Ist zwar schön das du versuchst zu differenzieren, anderseits wär mir lieber du kommst besser auf den Punkt, Shinigami.
Wenn du enger gefasste Antworten lesen möchtest, müsstest du die Fragen deutlicher auf den Punkt bringen.
In diesem Fall z.B. angefangen damit welche Form der Sklaverei aus welcher Weltregion und in welchem Zeitabschnitt du mit der Leibeigenschaft (idealerweise wann und wo, denn auch daas konnte verschiedene Ausprägungen annehmen), verglichen haben möchtest.
Und dann müsstest du idealer Weise auch definieren, was du unter "besseren Bedingungen" verstehst. Materielle Bedingungen? Immaterielle Bedingungen? etc.
Galeerensklaven, wie wir sie aus Spielfilmen kennen, waren eine eher seltene Erscheinung
Ist mir durchaus bekannt, aber es gab sie. Auch die Gruppe derjenigen, die das Glück hatten im Haushalt eines römischen Patriziers eine mit vergleichsweise eher angenehmen Tätigkeiten und materiellen Bedingungen verbundene Situation vorzufinden, war ja nummerisch eher klein und keinesfalls die Regel, mir ging es vor allem um die Darstellung der Spannweite.
Also Bergarbeiter Sklaven hatten wirklich die schlechtesten Bedingungen
Würde ich nicht generalisieren wollen, da würde ich dazu neigen zwischen den Arbeiten in einem Steinbruch übertage und den Arbeiten in Minen untertage unterscheiden wollen.
Die Gewinnung von Gestein übertage war zwar eine äußerst kräftezehrende Arbeit, sofern sie aber nicht unter klimatischen Extrembedingungen stattfand, wahrscheinlich durchaus mit forstwirtschftlichen Arbeiten vergleichbar, sowohl was den Grad körperlicher Anstrengung, als auch das Unfallrisiko angeht.
Der Abbau von Metallen untertage, düfte demgegenüber deutlich strapatiöser und gefährlicher gewesen sein:
- Es bestand bei nicht oder nur mit Holzkonstruktionen abgestützten Stollen und Schächten die permanente große Gefahr von Steinschlag, der die Arbeiter töten, schwer verletzen oder verschütten konnte.
- Je nachdem wie tief da geschürft wurde, und wie ausgeklügelt und leistungsfähig die Entwässerungstechnik war, konnten die Minenarbeiter ganz gewaltige Probleme mit eindringendem Wasser bekommen, wenn die Entwässerung ausfiel und es draußen stark zu regnen begann, was sie innerhalb des Bergwerks möglicherweise nicht bemerkten.
- Der Vortrieb durch wirklich festes Gestein und Vererzungen nur mit Hammer und Meißel dauert extrem lange, und bindet jede Menge von Arbeitskraft und auch wertvollen Platz, der zur Beseitigung des Abraums benötigt wurde.
D.h. dass man sich wohl seltenst die Zeit nahm innerhalb der Stollen den Boden so zu bearbeiten, dass Füße und Schuhe dort vernünftig Halt finden konnten, dafür drang allerdings pernament Wasser ein, dass dafür sorgen musste, dass der Boden ziemlich glattgeschliffen und rutschig werden musste.
- Die erhöhte Feuchtigkeit durch eindringendes Wasser und einige Meter unter der Erde auch durch die erhöhten Temperaturen musste dafür Sorgen, das Holzkonstruktionen, wie Pfoesten und Balken die Stollen stützten, aber eben auch etwa Leitern oder hölzerne Seilwinden innerhalb der Stollen und Schächte zunehmend verwitterten, was das Unfallrisiko erhöhen musste, wenn sie nicht hin und wieder ausgetauscht wurden.
- Ander als übertage kann sich auch der beim Abbau entstehende Staub weniger gut verflüchtigen, weil der Luftaustausch innerhalb eines Bergwerks eine recht komplexe Angelegenheit ist, im Besonderen ohne die Möglichkeiten moderner Bewetterung durch das gezielte Abpumpen verbrauchter und das Zuführen frischer Luft von der Oberfläche.
Das wird nicht in der Form und Häufigkeit, wie im späteren neuzeitlichen, teilmechanisierten Kohlenberbau zu Staublungen geführt haben, allein gesund war dieses permanente Einatmen von staubgemischen sicherlich nicht.
- Hinzu kommt natürlich untertage die Problematik überhaupt etwas sehen und damit vernünftig arbeiten zu können. Die tatsächliche Leistung von Öllampen und vergleichbarem wirklich für vernünftige Sicht zu sorgen, dürfte eher mangelhaft gewesen sein, davon ab, dass größere Feuer sich natürlich verboten und man auch mit relativ kleinen Lichtquellen darauf achten musste, auf keinen Fall versehentlich etwas brennbares in Brand zu setzen, weil die entsprechende Koloenmonoxidentwicklung und - Verbreitung natürlich für jeden untertage lebensgefährlich sein musste.
- Hinzu kommt, einige Gegenden in denen in der Antike untertage nach Metallen geschürft wurden, brachten den zusätzlichen Risikofaktor mit sich, dass sie in Gebieten liegen, in denen hin und wieder mal Erdbeben auftreten.
Insofern, die Arschkarte hatte, wer untertage Arbeiten musste.
Bei einem überirrdischen Steinbruch bestand natürlich auch immer die Gefahr, von Steinschlag oder irgendwo abzustürzen, aber die war im Kern nicht größer als die beim Bau von einer fehlerhaften, einstürzenden Konstruktion erschlagen zu werden, von einem Gerüst zu stürzen, oder etwa bei der Forstarbeit von einem umstürzenden Baum erschlagen zu werden.
Strapaziös war das natürlich trotzdem allemal.