden darin aber durchaus Reminiszenzen an die kaiserlichen Vorgänger des Marc Aurel (und an die Pompeianer), mal, dass ihr Ruhm vergangen, mal das die ganze Familie ausgestorben ist. Eine Bewertung seiner Vorgänger nimmt er, soweit ich das sehe, allerdings nicht vor.
Tat er das? Commodus führte zunächst die Politik seines Vaters fort und versuchte dem Staatsdefizit Herr zu werden und den Haushalt zu konsolidieren. Die seltsamen Auswüchse kamen zehn Jahre später. War das wirklich vorhersehbar oder ist das nicht bloß eine ex post-Betrachtung?Und da er wahrscheinlich von der Eitelkeit und Ruhmsucht seines Sohnes Commodus wusste (Commodus änderte z.B. später die Namen von Monaten, darunter den für den Monat August auf Commodus um), ...