W
Westafalle
Gast
Ich habe vor einen Text zu schreiben über die unterschiedliche Bewertung des Westfälischen Friedens in der historischen und der politologischen Wissenschaft.
Dabei habe ich schon mal folgendes herausgearbeitet:
1. Die Politologen sehen im Westfälischen Frieden den Beginn einer neuen Art, Geopolitik zu betreiben, das sogenannte Westfälische Modell. Es basiert auf staatlicher Souveränitäten, die sich im Inneren als Herrschaft über ein gewisses Territorium mit Gewaltmonopol und im Äußeren in der Möglichkeit ausdrückt, selbstständig vertraglich Recht zu schaffen (oder ggf. für Eroberungskriege auch zu brechen). Religiöse Differenzen und/oder Ideologien spielen dabei keine besondere Rolle, das System an sich ist säkular.
2. Die Historiker scheinen die Sichtweise kritischer zu sehen und/oder sogar abzulehnen, offenbar weil er die Absichten und unmittelbaren Auswirkungen des Friedens, sowie die Vorgeschichte nicht berücksichtigt. So hatte es vor den Westfälischen Frieden schon mehrere (gescheiterte) Vermittlungsversuche zwischen Protestanten und Katholiken, bzw. Kaiser und Reichsfürsten gegeben, was beweist (oder so interpretiert werden kann), dass der Westfälische Frieden erst der krönende Abschluss einer langen Serie erfolgloser Friedensbemühungen war. So zumindest habe ich das Verstanden.
Nun kommen meine Frage:
1. Habe ich das so, aus Sicht von euch Historikern, korrekt wiedergegeben? Wo seht ihr die eigentlichen Kritikpunkte? Welche Ansichten muss ich da ergänzen? Habt ihr vielleicht Quellen?
2. Wie konnte es zu so unterschiedlichen Bewertungen kommen?
Habt ihr vielleicht Quellen (Links oder Bücher/Zeitschriftenartikel), die den Unterschied zwischen den beiden Ansichten wiedergeben? Habt ihr vielleicht eine Quelle für die Verteidigung der Politologischen Sicht?
Eventuell ein Politologie-Forum, wo ich die Frage auch stellen könnte? (Das wäre sehr nett, denn auch die politologische Seite sollte ihren Standpunkt zur Wort kommen lassen können!)
Dabei habe ich schon mal folgendes herausgearbeitet:
1. Die Politologen sehen im Westfälischen Frieden den Beginn einer neuen Art, Geopolitik zu betreiben, das sogenannte Westfälische Modell. Es basiert auf staatlicher Souveränitäten, die sich im Inneren als Herrschaft über ein gewisses Territorium mit Gewaltmonopol und im Äußeren in der Möglichkeit ausdrückt, selbstständig vertraglich Recht zu schaffen (oder ggf. für Eroberungskriege auch zu brechen). Religiöse Differenzen und/oder Ideologien spielen dabei keine besondere Rolle, das System an sich ist säkular.
Aus der Wikipedia: Westfälischer Friede ? Wikipedia[...]weshalb die Politikwissenschaft hier die Grundlagen des souveränen Nationalstaats sieht. Die Politikwissenschaft bezieht sich bei der Betrachtung von internationalen Beziehungen explizit aber nicht ausschließlich auf die Interaktion zwischen souveränen Staaten, das so genannte Westfälische System. Für dessen Aufrechterhaltung plädiert der Realismus.
2. Die Historiker scheinen die Sichtweise kritischer zu sehen und/oder sogar abzulehnen, offenbar weil er die Absichten und unmittelbaren Auswirkungen des Friedens, sowie die Vorgeschichte nicht berücksichtigt. So hatte es vor den Westfälischen Frieden schon mehrere (gescheiterte) Vermittlungsversuche zwischen Protestanten und Katholiken, bzw. Kaiser und Reichsfürsten gegeben, was beweist (oder so interpretiert werden kann), dass der Westfälische Frieden erst der krönende Abschluss einer langen Serie erfolgloser Friedensbemühungen war. So zumindest habe ich das Verstanden.
Aus der Wikipedia: Westfälisches System ? WikipediaIn der Geschichtswissenschaft wird der Begriff des Westfälischen System nicht verwendet und kritisch gesehen, da er einerseits den Prozess der Nationalstaatswerdung in Europa zu sehr auf einen bestimmten Zeitraum einengt und andererseits durch die Intentionen der beteiligten Verhandlungspartner und die tatsächlichen Beschlüsse des Friedenkongresses von Münster und Osnabrück nicht gedeckt wird.
Nun kommen meine Frage:
1. Habe ich das so, aus Sicht von euch Historikern, korrekt wiedergegeben? Wo seht ihr die eigentlichen Kritikpunkte? Welche Ansichten muss ich da ergänzen? Habt ihr vielleicht Quellen?
2. Wie konnte es zu so unterschiedlichen Bewertungen kommen?
Habt ihr vielleicht Quellen (Links oder Bücher/Zeitschriftenartikel), die den Unterschied zwischen den beiden Ansichten wiedergeben? Habt ihr vielleicht eine Quelle für die Verteidigung der Politologischen Sicht?
Eventuell ein Politologie-Forum, wo ich die Frage auch stellen könnte? (Das wäre sehr nett, denn auch die politologische Seite sollte ihren Standpunkt zur Wort kommen lassen können!)