Gerade noch etwas gefunden:
"Die Hirtennomaden des Altai züchten das, was die Mongolen als die »fünf Arten der Tiere« bezeichnen:
Schafe,
Ziegen,
Rinder (meistens Yaks),
Pferde und
Kamele.
In Most sind
61 Prozent des Tierbestandes Schafe,
26 Prozent Ziegen,
7 Prozent Yaks und
3 Prozent Pferde und Kamele.
Diese Tiere sichern das Überleben der Nomaden. Ein Hirte erklärte uns das so: »Die Tiere sind unsere Nahrung und unser Geld. Sie geben uns Milchprodukte und Fleisch zum Essen, Dung zum Heizen unserer ger [Jurte] sowie Wolle und Häute, um Filz und Kleider herzustellen. Wir pflegen unser Vieh gut, und es gibt uns, was wir brauchen.«
Obwohl die Nomaden jede der fünf Tierarten nutzen, sind doch die Schafe für sie am wertvollsten. Zusätzlich zu Wolle und Fleisch geben sie etwas Milch und noch etwas ganz Wesentliches -- die Häute mit dem dicken Fell, die für die Winterkleidung gebraucht werden.
Yaks stellen andererseits die Hauptquelle für Milchprodukte dar. Anders als Schafe, die nur in den wenigen Sommermonaten Milch geben, produzieren Yaks fast das ganze Jahr über Milch. Schon drei oder vier milchspendende Yakkühe können eine sechsköpfige Familie mit aller notwendigen Milch, mit Butter sowie auch mit Käse versorgen. Yaks liefern ebenfalls Fleisch, Wolle und Häute für die rohledernen Seile und Pferdehalfter der Viehzüchter
Ziegen geben wie Schafe Fleisch, Milch und Häute für Kleider. Ihr Wert ist in der letzten Zeit gestiegen, da sie auch Kaschmirwolle produzieren, die auf dem internationalen Markt recht begehrt ist. Kaschmir ist eigentlich die Unterwolle der Ziegen und vergleichbar mit dem weichen Unterkleid, das wir im Sommer aus dem Fell langhaariger Hunde kämmen.
Yaks, Pferde und Kamele haben ebenfalls diese Unterwolle, aber das internationale Gesetz will den Namen Kaschmir nur auf die Unterwolle der Ziegen angewandt wissen und macht sie damit viel wertvoller.
Kamele und Pferde werden meistens für den Transport benötigt -- Kamele um den Umzug von einem Lager zum anderen zu bewältigen und Pferde zum Reiten. Vor 50 Jahren waren Kamele im Altai eine Seltenheit, Yaks waren die eigentlichen Lasttiere."
"Die mongolischen Kamele ... tragen im Oktober/November ihre volle Wolle. Die Kamelzucht wird als Schwerpunkt in den Wüsten und Wüstensteppen der Gobilandschaften betrieben, wo rund 64 Prozent des gesamten Kamelbestandes des Landes konzentriert sind. Das Kamel ersetzt hier vollwertig das Rind. Die Kamelmilch wird sowohl als Frischmilch wie auch zur Erzeugung verschiedener Milchprodukte verwendet. Desgleichen steht das Fleisch des Kamels in seiner Qualität durchaus nicht hinter dem des Rindes zurück. Das wichtigste Produkt des Kamels -- ein sehr gefragter Exportartikel -- bleibt aber die Wolle. Der Wollertrag liegt bei 5 bis 6,5 Kilo pro Tier im Jahr. Als Lasttiere tragen die mongolischen Kamele bis zu etwa sechs Zentnern (300 Kilo), bei großen Dauertransporten etwa vier Zentner (200 Kilo). ...
Nach der Tradition teilen die Mongolen die fünf Tierarten ihrer Herderhaltung in solche mit »langen Beinen« und solche mit »kurzen Beinen« ein: Pferde und Kamele gehören zu den »Langbeinigen«, denn sie weiden weit entfernt vom Jurtenlager, ohne dorthin zurückzukehren, und es sind die Männer, die sie hüten. Die »Kurzbeinigen« - Schafe, Ziegen und Rinder -- weiden näher am Lager, und es sind die Frauen, die sie hüten. Ferner unterscheiden die Mongolen »warm-mäulige« und »kalt-mäulige« Tiere: »warm« und »kalt« stehen hierbei für »nah, teuer, lieb«, bzw. »fern, fremd, feindlich«. Pferde und Schafe zählt man zu den warmmäuligen, die drei anderen zu den kaltmäuligen Tieren; sie sind darum für Opfer nicht geeignet."
http://www.domfree.de/alpaka/alpakamel.htm