Ein gutes Beispiel dafür ist die Goldene Horde, die im 13. Jh. ein Khanat errichtete, das von Südrussland bis Westsibirien reichte, und deren Gründer Batu ein Enkel Dschingis Khans war. Die herrschende Elite der Horde waren Mongolen, in deren Gefolge sich Turkstämme befanden. Da die mongolische Elite dünn war, wurde sie im Lauf der nächsten zweihundert Jahre völlig turkisiert. Das Kasan-Khanat oder das Krim-Khanat als Nachfolgestaaten waren nicht mehr mongolisch, sondern türkisch geprägt.
Ähnlich war das im Reich der Ilchane, das Dschingis Khans Enkel Hülegü 1256 im Iran gegründet hatte. Auch dort wurde die mongolische Oberschicht im Lauf der Zeit iranisiert oder turkisiert. Ob die heutigen Hazara in Afghanistan auf das Ilchanat oder das zentralasiatische Tschagatai-Khanat zurückgehen, ist umstritten.
Stimmt. Die Mongolen dürften bei ihren Eroberungen in ihrem Mongolenreich nie die Mehrheit gestellt haben. Ich bin mir ziemlich ziemlich sicher, dass die Turkvölker (also die türkischen Stämme wie Oguzen kirgisen uiguren) immer die Mehrheit waren, vor allem was die Armee betrifft. Wobei turkvölker und mongolen sind kulturell sowieso fast das gleiche. Beide haben auch den selben Abstammungsmythos.
Wie bereits gesagt wurde war die mongolische herrschaftsschicht sehr dünn. Das kann man auch daran erkennen, dass viele mongolische Fürstentümer und Dynastien nie lange gehalten haben und das andere turkische Dynastien diese dann überdauert haben (Tschagateikhanat etc.)
Wobei so gering ist die Bevölkerung der Mongolen nicht. Was viele vergessen ist, dass die Mongolen zwar noch in ihrem Kenrland leben, aber durch die Invasionen unter dschingis kahn hat sich die Bevölkerung der Mongolen verstreut. Das ist ja das eigentliche Problem.
Im mongolischen Staat leben ca. 3 Millionen Mongolen. In der inneren Mongolei in China leben ca. 6 Millionen Mongolen. Die innere Mongolei gehört eigentlich zum Kernland der Mongolei dazu. Also kulturell.
In Russland (kaukasus) leben heute die nachfahren der damaligen mongolischen Invasoren wie Kalmücken oder burjaten, beides mongolische Stämme, zusammengenommen ca. 700.000.
Und jetzt kommt das unglaubliche. Was viele vergessen ist, dass es in Afghanistan auch Mongolen gibt. Nur nennen die sich nicht mehr so. Dort gibt es eine Bevölerungsgruppe mit dem Namen Hazara. Sie sind schiitische Muslime und sind die Nachfahren von mehreren turko-mongolischne Invasoren. Sie sehen phänotypisch komplett asiatisch-mongolisch aus. Genetische Studien haben ergeben, dass sie mit den Mongolen verwandt sind. Das sieht man auch sofort an ihrem Aussehen. Die Hazaras wurden wahrscheinlich nach der Schlacht in Bamyan 1221 von Dschingis Khan in Afghanistan angesiedelt um dort die lokale Bevölkerung zu kontrollieren oder zu beherrschen. Das Problem ist, dass die Hazaras leider ihre Sprache nicht mehr sprachen, sie sind persifiziert wurden (sprachlich) und sprechen einen persischen dialekt mit einigen türkischen und mongolischen Lehnwörtern. Es gibt aber eine Hazara Familie/Clan in herat die noch ein unverfälschtes mongolisches spricht mit einigen türkischen Einflüssen. Die Sprache nennt sich Moghol ist dem heutigen mongolischen fast komplett ähnlich. Die Sprache wurde in den 1990er Jahren von ca. 200 Menschen gesprochen. Vermutlich spricht sie niemand mehr. Aber genauer kann ich das nicht sagen, vielleicht noch ein paar alte Leute.
Wenn man die Hazaras zu den Mongolen dazu zählt UND sie sind Mongolen, dann gibt es noch 19 Millionen Mongolen. Die Hazaras vergessen hier viele.
Bedauerlicherweise werden Hazaras in Afghanistan von den Taliban und einigen Paschtunen brutal verfolgt, in erster Linie weil sie Schiiten sind, zum Anderen weil sie asiatisch aussehen.