Thälmann - seine Rolle in der Weimarer Republik und sein Gedenken in der BRD

Thälmann war Antidemokrat. Warum sollte man ihn gesondert würdigen?
vielleicht müsste man diese spezielle Frage im Berlin des Jahres 1992 stellen?
Seit 1992 erinnert am Berliner Platz der Republik am Eingang des temporären Besucherzentrums Deutscher Bundestag eine der 96 Gedenktafeln zur Erinnerung an von den Nationalsozialisten ermordeten Reichstagsabgeordneten an Ernst Thälmann.
der "Antidemokrat" war erstaunlicherweise Reichtstagsabgeordneter.
Hamburg und Singen wären auch zu befragen:
Für Ernst Thälmann wurden mehrere Stolpersteine in verschiedenen Städten verlegt:

 
Wie geil: eine Fangfrage :p :D:D:D ...und so raffiniert eingefädelt, Hut ab.
Erwartest du nach dem polemisch-suggestiven "demnach" ernsthaft eine Antwort?
 
Interessanter Artikel zu Ernst Thälmann:

Zitat daraus:

"Nach dem Sieg der Roten Armee kommen Wilhelm Pieck und Walter Ulbricht, Stalins neue Günstlinge, aus dem Moskauer Exil zurück nach Deutschland. Als selbsternannte Vollstrecker von Thälmanns Vermächtnis legitimieren sie ihren eigenen Führungsanspruch und den der KPD-Nachfolgepartei SED. Aus Thälmann wird "Teddy", "Stimme und Faust der Nation", wie es in einem Lied, das alle Schulkinder in der DDR später lernen, heißt."


Und noch ein Interessanter Artikel:



Es würde der Diskussion helfen, wenn man sich nicht gegenseitige Dinge unterstellt, das Wort im Munde umdreht etc., sondern versucht es historisch Aufzuarbeiten, denn nur der historische Diskurs bringt uns weiter.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wie geil: eine Fangfrage :p :D:D:D ...und so raffiniert eingefädelt, Hut ab.
Erwartest du nach dem polemisch-suggestiven "demnach" ernsthaft eine Antwort?
Fängst du schon genauso an wie Reinecke?
Reinecke fragte, warum Thälmann in der Bundesrepublik keine Ehrung erfahren hätte.
Wo waren in den 50ern und 60ern die Ehrungen für Widerstandskämpfer wie Thälmann, die von den Nazis ermordet wurden?

Ich meinte natürlich die Bundesrepublik, wenn ich von der fehlenden Würdigung von Leuten wie Thälmann sprach;

Ich wies daraufhin, dass Thälmann für die Bundesrepublik keine geeignete Figur war, um ihrer zu gedenken. U.a. weil er als Teil des leninistischen Flügels der KP (im Grunde ihres stalinistischen) Antidemokrat war.
Aber warum hätte denn die Bundesrepublik Thälmann Gedenken sollen?
Thälmann […] gehörte zum dominierenden „leninistischen“ - also antidemokratischen - Flügel der KPD*, ließ sich von Stalin Befehle erteilen - warum hätte die Bundesrepublik diesem Antidemokraten gesondert gedenken sollen - zumal die adenauersche Bundesrepublik dezidiert antikommunistisch war?

Jetzt setzt du das Antidemokrat in Anführungszeichen - warum? - und weist daraufhin, dass er Reichstagsabgeordneter war, insinuierst also gewisserweise, dass die Aussage, dass er Antidemokrat war, falsch sei.
der "Antidemokrat" war erstaunlicherweise Reichtstagsabgeordneter.

wurden Reichstagsabgeordnete gemeinhin per Ukas des Kaisers persönlich in ihr Amt installiert und werden deswegen auf einer Tafel geehrt, oder werden die gelegentlich gewählt? Fragen über Fragen...
(schlaubi-Fragen krieg ich auch hin) ;)

Wie geil: eine Fangfrage :p :D:D:D ...und so raffiniert eingefädelt, Hut ab.
Erwartest du nach dem polemisch-suggestiven "demnach" ernsthaft eine Antwort?
Wieso also ist meine Nachfrage, ob es einen Automatismus gäbe, dass jemand, der sich in einer demokratischen Walhl zu eben dieser stellt auch Demokrat sei illicit, ein Trick oder dergleichen?
 
Wo betreibe ich unkritische Thälmann-Verehrung? Wie kommst du zu einer solchen Behauptung? Das ist eine Beleidigung, die nur beweist, wie wenig aufmerksam du meine Beiträge liest.

Ich fühle mich ungerechtfertigterweise angegriffen und in eine Ecke gestellt, von einer Person, die auch in der Vergangenheit keine Möglichkeit ausgelassen hat, mich von oben herab zu behandeln, mich verächtlich zu machen, mich herunter zu machen und zurechtzuweisen.

Was mache ich eigentlich noch in diesem Drecksforum, außer meiiner Zeit zu verschwenden, und als Punching Bag herzuhalten?

In diese Ecke begibst du dich doch selbst. und zwar ganz freiwillig. Da ist auch nicht viel daran misszuverstehen:

Warum sollte die DDR anderer Opfer als den Kommunisten gedenken, die von den Nazis ermordet wurden?, Was willst du von mir? Was soll ich überhaupt noch in diesem Drecksforum!

Das ist wirklich unter aller Kanone!
 
Fängst du schon genauso an wie Reinecke?
...was - mit Verlaub zu sagen - ist das denn für ein Kriterium??

Retour zu Thälmann, dessen Erwähnung hier zu Wutschnauben und rabulistischen Verrenkungen führt:
- der war Reichstagsabgeordneter in einer Demokratie, nämlich der Weimarer Republik
- der war kein Nazi
- den hatten die Nazis 1944 umgebracht
...ach buhuhu und mimimi, der böse Thälmann hat die Nazis nicht verhindert und war ein (offenbar demokratisch gewählter, oder?) Antidemokrat - ja in Gottes Namen, all die edlen anderen ast- &lupenreinen Demokraten haben die Nazis ebenfalls nicht verhindert, auch zusammen nicht.

Und nun? Sind wir hier innerhalb einer historische Zensuren erteilenden Gesinnungsdiktatur, wo sämtliche Opfer der Nazis dahingehend durchleuchtet werden sollen, ob sie denn herzensreine Demokraten waren? (irgendwie ist das virös: kaum fängt die polemische Rabulistik an, finde auch ich daran Spaß)
 
Ich wies daraufhin, dass Thälmann für die Bundesrepublik keine geeignete Figur war, um ihrer zu gedenken.
...ganz offenbar richtet sich die Bundesrepublik Deutschland seit ca 32 Jahren nicht an deine Empfehlung, denn wie zuvor schon zitiert:
Seit 1992 erinnert am Berliner Platz der Republik am Eingang des temporären Besucherzentrums Deutscher Bundestag eine der 96 Gedenktafeln zur Erinnerung an von den Nationalsozialisten ermordeten Reichstagsabgeordneten an Ernst Thälmann.
 
- der war Reichstagsabgeordneter in einer Demokratie, nämlich der Weimarer Republik
Dem hat niemand widersprochen. Noch mal die Frage: Ist jeder, der sich in einer demokratischen Wahl zu derselben stellt, ein Demokrat?

- der war kein Nazi
Das hat niemand behauptet. Das führt aber zu einer neuen Frage: Sind Nazis die einzig vorstellbaren Antidemokraten?

- den hatten die Nazis 1944 umgebracht
Auch dem hat niemand widersprochen.

...ach buhuhu und mimimi, der böse Thälmann hat die Nazis nicht verhindert und war ein (offenbar demokratisch gewählter, oder?) Antidemokrat - ja in Gottes Namen, all die edlen anderen ast- &lupenreinen Demokraten haben die Nazis ebenfalls nicht verhindert, auch zusammen nicht.
Wenn du das schon ansprichst: Thälmann hat als Propagandist der Sozialfaschismus-These tatsächlich eine Zusammenarbeit mit der SPD verhindert. Einen gemeinsamen Kampf gegen die Nazis gab es nicht.

...ganz offenbar richtet sich die Bundesrepublik Deutschland seit ca 32 Jahren nicht an deine Empfehlung, denn wie zuvor schon zitiert:

Und da gedenkt die Bundesrepublik ausdrücklich der Person Thälmann - oder den ermordeten Reichstagsabegeordneten?
 
Noch mal die Frage: Ist jeder, der sich in einer demokratischen Wahl zu derselben stellt, ein Demokrat?
...ist jeder, der sich in einer demokratischen Wahl zu derselben stellt, kein Demokrat?
(mit solchen Fragen kommen wir nicht weiter, jedenfalls ich nicht)
Das führt aber zu einer neuen Frage: Sind Nazis die einzig vorstellbaren Antidemokraten?
...noch so eine schlaubergerisch-inquisitorische Frage... waren römische Kaiser, ottonische, französische, chinesische usw Demokraten? ...oh, die Welt ist von Übel, ein Jammertal, zu allen Zeiten und Orten finden sich viele prominente Leute, die keine Demokraten waren... ;) selbst der Schiller, Friedrich von, wollte Stimmen wägen, nicht zählen (oh welch´ ein Scheusal)
Thälmann hat als Propagandist der Sozialfaschismus-These tatsächlich eine Zusammenarbeit mit der SPD verhindert. Einen gemeinsamen Kampf gegen die Nazis gab es nicht.
...verworrene Sache, darum muss ich kleines Lichtlein um Auskunft bitten:
- hatte der inkriminierte Thälmann für die Nazis gearbeitet?
- oder war der inkriminierte Thälmann in Opposition zu den Nazis?
- ...upps...der böse Thälmann war vielleicht nicht in der richtigen Opposition zu den Nazis, sondern in einer sozusagen falschen?
Und da gedenkt die Bundesrepublik ausdrücklich der Person Thälmann - oder den (rechte: des) ermordeten Reichstagsabegeordneten?
sind das zwei verschiedene Personen? ;)
sie verschweigt den Thälmann nicht, er war einer der Reichstagsabgeordneten und ein Opfer der Nazis
 
...ist jeder, der sich in einer demokratischen Wahl zu derselben stellt, kein Demokrat?
(mit solchen Fragen kommen wir nicht weiter, jedenfalls ich nicht)

...noch so eine schlaubergerisch-inquisitorische Frage... waren römische Kaiser, ottonische, französische, chinesische usw Demokraten? ...oh, die Welt ist von Übel, ein Jammertal, zu allen Zeiten und Orten finden sich viele prominente Leute, die keine Demokraten waren... ;) selbst der Schiller, Friedrich von, wollte Stimmen wägen, nicht zählen (oh welch´ ein Scheusal)

...verworrene Sache, darum muss ich kleines Lichtlein um Auskunft bitten:
- hatte der inkriminierte Thälmann für die Nazis gearbeitet?
- oder war der inkriminierte Thälmann in Opposition zu den Nazis?
- ...upps...der böse Thälmann war vielleicht nicht in der richtigen Opposition zu den Nazis, sondern in einer sozusagen falschen?

sind das zwei verschiedene Personen? ;)
sie verschweigt den Thälmann nicht, er war einer der Reichstagsabgeordneten und ein Opfer der Nazis
Lies doch mal diesen Beitrag:


Habe ich zwar schon einmal verlinkt und ja dazu brauche ich noch Forschungsliteratur und Quellen um es zu verifizieren.
 
...ist jeder, der sich in einer demokratischen Wahl zu derselben stellt, kein Demokrat?
(mit solchen Fragen kommen wir nicht weiter, jedenfalls ich nicht)
Die Frage ergibt keinen Sinn. Die Frage, die ich dir gestellt habe schon.

Joseph Goebbels schrieb am 30. April 1928 in einem Leitartikel des Völkischen Beobachters folgendes:

„Wir gehen in den Reichstag hinein, um uns aus dem Waffenarsenal der Demokratie mit deren eigenen Waffen zu versorgen. Wir werden Reichstagsabgeordnete, um die Weimarer Gesinnung mit ihrer eigenen Unterstützung lahm zu legen. Wenn die Demokratie so dumm ist, uns für diesen Bärendienst Freifahrkarten und Diäten zu geben, so ist das ihre eigene Sache. Wir zerbrechen uns darüber nicht den Kopf. Uns ist jedes gesetzliche Mittel recht, den Zustand von heute zu revolutionieren.“

Noch mal die Frage: war jeder, der sich zu Wahl stellte, Demokrat?
Warum setzt du Anführungszeichen um das Antidemokrat, mit dem ich Thälmann apostrophierte?


...noch so eine schlaubergerisch-inquisitorische Frage... waren römische Kaiser, ottonische, französische, chinesische usw Demokraten? ...oh, die Welt ist von Übel, ein Jammertal, zu allen Zeiten und Orten finden sich viele prominente Leute, die keine Demokraten waren... ;) selbst der Schiller, Friedrich von, wollte Stimmen wägen, nicht zählen (oh welch´ ein Scheusal)
Ach lenke doch bitte nicht ab.

- hatte der inkriminierte Thälmann für die Nazis
Wie du weißt, hat das niemand behauptet.

- oder war der inkriminierte Thälmann in Opposition zu den Nazis?
Ja, stand er. Wie viele tausende andere auch. Daher die Frage, warum man ausgerechnet einen Antidemokraten gesondert im Gedenken herausheben solle.

sind das zwei verschiedene Personen? ;)
sie verschweigt den Thälmann nicht, er war einer der Reichstagsabgeordneten und ein Opfer der Nazis
Du hast mir Rabulistik vorgeworfen, aber bist nicht eigentlich du derjenige, der sich der Rabulistik bedient? Es ging ursprünglich in der Gedenken an Thälmann-Diskussion a) um die Person Thälmann und b) um die 50er und 60er Jahre, die Adenauer-Republik. Du bringst nun das Gedenken der ermordeten Reichstagsabgeordneten - zu denen Thälmann natürlich gehörte - seit den 1990ern. Also einmal das Gedenken an die einzelne Person, einmal an eine übergeordnete, ideologisch nicht festgelegte Gruppe. ...

... was mich aber wiederum zu der Feststellung führt, dass du mir immer noch nicht verraten hast, warum du das Antidemokrat in Anführungszeichen gesetzt hast. Denn dass du kein Kommunist bist, dessen bin ich mir ziemlich sicher.
 
Lies doch mal diesen Beitrag:
hatte ich schon nach der ersten Verlinkung, hindert mich aber nicht an (m)einer kleinen sonntäglichen Freude an dieser zwischenzeitlich etwas vergifteten Diskussion ;)
Mir ist das Konglomerat "igitt ein Kommunist & DDR-Heiliger"/"pfui Spinne ein Antidemokrat"/"hatte die Nazis nicht verhindert"(ja wer hatte das denn???)/"upps, trotzdem ist der irgendwie Opfer der Nazis geworden, seltsam" (ich hab es bissel polemisch ausgedrückt) zu aufgeladen: stellenweise habe ich den Eindruck, der Thälmann wäre ideologisch zu verdächtigen, quasi zu den Drahtziehern des "großen Terrors" 1936-38 zu gehören - da war der schon längst inhaftiert, was zu einigem Protest geführt hatte:
1935/1936 erreichte die internationale Protestbewegung gegen die Inhaftierung Thälmanns einen Höhepunkt. Zu seinem 50. Geburtstag am 16. April 1936 bekam er Glückwünsche aus der ganzen Welt, darunter von Maxim Gorki, Heinrich Mann, Martin Andersen Nexø und Romain Rolland.
(aus dem Tante Wiki Thälmann Artikel) .... Gorki, H.Mann, Nexo, Rolland: solche Fürsprecher hat nicht eben jeder (und ich weigere mich zu glauben, dass die vier naive Vollidioten gewesen seien)
So eindimensional wie im Gastbeitrag der Taz kommt mir die ganze Thälmann-Geschichte nicht vor.
 
stellenweise habe ich den Eindruck, der Thälmann wäre ideologisch zu verdächtigen, quasi zu den Drahtziehern des "großen Terrors" 1936-38 zu gehören
Davon stand nur dummerweise nichts in diesem Thread. Nur das Wort Antidemokrat, welches du in Anführungszeichen setztest. Warum, weiß ich immer noch nicht.
Vielleicht magst du mir die Frage ja mal beantworten, wenn ich sie dir anders stelle: was stimmt nicht an der Aussage, dass Thälmann ein Antidemokrat war? Was stört dich an der Aussage, dass er ein Antidemokrat war?

Es hat im Übrigen Thälmann zunächst niemand vorgeworfen, dass er die Nazis nicht verhindert hat. Aber wenn du das so insinuierst, muss man zumindest darauf hinweisen, dass er zumindest einen Zusamnenschluss der Arbeiterbewegungen im Kampf Gegenden Faschismus als Vertreter der Sozialfaschismusthese aktiv verhinderte.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe den Artikel von Klaus Schröder im Tagesspiegel auch gelesen und als tendenziös empfunden. Als Beispiel dafür kann ich die Behauptung Schröders anführen, Thälmann hätte mit seiner Kandidatur im zweiten Wahlgang einen Wahlsieg des demokratischen Zentrumpolitikers Wilhelm Marx verhindert. Dabei hat Marx, als Kandidat des katholischen Zentrums, nicht mal im katholischen Bayern gewonnen, sondern Hindenburg.

Manchmal hilft es weiter, wenn man nachschaut, wer der Autor des Artikels, also Klaus Schröder, ist. In der Wikipedia steht, er sei u.a. Gastautor in dem Blog Die Achse des Guten – Wikipedia , in dem vor allem rechte Autoren schreiben. Dass rechte Autoren einen Linken, wie Thälmann es war, nicht gut finden, liegt auf der Hand.

Die Beurteilungen der geschichtlichen Vorgänge wurden und werden ideologisch gefärbt – und Historiker sind da keine Ausnahme.
 
Ich habe den Artikel von Klaus Schröder im Tagesspiegel auch gelesen und als tendenziös empfunden. Als Beispiel dafür kann ich die Behauptung Schröders anführen, Thälmann hätte mit seiner Kandidatur im zweiten Wahlgang einen Wahlsieg des demokratischen Zentrumpolitikers Wilhelm Marx verhindert. Dabei hat Marx, als Kandidat des katholischen Zentrums, nicht mal im katholischen Bayern gewonnen, sondern Hindenburg.
Marx trat aber im zweiten Wahlgang nicht als Kandidat des Zentrums an, sondern als Kandidat des Volksblocks aus SPD, DDP und Zentrum.

Reichsweit erreichte Hindenburg 48,3 % der Stimmen, Marx 45,3 % und Thälmann 6,4 %. Wäre Thälmann also nicht mehr angetreten und hätte nur die Hälfte seiner Wähler stattdessen Marx gewählt, hätte Marx knapp gewonnen. Ob es so gekommen wäre, ist natürlich ein Stück weit Spekulation, aber geholfen hat Thälmann jedenfalls nicht. Es hat natürlich auch eine gewisse Ironie, dass Marxisten mit schuldig daran sind, dass ein Marx nicht Reichspräsident wurde.

Auch bei der Präsidentenwahl 1932 hat die KPD keine hilfreiche Rolle gespielt. Wenn die KPD im Vorfeld signalisiert hätte, im zweiten Wahlgang nicht mit einem eigenen Kandidaten anzutreten, um Hitler als Reichspräsident zu verhindern, hätten sich die demokratischen Parteien vielleicht nicht genötigt gesehen, ausgerechnet Hindenburg zu unterstützen. So musste man damit rechnen, dass ein demokratischer Kandidat womöglich wieder knapp unterliegen könnte, da der Kandidat der KPD entscheidende Stimmen wegnahm.


 
wurden Reichstagsabgeordnete gemeinhin per Ukas des Kaisers persönlich in ihr Amt installiert und werden deswegen auf einer Tafel geehrt, oder werden die gelegentlich gewählt? Fragen über Fragen...
(schlaubi-Fragen krieg ich auch hin) ;)

...was - mit Verlaub zu sagen - ist das denn für ein Kriterium??

Retour zu Thälmann, dessen Erwähnung hier zu Wutschnauben und rabulistischen Verrenkungen führt:
- der war Reichstagsabgeordneter in einer Demokratie, nämlich der Weimarer Republik
- der war kein Nazi
- den hatten die Nazis 1944 umgebracht
...ach buhuhu und mimimi, der böse Thälmann hat die Nazis nicht verhindert und war ein (offenbar demokratisch gewählter, oder?) Antidemokrat - ja in Gottes Namen, all die edlen anderen ast- &lupenreinen Demokraten haben die Nazis ebenfalls nicht verhindert, auch zusammen nicht.

Und nun? Sind wir hier innerhalb einer historische Zensuren erteilenden Gesinnungsdiktatur, wo sämtliche Opfer der Nazis dahingehend durchleuchtet werden sollen, ob sie denn herzensreine Demokraten waren? (irgendwie ist das virös: kaum fängt die polemische Rabulistik an, finde auch ich daran Spaß)

Wo war denn in dieser Diskussion das "Wutschnauben" und rabulistische Verrenkungen anzutreffen?

Den Reigen eröffnet @Micha G mit unbelegten Bio-Schnipseln und schwülstigem Pathos. Quelle: persönliche Lebenserfahrung, Quelle es soll ja, Quelle das ist so. Geht man darauf ein, wird man angepöbelt.

Dann kommt der nächste Verschwörungs-Schwurbler @Dion um die Ecke lobt die Aufarbeitung des NS in der DDR und das SED-Regime sagt, Ehre wem Ehre gebührt.


Dem Widerspreche ich, darauf stellt sich @Dion hin und wirft mir vor, dass ich die NS-Aufarbeitung in der BRD unkritisch verherrlichen würde, und darauf springt dann auch Reinecke an.

Darauf protestiert @El Quijote-nicht als Moderator- als Diskussionsteilnehmer, dass das in meinen Beiträgen so gar nicht steht.

Bei Reinecke findest du dann Zitate "Ja, wieso hätte die DDR auch andere Opfer außer den Kommunisten, die von den Nazis ermordet wurden erinnern sollen", unsägliche Vergleiche und zuletzt Beleidigungen: "Drecksforum!

Rabulistik, Beleidigt sein und dann selbst aber kräftig und grob ausgeteilt - das hat nicht El Quijote getan. @Reinecke ist in der Vergangenheit schon durch beleidigende Äußerungen und Polemik aufgefallen und spuckt dem Forum vor die Füße: "Ich frage mich sowieso, was ich in diesem Drecksforum (sic) soll. Ich habe keine Lust mich beleidigen zu lassen.

Der selbst beleidigt, mit der groben Kelle mächtig austeilt- er beschwert sich beleidigt worden zu sein.


Wenn auf Argumente, auf Quellenverweise wie üblich nichts, aber auch gar nichts kommt. Auch kein Eingehen auf Argumente, auf Studien, auf nachprüfbare Fakten.

Wenn Aussagen verdreht werden, wenn Totschlagargumente und Phrasen ausgepackt werden, wenn dann auf Argumentationslinien überhaupt nicht eingegangen wird, und einem noch sozusagen vor die Füße gespuckt wird, Tja, das sind die bekannten Narrative der Adenauerära. Das ist ja so abseitig, da braucht man gar nicht drauf einzugehen.

Das ist schon extrem dreist, wenn aber ein Diskussionsteilnehmer, der völlig unkritisch einem Narrativ des SED-Regimes folgt- die Pose des Zensors einnimmt. Ja, mit @Scorpio wird es immer schlimmer (genau wie mit @Shinigami) der hat ja auch erst "klein beigegeben hat, nachdem @Dion und reinecke ihn richtig stellten-allein schon die Wortwahl- zeigt den Fanatiker. Eine Diskussion sozusagen als Schlachtfeld- typisches Kennzeichen von Fanatikern.


Da reicht es einem irgendwann, und da würde man sich vielleicht auch ein bisschen Unterstützung von anderen Forianern wünschen, denen ein solches Gebaren doch eigentlich auch zum Hals raus hängt.

Ich gebe ja zu, dass solche Threads Unterhaltungswert haben. Aber @deku, sieh mir das bitte nach- manchmal könnte man schon den Eindruck haben, dass da gelegentlich die Versuchung, die Konfro ein ganz ein kleines bisschen anzuheizen, dann doch zu groß ist.

Vielleicht werde ich auch schon pathetisch und mache in großen Gefühlen.
 
Natürlich, @Nikias, kann man sagen, Thälmanns Antritt 1925 hat Marx Stimmen gekostet. Aber das ist eine sehr enge Sichtweise, die man nur haben kann, wenn man die Ergebnisse der Wahl in Bayern unter den Tisch fallen lässt.

Andere Historiker urteilen anders und vor allem ausgewogener als Klaus Schröder es in seinem Beitrag für den Tagesspiegel getan hat – Zitat:

In der früheren westdeutschen und der gegenwärtigen Geschichtsschreibung werden auch andere Gründe genannt. Der Historiker Karl Dietrich Erdmann fasst die politischen Ursachen des Wahlausgangs in einem Satz zusammen: „Der Sieg Hindenburgs ist das Ergebnis der Spaltung der Arbeiterbewegung und der Spaltung auch des politischen Katholizismus.“
 
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