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Ich bräuchte ein wenig hilfe, ich schreib am Freitag ein Klausur zum ersten Weltkrieg und im Unterricht sagte mein Lehrer ständig das Wilhelm ein provokateur war,aber worin?
Hat euer Lehrer denn nicht seine Behauptung näher ausgeführt bzw.begründet?
War Wilhelm denn tatsächlich ein Provokateur?
War er nicht eher ein vollkommen überforderter Monarch, der seiner hohen Aufgabe schon allein charakterlich nicht gewachsen war?
Hat er den nicht mit der Krüger-Depesche,Panthersprung nach Agadir und den Flottengesetzen provozert?
ZU den Flottengesetzten könnte man jetzt umgekehrt die Frage stellen, weshalb es eine Provokation ist, wenn das Deutsche Reich eine große Flotte baut? Sollte es in London um Erlaubnis fragen?
Hat euer Lehrer denn nicht seine Behauptung näher ausgeführt bzw.begründet?
War Wilhelm denn tatsächlich ein Provokateur?
War er nicht eher ein vollkommen überforderter Monarch, der seiner hohen Aufgabe schon allein charakterlich nicht gewachsen war?
Wilhelm II. war eín widersprüchlicher Mensch, gelegentlich hat er das Richtige getan, doch insgesamt lag Onkel Bertie gar nicht so falsch, als er ihn "the most brilliant failure in history" nannte.
Ich sehe Wilhelm eher als einen Schwadroneur, dessen Horizont kaum über die Ansichten des Gardekasinos in Potsdam hinausreichten und der persönliche Unsicherheit und Komplexe durch eine unerträgliche Besserwisserei, Prahlerei und nassforsches Auftreten kompensierte und nicht einmal angemessen realisierte was er außenpolitisch an Porzellan zerstörte.
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Charakterlich finde ich, dass er durchaus den Vergleich mit den Cousins "Niki" und George aushält, auch den mit "Onkel Bertie" Peter Karageorgevich von Serbien oder Franz Joseph I.. Vor allem was ist Charakter? "Niki" ist heute ein Heiliger. Ein liebender Vater und treuer Ehemann zu sein, scheint höher im Kurs zu stehen, als demonstrierende Arbeiter niedermachen zu lassen.
So habe ich das noch gar nicht betrachtet. Wilhelm war im Grunde eine unsichere Persönlichkeit, der unter Einfluss seiner sogenannten Ratgeber dazu neigte schnelle, nicht sorgfältig durchdachte, Entschlüsse zu fassen. Auch besaß er eine groteske, antiquierte Vorstellung von seiner Herrschaftsaufgabe. Seine forschen Reden, in denen nicht selten ein säbelrasselnder Ton zum Ausdruck vorherrschte, obwohl er eigentlich ein friedliebender Mensch war, machten ihn auch berühmt berüchtigt. Seine Vorliebe für alles militärische, insbesondere militärisches Gepränge, brachten u.a. deshalb auch den Deutschen Reich den Ruf ein, ein Hort des Militarismus zu sein. Auch sein Überlegenheitsgefühl gegenüber anderen und alles besser wissen zu meinen, machten ihm nicht gerade zu einem angenehmen Zeitgenossen.
Denn hinter seinen "Failures" kann ich kaum echte Ziele erkennen.
Ich bräuchte ein wenig hilfe, ich schreib am Freitag ein Klausur zum ersten Weltkrieg und im Unterricht sagte mein Lehrer ständig das Wilhelm ein provokateur war,aber worin?
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Politisch allerdings war Deutschland rückständig. Der Reichskanzler wurde nicht gewählt, sondern vom Kaiser/König von Preußen ernannt. Der Reichstag hatte keine wirkliche Macht, und in Preußen das einen guten Teil der deutschen Länder ausmachte, gab es ein Dreiklassenwahlrecht nach Vermögen, was dazu führte, das Alfred Krupps Stimme mehr zählte, als die aller seiner Arbeiter. Bismarcks Sozialistengesetz von 1878 kam de facto einem Parteiverbot gleich.
Diese Rückständigkeit des DR wird von Österreich-Ungarn und Russland geteilt, und auch übertroffen.
Der Franz-Josef ist alt und müde und verkörpert sein Reich in einer halbwegs gemütlichen, toleranten und morbiden Weise.
Der Nikolaus II ist zutiefst verunsichert als er sein schweres Amt antritt und bleibt eingekapselt in sich und seine Familie. Er flüchtet sich zudem in überzogene Regiliosität, Okkultismus und Esoterik.
Wenigstens aber will er seinem Erbe gerecht werden und sieht sich als Hüter einer überlebten Ordnung.
Wilhelm II, von Gottes Gnaden, im Gegensatz dazu will gestalten. Er brennt darauf Kaiser zu werden, und als solcher wird er als "Störenfried" empfunden werden.
Er wird Unruhe stiften.
@Lidia:
Der "unruhestifter" ist nicht notwendig ein "provokateur", aber er hat das Zeug dazu.
Grüße hatl
Das ist zweifellos richtig, doch war Österreich- Ungarn nur noch dem Namen nach eine Großmacht, und die Donaumonarchie wie das Zarenreich wurden durch heftige innere Krisen, Nationalitätenkonflikte und Abstiegsängste geschüttelt.
Deutschland war national kompakter, hatte als verspätete Nation erst 1870 einen Nationalstaat etabliert. Mit einer "saturierten, Großmacht" konnte das europäische Kräftegleichgewicht sich noch arrangieren und das hatte die Grenzen der Bismarckschen Außenpolitik bestimmt. Die demographische, wirtschaftliche und militärische Dynamik des wilhelminischen Deutschlands, getragen von einem expansivern Nationalismus der einen "Platz an der Sonne" postulierte, stellte fast zwangsläufig früher oder später die Frage nach der Hegemonie in Europa und nach dem Gleichgewicht der Kräfte im Konzert der europäischen Großmächte.
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