Decurion
Aktives Mitglied
Guten Abend, liebe Freunde.
Ich habe mich in den letzten Wochen und Monaten sehr stark mit der DDR beschäftigt. Natürlich nicht soweit, dass ich jetzt absoluter Experte wäre, aber ich denke schon, dass ich einen recht umfassenden (wenn auch oberflächlichen) Eindruck gewinnen konnte.
Da ich aus Westdeutschland komme, betrifft mich die DDR-Geschichte nicht. Dennoch interessiert mich die Zeit von 1945/49-1989/90.
Ich habe viel über Repressionsmaßnahmen in der DDR gelesen. Zum Beispiel, dass Honecker und davor Ulbricht Demonstrationen oder auch den Volksaufstand vom 17. Juni 1953 gewaltsam niederschlagen ließen. Allein Honecker noch 1989. Ich habe vor geraumer Zeit darüber hinaus auch die Gedenkstätte des ehemaligen StaSi-Gefängnisses Hohenschönhausen in Berlin besichtigt und mir Literatur zu diesem Thema zu Gemüte geführt.
Ich war wirklich in höchstem Maße schockiert, dass es tatsächlich Menschen gibt, die die Terrorherrschaft des SED-Regimes in der DDR leugnen oder gar nichts darüber wissen. Es kam natürlich, wie es aus meinen Studien hervorgegangen ist, zu einer Identifikation der Bevölkerung mit dem SED-Staat, spätestens seit dem Mauerbau. Vor allem durch wissenschaftliche und kulturelle Erfolge wurde dieses Phänomen begünstigt (wobei ich natürlich nicht die Opposition und die vielfache Kritik an der DDR außer Acht lassen will).
So hatte ich zum Beispiel letztens eine Unterhaltung mit meinem Freund über die deutsche Geschichte in der jüngeren Vergangenheit (er studiert Geschichte). Wir kamen auch auf die DDR zu sprechen und da er praktisch keinerlei Wissen darüber hatte, klärte ich ihn auf über das, was ich gelesen und in Erfahrung gebracht habe. Er hat mir fast nicht geglaubt, als ich ihm Dinge zum MfS erzählte, zu Hohenschönhausen, zu blutig niedergeschlagenen Aufständen etc.
Meiner Meinung nach muss man das "sozialistische" System der DDR mit anderen Unrechtsregimen wie dem Dritten Reich vergleichen. Natürlich hinken alle historischen Vergleiche, das ist klar. Es gab eine andere Ideologie und weitere gravierende Unterschiede. Von dem Standpunkt der Gewalt, des Terrors und der Unterdrückung muss ich aber derartige Parallelen konstatieren, dass ich mich frage, wie jemand darauf kommt, den Nationalsozialismus zu verdammen und gleichzeitig den "DDR-Sozialismus" zu glorifizieren oder zu relativieren. Und damit spreche ich nicht von den alteingesessenen überzeugten "Sozialisten" oder der damals von der DDR geprägten Jugend, sondern von unbefangenen und nicht involvierten Menschen, die nicht aus den alten Ostblock-Ländern respektive der ehemaligen DDR stammen.
Was haltet ihr davon?
Ich habe mich in den letzten Wochen und Monaten sehr stark mit der DDR beschäftigt. Natürlich nicht soweit, dass ich jetzt absoluter Experte wäre, aber ich denke schon, dass ich einen recht umfassenden (wenn auch oberflächlichen) Eindruck gewinnen konnte.
Da ich aus Westdeutschland komme, betrifft mich die DDR-Geschichte nicht. Dennoch interessiert mich die Zeit von 1945/49-1989/90.
Ich habe viel über Repressionsmaßnahmen in der DDR gelesen. Zum Beispiel, dass Honecker und davor Ulbricht Demonstrationen oder auch den Volksaufstand vom 17. Juni 1953 gewaltsam niederschlagen ließen. Allein Honecker noch 1989. Ich habe vor geraumer Zeit darüber hinaus auch die Gedenkstätte des ehemaligen StaSi-Gefängnisses Hohenschönhausen in Berlin besichtigt und mir Literatur zu diesem Thema zu Gemüte geführt.
Ich war wirklich in höchstem Maße schockiert, dass es tatsächlich Menschen gibt, die die Terrorherrschaft des SED-Regimes in der DDR leugnen oder gar nichts darüber wissen. Es kam natürlich, wie es aus meinen Studien hervorgegangen ist, zu einer Identifikation der Bevölkerung mit dem SED-Staat, spätestens seit dem Mauerbau. Vor allem durch wissenschaftliche und kulturelle Erfolge wurde dieses Phänomen begünstigt (wobei ich natürlich nicht die Opposition und die vielfache Kritik an der DDR außer Acht lassen will).
So hatte ich zum Beispiel letztens eine Unterhaltung mit meinem Freund über die deutsche Geschichte in der jüngeren Vergangenheit (er studiert Geschichte). Wir kamen auch auf die DDR zu sprechen und da er praktisch keinerlei Wissen darüber hatte, klärte ich ihn auf über das, was ich gelesen und in Erfahrung gebracht habe. Er hat mir fast nicht geglaubt, als ich ihm Dinge zum MfS erzählte, zu Hohenschönhausen, zu blutig niedergeschlagenen Aufständen etc.
Meiner Meinung nach muss man das "sozialistische" System der DDR mit anderen Unrechtsregimen wie dem Dritten Reich vergleichen. Natürlich hinken alle historischen Vergleiche, das ist klar. Es gab eine andere Ideologie und weitere gravierende Unterschiede. Von dem Standpunkt der Gewalt, des Terrors und der Unterdrückung muss ich aber derartige Parallelen konstatieren, dass ich mich frage, wie jemand darauf kommt, den Nationalsozialismus zu verdammen und gleichzeitig den "DDR-Sozialismus" zu glorifizieren oder zu relativieren. Und damit spreche ich nicht von den alteingesessenen überzeugten "Sozialisten" oder der damals von der DDR geprägten Jugend, sondern von unbefangenen und nicht involvierten Menschen, die nicht aus den alten Ostblock-Ländern respektive der ehemaligen DDR stammen.
Was haltet ihr davon?