Hier mal das umstrittenete Zitat von Sulpicius Alexander in deutscher Übersetzung:
"Er [Arbogast] sammelte sein Heer, zog über den Rhein und verheerte das Land der Bricterer, das zunächst am Ufer des Flusses lag, dann verwüstete er auch den Gau, welchen die Chamaven bewohnten, und nirgends zeigte sich ihnen ein Feind, außer daß einige von den Amsivariern und Chatten auf den entfernteren Bergrücken unter der Anführung des Marcomer sichtbar wurden."
Leider liegt mir nur dieser Auszug vor. In diesem einen Satz kommen immerhin gleich vier alte Stammesnamen vor. Lediglich bei den Brukterer ist die Schreibweise etwas verderbt.
Was diese Stämme hier überhaupt für eine Bedeutung hatten, bleibt hier gänzlich unklar.
Die plünderden Franken überquerten unter Führung der drei Warlords Marcomer, Gennobaudus und Sunno den Rhein, plünderten Köln und drangen anschließend bis in den belgischen "Kohlenwald" (silcva carbonaria) vor.
Der römische Feldherr Arbogast, der die darauf folgende römische Strafexpedition gegen die ostrheinischen Franken anführte, war selbst fränkischer Herkunft.
Die Franken treten hier jedenfalls völlig uneinheitlich auf. Die kleineren Stämme scheinen trotz fränkischer Führung noch weiterzubestehen. Die drei fränkischen Warlords werden aber keinem der vier Einzelstämme zugeordnet.
Die Erwähnung der Chatten halte ich hier nicht für einen Tatsachenbericht, weil das Szenario so völlig absurd klingt.
Dass man ganze Heere auf entfernten Bergen noch aus weiter Entfernung erkennen kann, ist durchaus noch glaubhaft. Dass man aber aus der Ferne sogar noch die Stammeszugehörigkeit und den unverwechslbaren Warlord indentifizieren könnte, klingt überhaupt nicht plausibel, zumal an fränkischen Warlords und germanischen Stammesbezeichnungen sicherlich kein Mangel bestand.
Warum konnte niemand die Friesen und Sugambrer unter der Führung von Sunno auf den Hügeln erkennen?