Zur Deckung/Ablenkung von U-Bremen war übrigens ein normales U-Boot (U 53?) in die USA gefahren, das auf der Rückreise noch im angesicht der US-Marine kräftig englische Handelsschiffe aufbrachte.
Details zu U 53 an der USA-Westküste
ab Seite 80
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Zur Deckung/Ablenkung von U-Bremen war übrigens ein normales U-Boot (U 53?) in die USA gefahren, das auf der Rückreise noch im angesicht der US-Marine kräftig englische Handelsschiffe aufbrachte.
Details zu U 53 an der USA-Westküste
ab Seite 80
Aber der Transport von Rohstoffen mit U-Handelsbooten setzte sich nicht durch. Wäre der Einsatz von Handels-Ubooten in massiver Anzahl eine gute Antwort auf die britische Blokade gewesen?
Doch für die Seekriegsleitung war der militärische Einsatz wichtiger, somit kamen diese Art die Seeblockade zu "Umschiffen" nur kurz zum Einsatz.
Es hätte schon den einen oder anderen Mangel beseitigen helfen.
Das kann wirklich nur gröbste Mängel decken. Dafür fehlt doch einfach das Volumen.
OT: auf U-Boote als Notnagel kam man auch im WK II. Während der Nachschubkrisen in Nordafrika wurden zeitweise italienische U-Boote eingesetzt, um Brennstoffe herüberzukarren, weil alles über Wasser versenkt wurde. Für die 130 to pro Fahrt hat man dann wahrscheinlich das Mehrfache an Öl verfahren, das ohnehin für die italienische Marine knapp war.
Die Tankwagen, die die Panzer am Terek (die die dringend benötigten Ölquellen erobern sollten) im September 1942 versorgten, haben auf der Fahrt dorthin annähernd soviel Treibstoff verbraucht, wie sie laden konnten.
Dafür hat man Mulis genommen, weil die saufen wenigstens keinen Sprit.
die Aufstiegswege der Schw. Alb haben in dem Gebiet zum Teiil alpinen Charakter. So gibt es heute noch "Muli-Wege", mancherlei Geschichten, wie widerspenstig dieselbigen sind, auf etlichen Albhöhen Denkmäler der "Enzian-Division" und so manchen "Jäger" der hier für immer hängengeblieben ist.
Die Bremer Reeder und Großkaufleute, die in das Projekt involviert waren, hatten allerdings kräftig US-Kapital mit "an bord" genommen, so dass dies auf Dauer wahrscheinlich kein Problem gewesen wäre.
Zur Deckung/Ablenkung von U-Bremen war übrigens ein normales U-Boot (U 53?) in die USA gefahren, das auf der Rückreise noch im angesicht der US-Marine kräftig englische Handelsschiffe aufbrachte.
Die Marineleitung, oder jedenfalls die Befürworter des uneingeschränkten U-Bootkrieges, stellten Berechnungen und Planungen auf, dass England, bei geringerer als den tatsächlich erreichten Versenkungszahlen, binnen 5 Monaten geschlagen wäre.
Ich bin gerade dabei, dass nachzuvollziehen. Auf den ersten Blick sehen realisierte Versenkungszahlen, Prognosen und Erwartungen tatsächlich lächerlich aus. Es ist zu fragen, wieso man (nur marine-intern, nicht in der weiteren Debatte!) derartigem Optimismus aufgesessen ist.
Es ging wohl weniger (und nicht nur!) um Monats-Tonnage und bloßen Versenkungen, als vielmehr um den Tonnagekrieg in direktem Zusammenhang mit dem britischen Weizenimport 1917 und damit der Ernährungslage. Dazu lagen wichtige Prognosen vor, die allerdings falsch waren.
Interesant dazu ist wohl erst einmal die Entwicklung der Uboot Waffe, den bis 1904 beschäftigte man sich mit Ubooten bei der deutschen Marine so gut wie garnicht. So baute man 1904 für die russische Marine die ersten Uboote auf der GW (Germaniawerft) und erst 1906 wurde das erste Uboot für die deutsche Marine in Dienst gestellt, die U 1.
.
Ich habe mal gelesen, dass schon vor 1904 nachaltig an der Entwicklung von U-Booten gearbeitet wurde. Dies aber unter so hoher Geheimhaltung ablief, dass es heute fast nicht mehr zu rekonstruieren sei. Weder die Krupp´sche Forelle noch U1 (hier muss es auch schon Probleme bei der Durchnumerierung geben) wären als Anfang einer Entwicklung zu sehen.
Schon vor 1910 wären mehrfach vollkommen unbemerkte Fahrten von Kiel um Dänemark herum nach Wilhelmshafen durchgeführt worden.
Muss mal die Quelle heraussuchen.
Du meinst sicherlich 1901 anstatt 1910, oder?
Also ich habe hier etwas von einem von 1867-70 gebauten Tauchboot, bei der Schlick´sche Werft in Dresden. Allerding kam es nicht über die Erprobung auf der Elbe hinaus.
1890 sollen zwei Boote in Kiel und Danzig gebaut worden sein, aber es gibt keine zuverläßigen Angaben darüber. Genauso gibt es ein Foto von einem Tauchboot, das an die Forelle erinnert. Es wurde 1891 auf der Howaldt in Kiel gemacht.
Auf der Howaldtwerft wurde 1897 das Boot mit der Bau-Nr. 333 gebaut, das sog. Leps´sche Tauchboot. Dannach kam dann 1903 die Forelle.
Hauptquelle meiner Daten:
Geschichte des deutschen U-Bootbaus, Band 1 Eberhard Rössler
Meine: Hans-Joachim Lawrenz, Die Entstehungsgeschichte der U-Boote, München 1968, keine ISBN-Nr.
Bereits 1885 hätte die kaiserliche Marine Nordenfelt Patente angekauft. Was bereits 1891 zu den Kiel/Danziger Booten geführt hätte. Sowohl die beiden Howaldt-Boote als auch die Krupp´sche Forelle sind wohl eher als private Entwicklungen zu sehen.
"Es mag an dem dichten Mantel der Geheimhaltung gelegen haben, dass Informationen fast nur aus ausländischer Fachliteratur zu entnehmen sind...."
aaO. Seite 130
Die WEIZEN-GLEICHUNG:
Im Spätsommer 1916 wurde folgendes angenommen:
1. Die US-Weizenernte ist um 15 Mio. Tonnen geringer ausgefallen als im Vorjahr. Damals wurden 1915/1916 wurden 12 Mio. ausgeführt, also kann die USA 1917 keinen Weizen ausführen.
2. Durch weitere schlechte Ernte in Argentinien, Indien und Australien entsteht bei der Entente 1917 ein Fehlbetrag von 5-6 Mio. Tonnen Weizen und 15. Mio. Tonnen Futtergetreide. Dadurch habe sich der benötigte Schiffsraum für die Transporte (weitere Strecken der Importländer) auf das bis zu 2-fache erhöht.
3. Für die Welt steht 1917 möglw. eine Hungersnot bevor, jedenfalls werde die Entente im Mai/Juli 1917 vor einer kritischen Versorgungssituation stehen.
Die Fortführung der "Weizen-Gleichung" im Dezember 1916:
4. Der Dezember-Bericht 1916 sah aktualisiert schon etwas anders aus: dem britischen Einfuhrbedarf von 4,5 Mio. Tonnen in 1917 werden gerade noch ausreichende Überschüsse in USA, Argentinien und Australien zusammen gegenüber stehen. Die britische Bevorratung am 1.12.1916 reicht aktuell nur für 15 Wochen.
5. Zwischen 2/1917 und 8/1917 muss GB 2,2 Mio. Tonnen Weizen einführen, wofür permanent 1,1 Mio. BRT Schiffsraum einzusetzen sind.
6. Britischer verfügbarer Schiffsraum: 20 Mio. BRT, davon dienen 10,6 Mio. BRT permanent der gesamten Einfuhr (Nahrung+Industrie). Davon werden monatlich im uneingeschränkten U-Boot-Krieg 600.000 BRT versenkt werden, ab dem 5. Monat wegen rückläufigem Schiffsverkehrs 500.000 BRT. Macht in 5 Monaten 2,9 Mio. BRT. Der neutrale Schiffsverkehr werde sich tonnagemäßig wegen der abschreckenden Wirkung des uneingeschränkten U-Boot-Krieges um 40% verkürzen, also eine weitere (nicht berechnete) Lücke reißen.
7. Der nach 5 Monaten um insgesamt 39% reduzierte Schiffsraum (britische Eigenverluste plus rückläufiger neutraler Schiffsraum) reicht nicht mehr für die britische Nahrungsversorgung, da jede vesenkte BRT unmittelbar auf die Weizeneinfuhr wirke (da Kriegstransporte und Rüstungstransporte nicht reduziert werden können).
8. Ergo: Jede versenkte 100.000 BRT verkürzt die Weizenzufuhr um 240.000 Tonnen im 5-Monats-Zeitraum, d.h. 12 Tage englischer Versorgung. Die Gesamtversenkung in 5 Monaten führt demnach zur Aushungerung Großbritanniens.
U. a. Denkschrift des Dezernats B I vom 22.12.1916.
Zitiert nach Stegemann, Die deutsche Marinepolitik 1916-1918. Übrigens kamen die Studien mit beachtlicher wissenschaftlicher Unterstützung (u.a. Prof. Levy und Prof. Harms), diverser Institute (zB Hamburger Kolonialinstitut) sowie durch viele Angaben in Deutschland befindlicher Weizenhändler (u.a. auch ein britischer) zustande.
Gegen Kriegsschiffe operierten die dt. U-Boote auch recht erfolgreich.
1914 61.820t mit 8 versenkten Kriegsschiffen
1915 54.930t mit 5 versenkten Kriegsschiffen
1916 39.290t mit 5 versenkten Kriegsschiffen
1917 64.150t mit 5 versenkten Kriegsschiffen
1918 25.850t mit 2 versenkten Kriegsschiffen
Laut MGFA Militärgeschichte ist der Rückgang in den Versenkungszahlen ab Sommer 1917 nicht nur auf das Geleitsystem zurückzuführen, sonder mehr noch darauf, dass die vorhandenen U-Boote durch Überbeanspruchung "verschlissen" waren. Hohe Zahlen von U-Booten "am Feind" waren nur erreicht worden, indem eigentlich notwendige Werftliegezeiten schlicht gestrichen wurden. Man hatte versäumt rechtzeitig ein größeres Bauprogramm zu beginnen
Hallo Köbis,
also Herzog "Deutsche U-Boote, Seite 110 -111, Seite 114 bis 115 und Seite 114 bis 145 bzw. das Marinearchiv Band V, Seite 341 hier zitiert nach Schröder "Die U-Boote des Kaisers", nennen etwas andere Zahlen.
1914 8 versenkte Kriegsschiffe
1915 21 versenkte Kriegsschiffe
1916 19 versenkte Kriegsschiffe
1917 39 versenkte Kriegsschiffe
1918 13 versenkte Kriegsschiffe
Wie kommen die Herren zu solch unterschiedlichen Zahlen?
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