Lukrezia Borgia
Moderatorin
Ich habe eine Eddaausgabe hier. Wo finde ich denn das mit der mythologischen Bedeutung der Haare?
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Man findet es zum Beispiel in der Edda und dem Auszug von Sigmund und Sinfjötli. Im althochdeutschen gibt es den Begriff Wolfhetan, im Norden ulfhedinn. Aber auch Berserker und der Werwolfmythos ist bekannt. Romulus wird meistens mit Wolfsfell dargestellt. Aus Rom kennen wir die Lupercalien, das Fest der Wölfin. Hier werden aber meistens Bocksfelle umgehängt. In der Nähe von Rom gab es weiterhin die Hirpi Sorani, die Wölfe des Soranus. Soranus war ein Gott. Die Hirpi seine Priester. Bei den Griechen gab es die Lyssa, die Wolfswut. Die Krieger legten oft ein Wolfsfell um oder bespannten den Helm mit Wolfshaut und gerieten im Kampf dann oft so in Extase, dass sie glaubten, sie seien selbst Wölfe.
Was haben wir denn zum Thema Schnurrbart ?
Eine Textstelle, ein paar genuin keltische Abbildungen und ein vielfaches dessen an mehr- oder weniger zeitgleichen Keltendarstellungen der Nachbarkulturen.
Mein Gott, wie oft kam dieses Zitat nun schon? Dabei ist die Antwort so einfach."Einige [der Kelten] rasieren sich den Bart, aber andere lassen ihn ein wenig wachsen; die Adeligen rasieren ihre Wangen, lassen aber ihren Schnurrbart wachsen, bis er den Mund bedeckt. Dies hat zur Folge, dass, wenn sie essen, sich Nahrung im Schnurrbart verfängt und wenn sie trinken, die Flüssigkeit durch eine Art Sieb fließt." (Diodor V, 28, übersetzt aus der englischen Übersetzung)
Mein Gott, wie oft kam dieses Zitat nun schon?
Vielleicht kann man aber dennoch anführen, dass Sinfjötli, sofern ich mich erinnere, Getränke durch seinen Bart siebte, um es von Gift zu reinigen.
Das hat niemand bestritten (und ist nicht das eigentliche Thema).Haare besaßen meiner Ansicht nach dennoch eine mythologische Bedeutung.
"Lát grön sía, sonr. - Lass den Schnurrbart filtern, Sohn."
na, das sagt uns immerhin ,daß der das Bier filternde Schnäuzer ein altertümlicher Topos ist der anscheinend auch im Mittelalter wieder gern aufgegriffen wurde... wo die alten Wikinger anscheinend wieder einen ähnlichen Geschmack hatten wie die Kelten, die Wilhelminer, die Soldaten GeneralCusters und die Aryan Nation, zumindest davon wie ein ordentliches Mannsbild auszusehen hatte.
Ich halte es wie gesagt für möglich ,daß zu Tacitus Zeiten Gallier -und auch Germanen- solche Barttrachten trugen mit denen man "Bier Filtern" konnte und ,daß die Römer dies belustigend fanden und deswegen erwähnten. Es ist allerdings auch durchaus möglich ,daß es zu dieser Zeit einfach ins Barbarenklischee gehörte, ähnlich wie wir heute unsere Klischees von Conanliken Fantasy-Heavy-Metal-Barbaren kultivieren, und deshalb als Topos einfach mit dabei gehörte wie das sexuell unschuldige Verhalten völlig Nackter und das Kleiden in Tierfelle.
Ist zwar OT, aber kann es sein, dass in der Originalquelle von "Greisenhaar" die Rede ist? Bekanntlich sind sehr viele kleine Kinder in Mittel- und Nordeuropa weißblond, was sich dann später verliert. Wenn ich so meine eigenen Kinderbilder ansehe - aber ich komme gerade wieder dahin.@El: Und es reiht sich in eine Reihe weiterer topischer bis phantastischer Informationen über die Kelten ein, wie z.B. dass sie leicht in Streit gerieten und sich dann erschlügen oder das ihre Kinder grauhaarig geboren würden.
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