Wenn das Handeln von Akteuren in den Internationalen Beziehungen erklärt werden möchte, eignet sich Max Weber schon. (Vgl. Schimmelfennig, S. 51-59) Und dies ist auch durchaus theoretisch erfasst in der normativ-kulturellen Anwendung des demokratischen Friedens. Hier bestimmen die Strukturen den Möglichkeitsraum sozialen Handelns (Schimmelfennig S. 57). Max Weber wird herangezogen, weil die Kombination von struktureller und handlungstheoretischer Analyse eine Erklärung dafür erbringt, warum Akteure „so“ handeln. Und in Wendts Darstellung wird Macht auch eher materialistisch als strukturell verstanden (Nabers, S. 92).
Bluth, Christoph: Die deutsch-britischen Sicherheitsbeziehungen 1953-1990, in: Wolfgang J. Mommsen (Hrsg.): Die ungleichen Partner. Deutsch-Britische Beziehungen im 19. und 20. Jahrhundert, Stuttgart 1999, S.242-257.
Nabers, Dirk: Macht, Führung, Identität und Hegemonie, in: Sebastian Harnisch/ Joachim Schild (Hrsg.): Deutsche Außenpolitik und internationale Führung. Ressource, Praktiken und Politiken in einer veränderten Europäischen Union, Baden-Baden 2014, S. 92-120.
Paterson, William E.: Großbritannien und Deutschlands Führungsrolle, in: Sebastian Harnisch/ Joachim Schild (Hrsg.): Deutsche Außenpolitik und internationale Führung. Ressource, Praktiken und Politiken in einer veränderten Europäischen Union, Baden-Baden 2014, S. 199-222.
Paterson, William E.: Großbritannien, Europa und das deutsch-britische Verständnis, in: Wolfgang J. Mommsen (Hrsg.): Die ungleichen Partner. Deutsch-Britische Beziehungen im 19. und 20. Jahrhundert, Stuttgart 1999, S.257-277.
Schmimmelfennig, Frank: Internationale Politik, Paderborn 2015.
Ansonsten war er politischer Realist und in seiner Rolle als Bundeskanzler verpflichtet, die Interessen der Bundesrepublik (was immer das sein soll) wahr zu nehmen. So wie Thatcher die Interessen von GB (wer immer diese definier) wahrnahm.
Wieso wirfst du in den Klammern die Fragen auf und löst sie nicht auf, wenn schon deine Beiträge meist so etwas wie eine Diskussionsgrundlage darstellen. Wenn du diese Interessen näher interpretierst kann der Leser mehr deinen Gedankengang verstehen. Wenn er die Interessenlage beider Akteure vor Augen hat, dann können auch andere Leser dieses Forums sich ein Urteil bilden.
Das Verhältnis zu Thatcher ist jedoch auch in den jeweiligen Zeitkontext einzubetten und, wie Wiegrefe es für das Verhältnis zu den USA beschreibt, ergaben sich vielfältige Irritationen, die nicht einfach nur nach dem "Links-Rechts"-Muster organisiert waren. Für einen Mann wie Schmidt ohnehin nicht. Es stand der Europäer - zusammen mit den Franzosen etc.- gegen die isolationistische Britin.
Ist denn sonst alles "Links-REchts" organisiert und gibt es ein international einheitliches "Links und Rechts"? Und inwiefern war Thatcher eine "Isolationalistin"? Spricht es nicht gegen Isolationalismus, wenn man die internationale Zusammenarbeit mit der NATO verstärkt und dabei auch auf Deutschland zugeht?
Thatcher hatte die britische Gesellschaft an den "Rande eines Bürgerkriegs" geführt.
Inwiefern führte Thatcher Großbritannien an den Rand eines Bürgerkrieges?
Thatcher und Reagan haben aus egoistischen Interessen, um vor allem die Klientel der Reichen und Superreichen zu bedienenen, der "Kernschmelze" der Sozialstaaten eingeleitet und die Umverteilung von "Unten" nach "Oben" begünstigt. Mit dem Effekt, dass die Verteilung von Reichtum in diesen Ländern zunehmend ungleich wird und vor allem die die Mittelschicht davon negativ betroffen ist.
Dass die Mittelschicht kleiner wird, die Reichen reicher ist nicht nur in neoliberalen Gesellschaften vorhanden. Den beiden den Niedergang von Sozialstaaten anzukreiden ist zwar in manchen Teilen gerechtfertigt, allerdings werden den beiden quasi allmächtige Möglichkeiten eingeräumt und Institutionen wie Parlament, Senat und Kongress ignoriert. "Trickle-Down" z.B. wurde 1932 von Hoover eingeführt. (Vgl. Adams, Willi P.: Die USA im 20. Jahrhundert, Oldenbourg 2012, S.60.)
Was diese ja auch als reale oder antizipierte Deprivation erlebt und teilweise bereits heute entsprechende radikale politische Antworten an der Wahlurne gibt. In diesem Sinne ist - verkürzt - die neoliberale Restrukturierung die Ursache für diese Angst vor dem sozialen Abstieg. Dass dann diejenigen, die dieses "Angst-Syndrom" zeigen, ausgerechnet sich zu Parteien hingezogen fühlen, deren politische - extrem neo-liberale und extrem nationalistische - Programmatik diesen Prozess eher beschleunigen, kann man wohl als Beleg irrationaler politischer Orientierungen interpretieren.
Inwiefern trägt dies zum Verhältnis von Thatcher, Schmidt und Kohl bei? Auch im Sozialstaat sind Populisten möglich.