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Nach diesem Angriff waren weitere Kämpfe logischerweise vorprogrammiert.
Aber was versprach sich Byzanz vom Eingreifen der westlichen Mächte und warum attackierte Byzanz später die Kreuzfahrerstaaten???:S
1203 und 1204 griffen die Kreuzfahrer Konstantinopel an, weil sie sich bei den Venizianer für den Bau der Flotte hoch verschuldet hatten. Entweder war das Teil eines Abkommes zur Erweiterung der Venizianischen Machtsphäre oder man versprach sich die Schulden durch Plünderung herrein zu bekommen.
Nach diesem Angriff waren weitere Kämpfe logischerweise vorprogrammiert.
Die Anführer des Kreuzzuges mussten ihm in Konstantinopel versprechen, alles erobertes Land an ihn auszuhändigen, bzw. ihn als Oberherren anzuerkennen. Nach der Eroberung von Nikäa hatte das gut funktioniert. Aber als die Kreuzfahrer Edessa und Antiochia erobert hatten war davon nicht mehr die rede.
JetLeechan schrieb:Es war von Anfang an klar dass sie sich nie unter die Knute der Byzantiner bringen lassen würden. Und ich glaube das war dem Kaiser auch klar.
Warum also sollte Kaiser Alexios in den Rittern des I. Kreuzzuges nicht auch nur Söldner gesehen haben, die er übrigens auch im Westen erbeten hatte.
Weshalb sich der Kaiser sich der Gefolgschaft der Kreuzritter auch beeidigen lies, bevor er sie über den Bosborus transportierte. Damit besaß er ein Rechtsmittel, das es ihm erlaubte bei Nichteinhaltung des Eides gegen die Kreuzfahrer vorzugehen, wie es im Fall Antiochia auch geschah.
Welchen Wert hätte denn ein byzantinischer Chronist der dasselbe abstreitet? Es geht auch nicht darum wer "im Recht" war. Es reicht sich "im Recht" zu fühlen um Streit anzuzetteln. Es ist doch verständlich wenn fränkische Chronisten in ihrer antibyzantinischen Propaganda jede Aktion in eine "Tradition" von "Vertrags/Eidbrüchen" einordnen.Was die angebliche Vertragsbrüchigkeit der Byzantiner bei Nikäa angeht, so waren das auch ausschließlich Chronisten der Franken die das behaupteten, oder?
Verschuldet würde ich so nicht sagen, den Begriff "Staatsverschuldung" im heutigen Sinne würde ich nicht ins Mittelalter übertragen.
Ein Rechtsmittel nützt nur dort etwas wo Recht auch durchgesetzt werden kann. Die Byzantiner waren niemals stark genug Antiochia zu erobern und genau deshalb konnten Tankred und seine Nachfolger auch so mit dem Kaiser umspringen.
Gottfried von Bouillon und Raimund von Toulouse waren aber von anderem Kaliber. Rechtsmittel hin oder her, sich mit ihnen anzulegen kann nicht in seinem Interesse gewesen sein.
Ups, ich habe mich verlesen, ich dachte an die Venezianer, die sich verschuldet hätten. Daher auch "Staatsverschuldung", von "Verschuldung" im allgemeinen war ja gar nicht die Rede.Auch wenn es wenig zum Generalthema tut:
Verschuldung ist Verschuldung, egal ob in der Antike, im Mittelalter oder in der Neuzeit. Die Kreuzfahrer hatten den Venezianern eine bestimmte Summe versprochen, konnten sie nicht aufbringen und waren folglich bei Venedig verschuldet. An dem Ausdruck ist nichts auszusetzen.
Der Kreuzzug als solcher ist nicht entwickelt worden, sondern war Ergebnis einer Eigendynamik die niemand vorhersehen konnte. So kann auch Alexios I. sich keinen Kreuzzug erhofft haben, die Idee war schlicht nicht geboren.Es wäre zu fragen, ob sich der Kaiser überhaupt einen Kreuzzug erhofft hat. Die Kreuzzugsidee selbst ist offensichtlich nicht am kaiserlichen, sondern am päpstlichen Hof entwickelt worden. Alexios I. selbst hat den Papst im März 1095 lediglich um "Hilfe" gegen die Türken gebeten, wie es in der Literatur meist heißt.
Leider gibt es keine genauen Quellen. Die einzige Quelle die von diesem Hilfsgesuch spricht ist Berthold von Konstanz (MGH SS V, S 462.) der behauptet, das 1095 auf dem Konzil von Piacenza "Gesandte des Kaisers von Konstantinopel" den Papst um Hilfe bei der Verteidigung gegen die Heiden baten.Um begründete Vermutungen über die "Hoffnungen" des Kaisers anzustellen, wäre es interessant zu wissen, ob solche oströmischen Hilfsgesuche schon vor 1095 vorgekommen sind und, falls ja, wie darauf von päpstlicher Seite jeweils reagiert worden ist. Noch aufschlussreicher wären die Angaben der Quelle/n über das konkrete Hilfsgesuch von 1095, als Nicht-Mediävist ist mir das einschlägige Material aber leider nicht bekannt. Vielleicht kann jemand abhelfen?
Gut, aber inwiefern lässt sich das auf den Eid von vor 40 Jahren zurückführen? Haben wir es hier nicht mit "hundsgewöhnlicher Machtpolitik" (Zitat nach: jschmidt) zu tun? Nach dem Fall von Edessa war Raimund wohl kaum auch nur annähernd so mächtig wie sein Großvater vorher.Fürst Raimund hatte 1137 nachgeben müssen und musste dem Kaiser huldigen. 1142 versuchte er sich von Byzanz zu lösen, wo ihn nur der Tod des Kaisers 1143 rettete. Nachdem Fall Edessas aber ging Raimund nach Konstantinopel wo er nun bei Kaiser Manuel I. um Vergebung und Unterstützung bat.
Raimunds Heer war das größte, er hätte etwas mehr Druck haben aufbauen können als die Normannen. Aber gut, dass ändert nichts an dem Argument das Recht durchgesetzt werden muss. Lag es also an der geographischen Lage und nicht an der militärischen Schlagkraft ändert das nichts an der mangelnden Durchsetzbarkeit.Sie waren keine ganz anderes Kaliber. Sie hatten einen geographischen Vorteil, da ihre Herrschaften abgeschieden vom byzantinischen Zugriff lagen. Kleinarmenien und Antiochien gaben einen guten Puffer zwischen Palästina und Kleinasien ab.
Raimund war der einzige der sich an den Eid hielt. Das wurde ihm von verschiedener Seite hoch angerechnet.EDIT: Raimund von Toulouse hatte übrigens den Kaiser gegen Bohemund und Tankred unterstützt. Kam seinem geleisteten Eid damit entgegen.
Die einzige Quelle die von diesem Hilfsgesuch spricht ist Berthold von Konstanz (MGH SS V, S 462.) der behauptet, das 1095 auf dem Konzil von Piacenza "Gesandte des Kaisers von Konstantinopel" den Papst um Hilfe bei der Verteidigung gegen die Heiden baten.
Die Intention des Kaisers lediglich Söldner für die Stärkung der Reihen seiner eigenen Armee, und keine selbstständig operierenden Armeen haben zu wollen, basiert auf einer Interpretation einer Passage aus der Chronik seiner Tochter Anna Kommnena. Dort heisst es (Alexiade, Buch VIII. Abschnitt V.) das Alexios 1091 auf Söldner aus Rom im Kampf gegen die "Skythen" wartete.
D.h. man kann annehmen das es mindestens dieses eine Hilfegesuch vor 1095 gab. Sowie, dass sich Alexios auch 1095 eben wieder nur Söldner erhoffte.
Fürst Raimund hatte 1137 nachgeben müssen...
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EDIT: Raimund von Toulouse hatte übrigens den Kaiser gegen Bohemund und Tankred unterstützt.
Gut, aber inwiefern lässt sich das auf den Eid von vor 40 Jahren zurückführen? Haben wir es hier nicht mit "hundsgewöhnlicher Machtpolitik" (Zitat nach: jschmidt) zu tun? Nach dem Fall von Edessa war Raimund wohl kaum auch nur annähernd so mächtig wie sein Großvater vorher.
Raimund war der einzige der sich an den Eid hielt. Das wurde ihm von verschiedener Seite hoch angerechnet.
Der Eid konnte halt höchstens moralisch binden, ansonsten waren die Byzantiner nicht in der Lage denselben militärisch abzusichern.
Was die Ausgangsfrage angeht:
Es wäre zu fragen, ob sich der Kaiser überhaupt einen Kreuzzug erhofft hat. Die Kreuzzugsidee selbst ist offensichtlich nicht am kaiserlichen, sondern am päpstlichen Hof entwickelt worden. Alexios I. selbst hat den Papst im März 1095 lediglich um "Hilfe" gegen die Türken gebeten, wie es in der Literatur meist heißt. Um begründete Vermutungen über die "Hoffnungen" des Kaisers anzustellen, wäre es interessant zu wissen, ob solche oströmischen Hilfsgesuche schon vor 1095 vorgekommen sind und, falls ja, wie darauf von päpstlicher Seite jeweils reagiert worden ist. Noch aufschlussreicher wären die Angaben der Quelle/n über das konkrete Hilfsgesuch von 1095, als Nicht-Mediävist ist mir das einschlägige Material aber leider nicht bekannt. Vielleicht kann jemand abhelfen?
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