Seekriegsführung während des 2. WK: Laconia-Zwischenfall

Carolus

Aktives Mitglied
Angeregt durch den Film zur Versenkung der Laconia (http://www.geschichtsforum.de/f6/2-wk-film-ber-die-laconia-versenkung-33263/#post588229) habe ich mich ein wenig mit den Hintergründen dieser Versenkung informiert. War ich zunächst geneigt anzunehmen, die Versenkung der Laconia würde ein Kriegsverbrechen vorliegen, mußte ich nach Recherche feststellen, daß die Laconia als Truppentransporter mit Bewaffnung ein "legitimes" Kriegsziel darstellte. Gleiches galt übrigens auch für die Gustloff und andere Schiffe, die 1945 in der Ostsee durch sowjetische U-Boote versenkt worden sind.

Jetzt kenne ich den Seekrieg nur von Dokumentationen oder von Spielfilmen. Deshalb meine Frage: wie konnte ein U-Boot-Kommandant bei größerer Entfernung oder schlechten Sichtverhältnissen z. B. bei Nacht erkennen, ob er ein legitimes Kriegsziel vor seinen Torpedorohren hatte?

Wurde in solchen Fällen ein Angriff nicht durchgeführt, bis man sicher war. Wie wurde dies verifziert? Denn ein Passagierschiff, das zum Hilfskreuzer umklassifiziert wurde, sah ja wahrscheinlich immer noch wie ein Passagierschiff aus? Die installierten Kanonen waren ja wohl nicht unbedingt von der Größe, daß sie sofort zu bemerken waren.

Hatten die U-Boote eine Dokumentation/Liste der Schiffe, die angegriffen werden durften?
 
Im Prinzip wurde in Übereinstimmmung mit der Prisenordnung gehandelt. Diese stand, soweit ich weiss, in Übereinstimmung mit internationalem Seerecht.

Prisenordnung ? Wikipedia

Die Interpretation von Ereignissen auf See erfolgte aber nicht selten willkürlich. Von FDR wurde das Aufbringen eines US-Handelsschiffes durch ein deutsches U-Boot (ca. 40/41, habe leider keine Namen, ist aus dem Kopf, leider), das nach der Prisenordnung vorgegangen ist, als Begründung für die Verschärfung der Einsatzbedingungen der US-Navy benutzt.

Will damit nur sagen, dass dieser Bereich wohl immer Gefahr lief für politische Zwecke instrumentalisiert zu werden.

http://www.wlb-stuttgart.de/seekrieg/chronik.htm#Z

Ein ganz interessanter Link zu den Seekriegsaktionen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zivile Schiffe haben sich z.B. dadurch ausgewiesen, dass sie nachts mit Beleuchtung fuhren und keinen Zick-zack-Kurs folgten. Tagsüber ging man wohl davon aus dass man sie klar sehen konnte. (War auch ein Deutsches Argument bei der Versenkung der Lusitania, dass dieses Schiff nachts abgedunkelt im Zick-Zack fuhr)

Die Tatsache dass die Briten so genannte Q-Schiffe, als Handelsschiff getarnte Hilfskreuzer, als U-Boot-Köder aufstellten, führte jedoch schon im 1. WK dazu dass U-Boote direkt getaucht angriffen ohne die Schiffe vorher zu kontrollieren.

Viele neutrale Schiffe haben irgendwann begonnen ihre Nationalfarben groß an die Seite zu pinseln, so dass man sie auch auf entfernung gut als solche erkannte.
 
Zuletzt bearbeitet:
U-156 hatte die üblichen Erkennungshandbücher an Bord - die Laconia wurde als mit 14 Geschützen bewaffnetes Handelsschiff erkannt. Neben den oben angesprochenen Markierungen und dem Fahrtverhalten spielten die Sperrzonen eine Rolle für die warnungslosen Angriffe. Die Sperrzonen wurden den U-Booten mitgeteilt.

Eintrag Kriegstagebuch BdU vom 16. und 17.9.1942 nach Funkmeldungen: T1022-3981
 

Anhänge

  • KTBBDU16091942.jpg
    KTBBDU16091942.jpg
    126,4 KB · Aufrufe: 460
  • KTBBDU17091942.jpg
    KTBBDU17091942.jpg
    108,6 KB · Aufrufe: 407
Zuletzt bearbeitet:
Die Interpretation von Ereignissen auf See erfolgte aber nicht selten willkürlich. Von FDR wurde das Aufbringen eines US-Handelsschiffes durch ein deutsches U-Boot (ca. 40/41, habe leider keine Namen, ist aus dem Kopf, leider), das nach der Prisenordnung vorgegangen ist, als Begründung für die Verschärfung der Einsatzbedingungen der US-Navy benutzt.

Ich glaube, du meinst eher den Greer-Zwischenfall vom 4. September 1941:

Greer-Zwischenfall: Am 4.9. Warnmeldung des Patrouillen- Flugzeugs Hudson ,M’ / 269. Sq. RAF an den nach Island marschierend US-Zerstörer Greer (LtCdr. Frost) über ein in der Nähe geortetes dt. U-Boot. Zu dieser Zeit geleiten gerade die US Task Units TU.1.1.5 (mit den Zerstörern Bernadou und Lea) 1 amerikanisches und 1 isländisches Schiff von Reykjavik nach Argentia, und TU.1.1.7 (mit den Zerstörern Lansdale, Gleaves, Madison und Charles F.Hughes) 2 amerikanische Schiffe von Argentia nach Island. Greer läuft auf die angegebene Position zu und ortet das getauchte U 652 (Oblt.z.S. Fraatz). Das Flugzeug greift U 652 mit Wasserbomben an. U 652 aber vermutet in Greer den Angreifer und versucht den Zerstörer zu torpedieren. Greer weicht aus und bekämpft das U-Boot erfolglos mit Wasserbomben.
Dieser Zwischenfall wurde von Roosevelt als Begründung für die danach herausgegebene "Shoot-on-Sight"-Direkktive verwendet.
 
@kwschaefer: Vielen Dank für die Info, aber diesen Zwischenfall habe ich nicht gemeint.

Es ging um die ordnungsgemäße Durchsuchung des US-Handelsschiffs nach der Prisenordnung, die als Grund für die Verschärfung herangezogen worden ist. War eher die Begründung für die Ausweitung der Kontrollzone für die US-Navy, aber wie gesagt bin mir nicht mehr sicher.

Habe es eher nebenher gelesen im Rahmen der Kriegsführung von GB 40/41. Vielleicht finde ich die Quelle noch.
 
Zuletzt bearbeitet:
Nochmals zur Laconia und zu den Hintergründen:

Das hektische und in der Konsequenz fürchterliche Verhalten der US-Flugaufsicht ist hier erläutert:
Laconia incident - Wikipedia, the free encyclopedia

a) aus deutscher Sicht ist der nachfolgende Dönitz-Befehl bemerkenswert (keine Rettung von Schiffbrüchigen), weil er auch in den Nürnberger-Prozessen angesprochen wurde. Der Hintergrund der drastischen Reaktion ist auch der Vorgang um die "Gruppe Eisbär", die im Südatlantik nach wochenlangen Vorbereitungen, unter Einsatz von "Milchkühen" überraschende Angriffe ausführen sollte. Um diese Operation war zunächst diskutiert worden, man versprach sich größere Erfolge gegen fast ungeschützten Schiffsverkehr und noch schwacher Luftüberwachung. Die Operation wurde wohl - zusammen mit der "Milchkuh" (= eines der wenigen großen Versorgungs-U-Boote) gefährdet. Beim BdU dürfte daher ohnehin Hektik und Verärgerung um den Vorgang ausgebrochen sein.

b) aus alliierter Sicht stand der U-Boot-Krieg auf dem Höhepunkt. Die deutschen U-Boote strebten auf ca. 8 Mio. BRT versenkten Handelsschiffsraum in 1942 zu. Von daher dürfte auf dieser Seite große Nervosität geherrscht haben, wie auch aus dem link und die Argumentation des Luftüberwachungs-Offiziers hervorgeht, der den Angriffsbefehl auf das U-Boot gab, das die Rettungsaktion durchführte.

Das soll die Reaktionen beiderseits nicht entschuldigen, wobei von der (kriegs-)völkerrechtlichen Argumentation her beide Seiten Gründe anführten.

Wie immer im Krieg: die Humanität blieb oft auf der Strecke. Der auf seine Entscheidung zustrebende U-Boot-Krieg ließ da wenig Raum für humanitäre Handlungen. Die Laconia hatte auch 1800 italienische Kriegsgefangene an Bord.
 
Der auf seine Entscheidung zustrebende U-Boot-Krieg ließ da wenig Raum für humanitäre Handlungen.
Der Kommandant von U-156, Hartenstein, hat seinen Handlungsspielraum sehr weit auszuschöpfen versucht:

  • Er regte beim B.d.U per Funkspruch an: "Vorschlage Neutralisierung der Versenkungsstelle" bzw. "he ... suggested a diplomatic neutralization ... in the area in order to effect a safe rescue of both Allied and Axis survivors". Dönitz antwortete: "Weiteres wegen Neutralisierung folgt." Daraus wurde jedoch nichts, und in dem zitierten Artikel wird die Verantwortung "Admiral Raeder and the OKM" zugeschrieben; Raeder insbesondere habe nicht geglaubt, dass es klug wäre, einen "Deal" mit den unzuverlässigen Alliierten zu machen [1].
  • Nachdem er auf den Neutralisierungsvorschlag keine definitive Antwort erhielt, sendete er auf Englisch die bekannte "cease-fire-message" [2]. Die wurde auch von britischer Seite aufgefangen, aber für einen Trick, eine Falle gehalten.
Zur Handlungsweise Raeders habe ich bisher keine weitere Informationen. Weiß jemand etwas darüber? Sind vergleichbare Situationen bekannt, in denen versucht wurde, einen Rest von Humanität zu bewahren?


[1] The Laconia Affair - hierauf stützt sich der folgende WP-Artikel.
[2] Laconia incident - Wikipedia, the free encyclopedia unter "Rescue operations".
 
Der Kommandant von U-156, Hartenstein, hat seinen Handlungsspielraum sehr weit auszuschöpfen versucht:.

Da hast Du mich allerdings unvollständig zitiert, der Nachsatz bezog sich ausschließlich auf die nachfolgenden BdU-Weisungen und die Anordnung der Flugaufsicht für den B-24-Piloten (siehe oben a und b)

Bzgl. Hartensteins humanitärer Handlungen nach der Torpedierung bin ich komplett bei Dir.

P.S. weder gab es einen Präzedenzfall für die Neutralisierung der Versenkungsstelle, noch konnte ein Kriegsschiff durch Rotkreuz-Flaggen "neutralisiert" werden. Das zeigt nur die Hektik und den Wunsch von Hartenstein nach der Versenkung in Bezug auf die Hilfeleistung. Er selbst und seine Mannschaft starben im März 1943, am Wendepunkt des U-Boot-Krieges, auf der 5. Feindfahrt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Von den 2.700 Menschen an Bord der Laconia waren 1.800 italienische Kriegsgefangene und 366 Zivilisten (darunter Frauen und Kinder), der Rest verteilt sich auf die Crew, britische und polnische Soldaten, die zur Bewachung der Kriegsgefangenen eingesetzt waren.

Ich frage mich, ob Hartenstein auch dann eine Rettungsaktion begonnen hätte, wenn er bei seinem Auftauchen nicht Hunderte von italienischen Kriegsgefangenen in einem haifischverseuchten Teil des Atlantiks im Wasser treibend vorgefunden hätte, sondern stattdessen britische Soldaten.
 
Ich frage mich, ob Hartenstein auch dann eine Rettungsaktion begonnen hätte, wenn er bei seinem Auftauchen nicht Hunderte von italienischen Kriegsgefangenen in einem haifischverseuchten Teil des Atlantiks im Wasser treibend vorgefunden hätte, sondern stattdessen britische Soldaten.

Das kann man eindeutig beantworten: Hartenstein -erwähneswert auch die Kptlt. Lüddemann (U-506) und Schacht (U-507)- wird nur von der menschlichen Tragödie beeinflusst worden sein. Seine Meldungen zum BdU geben den Nachweis, dass wahllos Schiffbrüchige aufgenommen wurden, auch Engländer und Polen neben den italienischen Kriegsgefangenen von der Laconia.

Der Befehl, Engländer und Polen ihrem Schicksal zu überlassen, stammt dann erst von Dönitz, siehe KTB des BdU 15.9.1942 (Fundstelle s.o.):
 

Anhänge

  • KTBBDU15091942.jpg
    KTBBDU15091942.jpg
    132,3 KB · Aufrufe: 455
Zuletzt bearbeitet:
Da hast Du mich allerdings unvollständig zitiert, der Nachsatz ["Der auf seine Entscheidung zustrebende U-Boot-Krieg ließ da wenig Raum für humanitäre Handlungen"] bezog sich ausschließlich auf die nachfolgenden BdU-Weisungen und die Anordnung der Flugaufsicht für den B-24-Piloten.
"Unvollständig zitiert?" Dein Beitrag ist der vorangehende, da kann es eigentlich kein Missverständnis geben. Dachte ich.

Aber zur Klarstellung: Lautet Deine These so, dass der Laconia-Fall der Wendepunkt in Bezug auf "humanitäre Handlungen" im Seekrieg war, direkt verursacht durch - in dieser zeitlichen Reihenfolge - Flugaufsicht-Anordnung und BdU-Weisung und indirekt durch die strategische Entscheidungssituation ("Höhepunkt des U-Boot-Krieges")?

Das kann man eindeutig beantworten: Hartenstein wird nur von der menschlichen Tragödie beeinflusst worden sein.
Hartenstein hat sich, soweit mir bekannt ist, nie dazu eingelassen, aber ich teile Deine Einschätzung aus einem bestimmten Grunde (Achtung, jetzt wird's spekulativ): Er hielt bis zum Beweis des Gegenteils an der Idee fest, es wäre möglich, einen Krieg so zu führen, dass die Zahl der in Mitleidenschaft gezogenen Menschen nicht über das Unvermeidbare hinaus ging.

Dönitz ist für seine einige Tage später erteilte Weisung, ab sofort habe "jeglicher Rettungsversuch ... zu unterbleiben", weil nämlich Rettung "den primitivsten Forderungen der Kriegführung nach Vernichtung feindlicher Schiffe und Besatzungen (widerspricht)" [1], bekanntlich angeklagt worden. In seiner Verteidigung verwies er auf die "Mentalität der Kommandanten, die ganz natürlich war, denn jeder Seemann ist vom Frieden her eingestellt, daß das Retten für ihn das Vornehmste und Ehrenvollste ist, und ich glaube, es gab keinen Offizier in der Kriegsmarine - bei anderen Nationen wird es genau so sein -, der im Frieden nicht zum Beispiel die Rettungsmedaille als höchste Auszeichnung ansieht, wegen persönlichen Einsatzes. Und bei dieser Grundeinstellung ist es dann immer gefährlich, nicht rechtzeitig auf Krieg umzuschalten, und daß die Erhaltung des eigenen Bootes vorgeht, daß der Krieg eben eine ernste Sache ist" [2].

War das eine reine Schutzbehauptung?


[1] zitiert nach: Der Nürnberger Prozeß, Bd. 13, S. 309.
[2] aaO., S. 306-7
 
"Unvollständig zitiert?" Dein Beitrag ist der vorangehende, da kann es eigentlich kein Missverständnis geben. Dachte ich.
Dachte ich auch. So ist das eben, wenn einzelne Sätze aus dem Kontext herausgeschält werden.


Aber zur Klarstellung: Lautet Deine These so, dass der Laconia-Fall der Wendepunkt in Bezug auf "humanitäre Handlungen" im Seekrieg war, direkt verursacht durch - in dieser zeitlichen Reihenfolge - Flugaufsicht-Anordnung und BdU-Weisung und indirekt durch die strategische Entscheidungssituation ("Höhepunkt des U-Boot-Krieges")?
Ich denke mal, dass ich verständlich formuliert habe, so dass es der Zuspitzung nicht bedarf. Die Bombardierung war überflüssig, die inhumane und ebenfalls überflüssige Anordnung zeigt die Dramatik der Lage für die U-Boot-Führung.

Hartenstein hat sich, soweit mir bekannt ist, nie dazu eingelassen, aber ich teile Deine Einschätzung aus einem bestimmten Grunde (Achtung, jetzt wird's spekulativ):
Da er entsprechend gehandelt hat und konträr angewiesen werden musste, sehe ich ich das nicht als übermäßig spekulativ an. Hartenstein hatte wenig Zeit für Auslassungen zu dem Vorfall, insbesondere keine Zeit für Memoiren, da er wenige Monate später tot war.

War das eine reine Schutzbehauptung?
Kommt darauf an, wie man den Umstand wertet, dass die U-Boote wegen der zunehmenden Überwachung aufgetaucht permanent vor der Versenkung standen. Allerdings lautet der KTB-Eintrag nicht: Erhaltung des Bootes, sondern stellt auf die Konkurrenz von Rettung und möglichst viel Vernichtung ab. Auf die eigenen Verluste bzw. die Bedrohung der Boote kam es dem Wortlaut nach nicht an (was auch der vorherige Befehl bzgl. Engländer und Polen zeigt).
 
Also bei aller Befehlsgewalt und Ehrenrührigen Rettungsanktionen, aber wenn wir ein Standard Uboot der Kriegsmarine anschauen, hatte gerade mal die ca. 50ig Köpfige Besatzung Platz in der Röhre.
Wo sollten denn da noch hunderte Schiffbrüchige aufgenommen werden?
Und wie lang sollten die Schiffbrüchigen Mitgeführt werden, oder sollten die Uboote die nächsten Häfen anlaufen und somit die Bereitstellungsraum verlassen?

Das Uboot als Handelzerstörer ist nicht mehr anwendbar auf die diverse seerechtliche und völkerrechtliche Deklarationen. Das war schon im 1.WK so.
Der Sinn eines Ubootes ist unendeckt handeln zu können. Im aufgetauchten Zustand ist es völlig Schutzlos, daher kann hier nach militärischen Sinnverstand die Prisenordnung garnicht funktionieren.

Wurde dies zwischen 14-18 noch anseitzweise Versucht, spielten solche Problematiken nur noch dann eine Rolle, wenn der Ubootführer nicht eindeutig erkennen konnte, um welches Schiff es sich handelt und nicht angriff, um diplomatische Probleme zu vermeiden. Die Umsetzung von Befehlen des BdU oder das Herauslesen aus Flotten-Handbüchern war dann nur eine Hilfe.
Die Entscheidung des Angriffes trägt der Ubootkommandant letztlich selbst und im militärischen Sinn ist er für seine Besatzung und dem Boot verantwortlich.

Es mag dann grausam klingen, wenn gerade Schiffe mit vielen Passagieren versenkt wurden, doch für die Ubootwaffe war die Taktik klar.

Dabei kann die "Grausamkeit" im Seekrieg nicht nur auf den Einsatz von Ubooten und bestimmter Nationen bezogen werden. Letztlich gab es einen haufen Schweinereien, in allen Flottenteilen die aber auch garnichts mehr der Ehrenvollen Seefahrt zu tun hatten.
 
Du erwähnst hier einen wichtigen Aspekt; die Boote hatten gar nicht den Platz, um Schiffbrüchige aufzunehmen.

Und dann darf auch nicht vegessen werden, das sicher die überaus negativen Erfahrungen des Ersten Weltkrieges sicher auch eine Rolle gespielt haben dürften. Erwähnt seien hier nur die Q-Ships, wo die Briten ganz gezielte Fallen aufstellten, in dem auf Schiffbrüchige mimten, deutsche Boote anlockten um diese Menschen zu retten und die dann zusammengeschossen worden waren. Und die Deutschen haben sich gerade während des Ersten Weltkrieges lange Zeit an die Prisenordnung gehalten. Auch im Zweiten Weltkrieg war man zunächst bemüht, sich an das geltende Seerecht zu halten; nur haben auch hier die Briten wieder eine schlechte Figur abgegeben.
 
Zurück
Oben