Zunächst muss man sagen, dass das Streben nach nationaler Einheit immer eine Konstante der politischen Auseinandersetzungen im 19. Jhd war. Es hatte schließlich die liberalen Kräfte geeint und der Nationalismus als solcher wurde somit zum Integrationsmittel, das alle Deutschen miteinbezogen hat.
Und genau hier liegt der eigentliche Knackpunkt: Die Konservativen und die Fürsten, die der Nationalbewegung eigentlich immer ablehnend gegenüberstanden, waren nun auch "national". Aber genau dieser neue "Reichsnationalismus" hatte seine frühere liberale Zielrichtung verloren. Er wurde konservativ. "National sein" hieß fortan, den bestheenden Staat und seine Führer möglichst uneingeschränkt zu unterstützen. Die logische Konsequenz daraus ist, dass vor allem Kaiser Wilhelm I. und Bismarck im Zentrum des Reichsnationalismus standen.
Allgemein war man stolz auf die Macht, Stärke und die neue Einheit und richtete sich aggressiv gegen "Feinde" des neuen Reiches. --> siehe "Kulturkampf", "Sozialistengesetze" etc in Hinblick auf "innere Feinde" und konkurrierende Staaten um internationale Macht in Hinblick auf "äußere Feinde".
Ich hoffe das hat dir ein wenig weitergeholfen und schönen Abend noch !