Der Willy schreibt dazu in seinem Bericht über den 24. Juli (Dokument 6220):
„Jetzt fühlte ich dem Moment gekommen! …
Wie wäre es denn wenn wir auch so ein „little agreement“ machten? Wir hätten ja schon mal eins berathen, das sei aber nicht gegangen wegen Declassé und Spannungen mit Frankreich.
Jetzt sei das ja alles vorbei, wir würden gute Freunde der Gallier werden, also nun falle jedes Hinderniß fort?!“
Darauf der Zar: „Oh yes to be sure, I remember well, but I forgot the content of it, what a pity..“
Und dann schiebt der Willy dem „Dearest Nicky“ einen Vertrag von größter Konsequenz unter, in einer Weise, die man nicht einmal von einem gegenwärtigen Staubsaugervertreter erwarten würde.
Und er brüstet sich damit vor Bülow in allerhöchst selbstgefälliger Weise von Gottes Gnaden.
„Ich besitze eine Abschrift, die ich so ganz zufällig in der Tasche bei mir habe. Der Zar faßte mich am Arme und zog mich aus dem Saale in seines Vaters Cajüte ..“
Dort wird der Zar unterschreiben.
„ Mein Herz schlägt so laut, daß ich es höre; ich raffe mich zusammen und sagte so ganz nebenhin: „Should You like to sign it? It would be a nice souvernier of our entreuve“?“.
(Hervorhebung durch mich)
Und dann schaut der Nikolaus II nochmal kurz drüber und unterschreibt und schließt ihn, den Willy, „gerührt in seine Arme“.
Ich kann den Bericht des Willy vom 25. Juli wirklich nicht anders lesen, als dass er den verzweifelten Nicky in unwürdiger Weise über den Tisch gezogen habe und darüber in triumphierender Freude in ausführlichster Weise berichtet.
Das geht im Jahre 1905 von Wisby über das Kabel mit einem ungewöhnlich hohen Aufwand für die Übermittlung einer derartig langen Nachricht.(Codieren, in die Tasten Klappern, Decodieren, alles händisch) Der Kaiser kann es nicht erwarten seinen Triumpf seinem Kanzler Bülow mitzuteilen.
Dieser teilt die Euphorie seines Herren nicht, sondern ersucht stattdessen um seine Entlassung.