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Ich glaube, das ist nicht mehr der allerletzte Stand. Man hat nun doch noch einige andere Spitzen gefunden, aber nur ganz wenige gegenüber den römischen Funden. Es wäre also durchaus denkbar, dass ca. 200 Jahre nach der Varusschlacht die Bewaffnung der Germanen auch zum großen Teil aus römischer Technik bestand.Archäologie ist kein Wunschkonzert. Man findet eben nicht immer das, was man gerne hätte.
Was genau bedeutet es, wenn man am Harzhorn auch nur eine einzige germanische Speerspitze gefunden hat?
Das ist die Schizophrenie der Kalkriesegegner:
Die einen schreien: Keine Anzeichen von Germanicus (die es sehr wohl gibt, die Bestattungen, einige Jahre nach dem Kalkrieser Ereignis, die mit Tacitus' Bericht von der Schlachtfeldbegehung des Germanicus sechs Jahre nach dem Geschehen korrespondieren).
Die anderen schreien: Das Mundblech mit der Inschrift (welche angeblich LPA lautet, was man angeblich als Legio Prima Augusta ausdeuten müsse) deutet auf Caecina hin, das ist der Beweis, dass es nicht Varus gewesen sein kann.
Und in Kalkriese? Da wird archäologisch gearbeitet. Man gräbt und wertet die Funde und ihre Verteilung aus.
Du selbst im Übrigen hast vor noch nicht allzulanger Zeit versucht, den Capricorn von Emlichheim mit dem Kalkrieser Ereignis in Beziehung zu setzen (trotz der 90 km Entfernung zu Kalkriese) und wolltest es als Beleg für Germanicus in Kalkriese verstanden wissen und damit Kalkriese als Varusschlachtort ausschließen.
Das "Leitfosil" bleiben nach Frank Berger nun mal die Münzen (Berger 2008) - und die sprechen nun mal eindeutig gegen Kalkriese.
Wir hatten ja bereits festgestellt, dass ausweislich der Quellen Tiberius in den Jahren nach der Varusschlacht eher zurückhaltend mit dem Eindringen ins Innere Germaniens war.Jedoch kam es unter Tiberius zu einem Gefecht 11 n. Chr. (Sueton), und da passen die Münzen hervorragend. Zudem hat nach Tacitus auch eine I. Legion seine Feldzeichen von Tiberius überreicht bekommen.
Es war nicht nur bis zur Wende, sondern sogar noch einige Zeit danach streng verpönt, das Thema Römer überhaupt anzuschneiden, ohne automatisch in Misskredit zu geraten.
...
Erst in den "Pilotstudien", 2003 von Dr.Schwarz, unter dem Herausgeber Meller, wurde das Wort "Römer" offenbar erstmals wieder salonfähig.
Dann zeig mir bitte eine ostdeutsche Veröffentlichung, die einen römischen Fund mit der Anwesenheit der Römer und nicht mit Beute oder Handelsgut in Verbindung bringt.So wie Du das schreibst, stimmt das doch nicht. Publikationen über römische Funde gab auch zu DDR-Zeiten, und auch so etwas war offensichtlich kein Problem:
Rom und Germanien : d. Wirken Werner Hartkes gewidmet ; [Ansprache u. Vorträge, d. am 2. März 1982 auf d. von d. Klasse Gesellschaftswiss. II in Verbindung mit d. Zentralinst. für Alte Geschichte u. Archäologie d. AdW d. DDR zu Ehren d. 75. Geburtstages von Werner Hartke veranst. wiss. Kolloquium gehalten wurden]
https://portal.dnb.de/opac.htm;jses...entResultId="118546171"&any¤tPosition=2
Eigentlich müsste jeder, der meine Beiträge gelesen hat, wissen, dass es beim Thema "Römer" um "Römer auf dem Gebiet der DDR" geht. Die offizielle Lehrmeinung lautete: "Die Römer haben auf dem Gebiet der DDR keine bleibenden Spuren hinterlassen."Wozu?
Ich habe nur darauf hingewiesen, dass das, was Du schreibst, so nicht stimmt.
Es ist an Dir, das zurechtzurücken - oder eben stehen zu lassen.
Eigentlich müsste jeder, der meine Beiträge gelesen hat, wissen, dass es beim Thema "Römer" um "Römer auf dem Gebiet der DDR" geht.
Dann wäre es an Dir, wenigstens dieses Zitat nachzuweisen.Die offizielle Lehrmeinung lautete: "Die Römer haben auf dem Gebiet der DDR keine bleibenden Spuren hinterlassen."
Genauso habe ich es auch verstanden.
Dass die Römer auf dem Gebiet der DDR operiert haben, war auch zu DDR-Zeiten unumstritten.
Dann wäre es an Dir, wenigstens dieses Zitat nachzuweisen.
Über die offensichtlich falsche Behauptung, es sei "streng verpönt gewesen, das Thema Römer [auf dem Gebiet der DDR] überhaupt anzuschneiden" brauchen wir ja wohl nicht weiter zu diskutieren.
Die offizielle DDR-Lehrmeinung lehnte sich aber besonders an Walter Schulz: "die als römische Gründungen bezeichneten Burgen und Städte... überhaupt nichts mit den Römern zu tun haben", und Werner Redig:"ihr eiliger Vorstoß blieb ohne Siedlungsspuren und ohne jegliche weiteren Folgen." an.
Die offizielle DDR-Lehrmeinung lehnte sich aber besonders an Walter Schulz: "die als römische Gründungen bezeichneten Burgen und Städte... überhaupt nichts mit den Römern zu tun haben" , und Werner Redig:"ihr eiliger Vorstoß blieb ohne Siedlungsspuren und ohne jegliche weiteren Folgen." an.
... zumindest sah es am 26. Februar noch so aus:Das ist auch noch heute Forschungsstand
Außer den, immer im Gegenargument behaupteten, schnellen Durchzügen durch Mitteldeutschland scheint es tatsächlich nichts Bemerkenswertes gegeben zu haben.
Das ist etwas, das die meisten hier nicht begreifen können. Da wagt doch ein kleiner Museumsdirektor, in Zeiten strengster Papierzuteilung zum Klassenfeind zu gehen und ein Machwerk zu veröffentlichen, in welchem angeblich die halbe DDR von den Römern geprägt sein soll. Da es ohne Zustimmung der SED keine Veröffentlichungen über die DDR zu geben hat, stehen die DDR-Wissenschaftler Kopf. Eine Konferenz wird nur zu dem einzigen Zweck veranstaltet, jede einzelne These zu widerlegen und dies im "Anti-Pflug" für die internationale Fachwelt zu dokumentieren. Da man aber nie sicher sein kann, ob nicht doch etwas Wahres an dem Machwerk sein könnte, stellt man vorsichtshalber alle darin genannten Objekte unter Denkmalschutz.Offtopic: warum wollte die DDR-Führung eigentlich die römische Präsenz marginalisieren?
Es war also weniger die fachliche Entgleisung, die die SED so verstimmte, sondern die politische. Deshalb gab es in den Folgejahren nicht etwa eine Überprüfung der unbequemen Thesen, sondern nach dem Motto: dass nicht sein kann, was nicht sein darf, erklärte man die Suche nach Römer in Ostdeutschland von vorn herein für Unsinn. Arbeitsgemeinschaften, die sich außerhalb der Archäologie bewegen mussten, warnte man sogar direkt, auf eigene Faust vorzugehen.
Es war einfach nur politisch unerwünscht.
So war es. Pflug lag leider viel zu weit daneben. Ausschlaggebend war natürlich seine "Lokalisierung" des Varusschlachtfeldes. Aber in den unveröffentlichten Teilen hat er in fast jeder alten Wallanlage römische Wurzeln gesehen. Einzig diskussionswürdig ist seine Argumentation in seinem unveröffentlichten "Drusus". Aber den kannte ja kaum jemand.Die SED hätte also mit Römern in der DDR leben können, wenn erste Erkenntnisse hierzu korrekt über die eingefahrenen Gleise erfolgt wären? Weil aber ein Museumsdirektor (Pflug?) vorgeprescht ist, wurde die ganze Römerforschung für Jahrzehnte unter Generalverdacht gestellt?
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