Trotz großer Verneigung vor den verschiedenen Ausführungen zum (Nach und nach-) Untergang der ritterlich-geharnischten Kampftechnik zu Pferde, wüsst ich gern (@ Bdaian): wo ist genau "irgendwo hier im Forum" das zu finden, worum es eigentlich geht: dem Untergang (Machtverlust) des Standes der Ritter, des Rittertums also an sich (und nicht des vollarmierten Reiterkriegerwesens)?
Ich las hier diesbezügliche Vereinfachungen und Nachträge (Lehensänderungen), die für mich der Kern der Sache sind: die kleinen Rittergeschlechter - einerseits bedrängte Gegner und andererseits auch abhängige Ministerialen des groß-und-größer werdenden Hochadels - als Opfer der Zangen der Hausmacht = Landzuwachspolitik dieser höheren Herren (weltlich und geistlich) einerseits und der zentralistischen Wirtschafts(wege!)politik (die Pfründe der Zölle und Mauten) dieser und der Städte andererseits.
Als Beispiel fünf Rittergeschlechter auf den Donauburgen (das sind die Falkensteiner, Haichenbacher, Krämpelsteiner, Schaunberg-Julbach und Vichtensteiner - inkl. diesbezügl. Maut und Zölle!) zw. Passau und Linz: alle fielen in einer Zeitspanne von 1, 2 Generationen aus Rang, Ehren und Besitztum usw., nämlich in einer Zeitspanne, die unter seinem Vater, Kaiser Friedrich begann und die Maximilian I. vollendete (sinnig: der letzte Ritter): Ziel war, die Hausmacht der Schaunberger zu brechen, welche eine wirklich beeindruckende Landfläche zw. Donau und Salzkammergut, Hausruckwald und Traun erreicht hatten (UND zudem, direkt verwandt mit den südböhmischen Rosenbergern, ein zu großes Machtvolumen erreicht hatten!).
Dazu schaltete man im ersten Zug die Abhängigen aus (der zweite Streich richtete sich dann direkt gegen die Hochadligen, deren Ansitz lag zw. Aschach und Eferding und wurde zum Abschluss der "Schaunberger Fehde" erobert und zerstört) :
Die Ministerialengeschlechter der Schaunberger und Burgvögte entlang der Donau musstens sich
1. dem Erzherzog als Landesherren bzw. dem Bistum Passau wieder direkt verpflichten und unterwerfen und wenn sie es nicht taten, wurden ihre Burgen belagert, sie vertrieben (und Schlimmeres) und ihr Besitz eingezogen -
2. wurde ihnen die Option der Lehenskündigung gegen ihre alten Herren und Verwandten, die Schaunberger angeboten, was zur inneren Fehde führte und als Landfriedensbruch wiederum seitens Maximilians entsprechend (also ident w.o.) bestraft wurde -fies, das.
Unterstützt wurde Maximilans Raubzug entlang der Donau (übrigens ein altes Prinzip der Habsburger seit Rudolf I) vom Bistum Passau, welches zum Lohn großteils die Pfründe der Mauten erhielt.