Die Herstellung und die systematische Nutzung erfolgten zuerst in China (vgl. Monro). In China war bereits Ende des 10.Jahrhunderts die Papierwährung etabliert.
...
Die Nutzung des Papiers verbreitete sich von China ausgehend. .....
...
Und ermöglichte so durch die "massenweise" und kostengünstigere Herstellung von Büchern die Wissensexplosion zu Beginn der Frühen Neuzeit /Renaissance. Bzw. war ein wichtiger Grund für den Erfolg der Reformation.
.....
Das ist ein wesentlicher Aspekt.
Ohne das passende Papier keine Erfindung des Buchdrucks.
Ebenso wenig wie die Glühbirne ohne Strom. Und deren Erfinder gibt es viele, wie bei fast allen anderen Erfindungen auch.
Eine Erfindung entsteht in einer veränderten Umgebung die Neues möglich macht, und es da meist nur eine Frage der Zeit ist, bis die Erfindung erscheint. Unabhängig vom konkreten Erfinder.
Und statt dem Zitat das Victor Hugo zugeschrieben wird:
"Nichts ist mächtiger als eine Idee, deren Zeit gekommen ist."
Könnte man auch sagen: Nichts verändert die Welt so sehr, als eine Erfindung die schließlich erfunden werden will.
Die "Wissensexplosion" ging auch einher mit der Verbreitung von Diffamierung, Lüge, Hass, und Verschwörungstheorien, gedeihend auf dem giftigen Humus des Aberglaubens.
(Bei der Gelegenheit wäre es mal interessant einen Blick auf die Entwicklung der gegenwärtigen Übelstände von Gutenberg 4.0 zu werfen.)
Während die Druckerpresse im Osmanischen Reich verboten blieb, und dieses sich weit in Balkan, bis vor Wien ausbreitete, wurde dadurch Europa eher instabil.
Befeuert durch eine abscheuliche Sensationsgier wurde der Druck-Bestseller „Hexenhammer“ hervorgebracht.
Die folgenden Schrecken entziehen sich der Beschreibung.
Zur gleichen Zeit gibt es diese Erscheinungen in der Islamischen Welt nicht.
Hexenglaube bleibt Aberglaube, und das Betreiben von Druckerpressen ist alsbald mit der Todesstrafe bedroht.
(Michael Blume – Islam in der Krise, S. 56)