Wallenstein

Auftragsmord .
"An der Spitze stand die Hofclique und die spanische Partei bei Hofe, die die Zielstellung, die Entmachtung oder Beseitigung Wallensteins vage definierte, den rechtlichen Rahmen vorgab und für ein moralisches Alibi der Täter sorgte. "

Die Gefahr, daß Wallenstein Böhmen aus dem Habsburgischen Verband lösen könnte, wenn er sich als König der Böhmen krönen wird war wohl gegeben. Das hätte unabsehbare Folgen für
die gesamten habsburg. Länder gehabt.
 
Zitat Mercy :

Ich finde leider meinen Golo Mann nicht, ......
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Der wirft aber viel Schatten, es ist wohl schon dunkel :p

Abgesehen vom eigentlichen Werk G.Manns ,gibt es von ihm einen Beitrag in der
Propyläen- Weltgeschichte. Da heißt es zu Ferdinand II.


Er zog sich zu inbrünstigen Gewissensforschungen und Gebeten zurück, er ließ Gutachten von seinen bedeutendsten Räten verfassen: ließ schließlich drei von ihnen förmlich über Wallenstein zu Gericht sitzen, und unter den dreien war keiner von den notorischen Feinden Wallensteins. Zwei waren seine besten Freunde, Fürst Eggenberg und der Bischof Anton von Wien; der dritte, Trauttmansdorff, dem Thronfolger nahestehend, war immerhin ein verläßlicher und erfahrener Diener. Die drei kamen zu dem Schluß, daß der Herzog und seine nächsten Anhänger Verräter und daß sie daher gefangenzunehmen seien, zu töten jedoch, wenn Gefangennahme nicht möglich wäre.
[Propyläen-Weltgeschichte: Golo Mann: Das Zeitalter des Dreißigjährigen Krieges, S. 189. Digitale Bibliothek Band 14: Propyläen-Weltgeschichte, S. 10355 (vgl. PWG Bd. 7, S. 209) (c) Ullstein Verlag]
 
Ich find den Golo ebensowenig und hab auch nur Propyläen...aber es geht Richtung Ferdinand II. Für den hatte er 4 Jahre vorher noch Siege errungen. Über alle an der Bluttat beteiligten ist hinterher ein warmer Geldregen niedergegangen.

Was war der Grund? Golo Mann meint, Wallenstein habe die ihm zustehenden Kompetenzen in Verhandlungen überschritten.
 
Zitat Leopold Bloom :

Was war der Grund? Golo Mann meint, Wallenstein habe die ihm zustehenden Kompetenzen in Verhandlungen überschritten.[/QUOTE]-----------------------------------------------------------
Der immer undurchsichtig agierende Wallenstein war mit seinen Erfolgen längst zum
Intimfeind der höheren Adels - und Militärkaste in Wien geworden.
Nur sein eigener Herr mit großmachtpoltischen Ambitionen.
Das ist freilich alles besser zu lesen in G.Manns Wallenstein,speziell im Kapitel
"Wallenstein Tod".
Zur Verdächtigung die böhmische Krone zu erlangen ,zitiert G.Mann Wallenstein :

" »Was, die Krone? Das wäre ein groß Schelmstück." « Es ist das einzige authentische Wort aus Wallensteins Mund, das wir über den angeblichen Plan einer Thron-Usurpierung haben, und es bedarf eines kräftigen Vorurteils, um daraus zu schließen, er habe sich zum König von Böhmen machen wollen.
[Propyläen-Weltgeschichte: Golo Mann: Das Zeitalter des Dreißigjährigen Krieges, S. 178. Digitale Bibliothek Band 14: Propyläen-Weltgeschichte, S. 10344 (vgl. PWG Bd. 7, S. 205) (c) Ullstein Verlag]
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Für alle ,die ihren Wallenstein noch immer nicht gefunden haben :motz: ein paar Sätze ;)
Zu Ferdinand II. schreibt G.Mann im Wallenstein (Ein letztes Kapitel )noch dieses :

"Ferdinand erhob den Mörder Leslie auf der Stelle um Grafen und Kammerherrn...
...... Jedoch wurde das heimliche Urteil (s.o.) noch immer verheimlicht,so als ob die Mörder
zwar richtig und rettend,aber auf eigene Faust gehandelt hätten.
Milde zeigte der Kaiser da, wo es nichts kostet...etc." ( Seite 1129..)
 
Arcimboldo schrieb:
Für alle ,die ihren Wallenstein noch immer nicht gefunden haben :motz: ein paar Sätze ;)
Gefunden habe ich ihn, den Mann'schen Wallenstein, verehrter Künstler, aber haben tu ich ihn nicht. Eine meiner Töchter hat ihn beim Auszug mitgenommen.
Vatertagsrecherchen :king:
Aber danke für deinen Beitrag.
 
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