Wie total war die Niederlage Deutschlands im WKII?

narziss

Mitglied
Was ich mich frage ist, wie verherrend die Wehrmacht geschlagen wurde.
In einer von zahllosen Dokus(welche ist ja nicht wichtig) wurde erwähnt, dass die Wehrmacht zum Zeitpunkt der Kapitulation noch eine Stärke von 10 Mio Mann hatte(auf dem Papier). Dass das tatsächlich keine 10 Mio waren ist klar, dass verletzte darunter waren auch, ebenso wie Männer über 60 und unter 18, die kaum kämpfen konnten. Munition war knapp, Deserteure wirds viele gegeben haben. Aber was wäre damals mit dem letzten Rest zu machen gewesen? Wäre der zwangsweise ne Woche später auch ko gewesen, oder wäre vielleicht noch n ganzer Monat dringewesen? Hitler hätte wohl wirklich bis zum allerletzten Mann weitergemacht, wenn er sich nicht vorher schon ne Kugel in den Kopf gejagt hätte, Dönitz hat dann fix verhandelt. Hat er damit das Kriegsende tatsächlich noch beschleunigt?

Was wäre, wenn Hitler tatsächlich vorgehabt hätte eine letzte Schlacht in den Alpen stattfinden zu lassen?(Die Alliierten befürchteten das)
 
narziss schrieb:
Hitler hätte wohl wirklich bis zum allerletzten Mann weitergemacht, wenn er sich nicht vorher schon ne Kugel in den Kopf gejagt hätte
Das erscheint mir doch etwas widersprüchlich, der letzte Mann wäre nach dieser Logik wohl er gewesen.

MOD: Dieses Thema wurde von Fragen & Antworten in Der Zweite Weltkrieg verschoben.
 
Entschuldige, aber das ist eine ziemlich unpassende "Was-wäre-wenn?"-Frage.

Ich kenne weder die Truppenstärke des Dritten Reichs im April '45, noch was die Rüstungsindustrie in der Lage auszuwürgen war.

In einem anderen Strang stehen Zahlen zu den Kriegsopfern im letzten Kriegsjahr. Ich empfehle ihn zur Lektüre.

Schön. Spielen wir das Szenario einer letzten Schlacht in den Alpen durch:

10 Millionen deutsche Kinder und Greise stehen bei Innsbruck. Die Alliierten kesseln sie ein, warten bis August und werfen eine Atombombe drauf.

Fertig.

Noch Fragen?
 
Im modernen Kriegswesen sind die reinen Zahlen unwichtig bzw. sekundär (und 10 Millionen Soldate gab es 45 schon lange nicht mehr)
Wichtiger sind Ausbildung, Ausrüstung und Moral der Truppe so wie deren Versorgung, Transport, Koordination.

April 45 war die Ausbildung eine Katastrophe, die Ausrüstung ein Sammelsurium an Beutewaffen mit unpassender Munition und die Moral war gründlich im A....

In Norwegen, Dänemark und Italien gab es noch relativ starke Verbände. Die konnte man jedoch nicht mehr verlegen weil das Transportsystem weitgehend zerstört war und kaum noch Treibstoff vorhanden war.
Ausgebildete Flieger gab es kaum noch und schlecht ausgebildet, Flugzeuge wenig und ohne Sprit. Panzer ohne Munition und Ersatzteile (was eine Panne hatte, blieb liegen).
Wegen der Transportlage und dem Treibstoffproblem konnten auch die Produkte der Rüstungsindutrie die noch vorhanden war, nicht an die Truppen gabracht werden.
 
Pope schrieb:
E
Schön. Spielen wir das Szenario einer letzten Schlacht in den Alpen durch:

10 Millionen deutsche Kinder und Greise stehen bei Innsbruck. Die Alliierten kesseln sie ein, warten bis August und werfen eine Atombombe drauf.

Fertig.

Noch Fragen?

Das ist der eine Fakt. Deutschland ist knapp 3 Monate am Atomschlag vorbeigeschrammt.

Der andere:
Ab Januar 1945 bestimmte ausschließlich die Logistik der Alliierten im Osten und Westen deren Vormarschtempo.

Der Hitler hat den Kniff nicht gekannt wie er in dem Computer-Spiel 2. Weltkrieg die Resourcen auf "unendlich" stellt.:D

Grüße Repo
 
:
Repo schrieb:
Das ist der eine Fakt. Deutschland ist knapp 3 Monate am Atomschlag vorbeigeschrammt.

Der andere:
Ab Januar 1945 bestimmte ausschließlich die Logistik der Alliierten im Osten und Westen deren Vormarschtempo.
Grüße Repo

Lieber Repo,

die Nieferlage war tasächlich total und wir sind knapp an einem Atomschlag vorbeigeschrammt. Das Deutschland als Land und Nation noch existiert ist schon ein Wunder.:grübel:
 
Die Niederlage war eigentlich schon total. Wenn meine Feinde in meiner Hauptstadt stehen, mein Land ein einen Nordteil und einen Südteil gespalten habe, sich also schon getroffen haben, dann sollte jedem klar werden dass der Krieg verloren ist. Hitler hat Armeen auf der Landkarte hin und hergeschickt die sich entweder slebst gerade so noch verteidigen konnten oder gar nicht mehr existierten.
Vor allem, dass Hitler Speer mit der Zerstörung der Infrastruktur beauftragte, sollte deutlich machen, dass der krieg verloren war.
 
@ Narziss:
´
Hat er damit das Kriegsende tatsächlich noch beschleunigt?

Was wäre, wenn Hitler tatsächlich vorgehabt hätte eine letzte Schlacht in den Alpen stattfinden zu lassen?(Die Alliierten befürchteten das)

Die Zahl mit zehn Millionen Soldaten bei der Kapitulation ist zu hoch gegriffen. So viele Soldaten dürfte die Wehrmacht noch nicht mal zum Höhepunkt der Mannschaftsstärke 1942/43 gehabt haben, eher passt sie schon, wenn man die Gesamtzahl der Soldaten berücksichtigt, die während des gesamten Krieges für die Wehrmacht gekämpft haben. An der Ostfront standen im Mai 1945 noch ca. 115 Divisionen. Bei voller Mannschaftstärke, die ja bei den meisten Divisionen nicht mehr gegeben war, wären das knapp 2 Millionen Mann gewesen, ich denke dass die tatsächliche Stärke eher zwischen 1 - 1,5 Mio. gelegen haben mag. Eine Westfront existierte praktisch nicht mehr, in Holland und Norddeutschlang gab es noch 15 Divisionen. Des weiteren standen noch ca. 20 Divisionen weit abgeschnitten im Kurland (nördlich von Memel), und es gab noch weitere Kontingente in Norwegen, auf Kreta und einigen griechischen Inseln. Selbst bei großzügigen Schätzungen werden wohl höchstens noch 3 Millionen Mann einsatzfähig gewesen sein.

Das mag auf den ersten Blick immer noch eine beeindruckende Zahl sein. Doch die qualitativen Schwächen waren noch stärker. Die Marine konnte praktisch nur noch in der Ostsee operieren (wobei immerhin noch Evakuierungen und die Versorgung der Kurland-Truppen bis zum Ende gelang), die U-Boot-Waffe war praktisch seit Jahresmitte 1943 wegen der umfangreichen alliierten Abwehrmaßnahmen mehr oder weniger lahm gelegt.
Die Luftwaffe flog zwar noch bis zum 7. Mai sporadisch Einsätze, doch die Mehrzahl der Flieger war durch den Benzinmangel an den Boden gefesselt. Die letzten Großangriffe führte sie im Januar (Operation "Bodenplatte" an der Westfront) bzw. März 1945 (Versuch, Brücken an der Ostfront zu vernichten) durch.
Im Rahmen der russischen Offensive wurden praktisch auch die letzten Panzer-Reserven der Wehrmacht vernichtet, die sich vor dem Sturm auf etwa 1000 Stück beliefen.
Viel entscheidender war aber noch, dass keinerlei Nachschub an Rohstoffen mehr erfolgen konnte und das praktisch alle Industriegebiete schon von den Alliierten erobert wurden. Die Niederlage war schon längst besiegelt.
Das mag vielleicht deine Frage beantworten, wie lange die Wehrmachttruppen noch ausgehalten hätten. Ich denke, der Zeitpunkt der Niederlage wurde an der Ostfront schon relativ lange hinausgezögert. Die Masse der verbliebenen Wehrmachttruppen mit etwa 50 Divisionen in Tschechien war so gut wie eingekesselt, und es ist müssig sich zu überlegen, ob sie noch ein oder zwei Wochen ausgehalten hätte. Praktisch war es aber so, dass die meisten Truppenführer sowieso bereit waren, zu den Westalliierten überzulaufen, dieses auch taten, und nur gegen die Sowjets noch hinhaltend kämpfen.
Unter härtestem Widerstand hätten die Truppen südlich davon, die in einer Stärke von ca. 40 Divisionen über Italien, Österreich und Kroatien verteilt waren, einen Monat in den Alpen ausgehalten. Aber wo wäre der Sinn gewesen? Auch hier galt grundsätzlich, dass man längst bereit war, sich den West-Alliierten zu ergeben. Und selbst wenn man sich hätte einigeln wollen, wäre das allenfalls ein Kampf auf Zeit gewesen. Von nirgendwo hätte noch Hilfe oder Nachschub kommen können, zu Offensivoperationen waren sie sowieso nicht mehr in der Lage.
 
Solidarnosc schrieb:
Vor allem, dass Hitler Speer mit der Zerstörung der Infrastruktur beauftragte, sollte deutlich machen, dass der krieg verloren war.

Lieber Solidarnosc,

dass Hitler Speer den Nero.Befehl gab, zeigt nur dass er verrückt war und auf das deutsche Volk keine Rücksicht nehmen woolte.:grübel:
 
heinz schrieb:
Lieber Solidarnosc,

dass Hitler Speer den Nero.Befehl gab, zeigt nur dass er verrückt war und auf das deutsche Volk keine Rücksicht nehmen woolte.:grübel:

Stimmt, ich habe den Fehler gemacht, die Ideen eines Wahnsinnigen rationell zu erklären. Wie dumm von mir.:rotwerd: :winke:
 
Solidarnosc schrieb:
Stimmt, ich habe den Fehler gemacht, die Ideen eines Wahnsinnigen rationell zu erklären. Wie dumm von mir.:rotwerd: :winke:

So dumm auch wieder nicht. Denn wie Shakespeare schon Hamlet sagen ließ: "Ist’s Wahnsinn auch, so hat es doch Methode"...
 
Solidarnosc schrieb:
Stimmt, ich habe den Fehler gemacht, die Ideen eines Wahnsinnigen rationell zu erklären. Wie dumm von mir.:rotwerd: :winke:

Lieber Solidarnosz,
mit diesem Wahnsinnigen haben die Politiker anderer Länder verhandelt, er durdte die Olympischen Spiele eröffnen und ein großer Teil des deutschen Volkes hat ihn in freien Wahlen bis zum 30.1.1933 gewählt. Nicht bei jedem Verrückten merkt man gleich, dass er wahnsinnig ist.:grübel:
 
heinz schrieb:
Lieber Solidarnosz,
ein großer Teil des deutschen Volkes hat ihn in freien Wahlen bis zum 30.1.1933 gewählt. Nicht bei jedem Verrückten merkt man gleich, dass er wahnsinnig ist.:grübel:

Nein, Nein

Hitler hat im november 1932 noch ein Wahlergebniss mit rund 33 % der Stimmen eingefahren. Das bereits deutlich schlechter war, als das im Sommer 32.

ABER, er hatte keine Mehrheit im Reichstag! Regieren konnte auch er, wie seine drei Vorgänger, nur mit dem Rückhalt des Präsidenten!

Grüße Repo
 
Hitler hat im november 1932 noch ein Wahlergebniss mit rund 33 % der Stimmen eingefahren. Das bereits deutlich schlechter war, als das im Sommer 32.

Ja, stimmt. Anzumerken ist noch, dass sich Hitler versuchte, noch durch die Wahl am 5. März 1933 noch stärker zu legitimieren. Diese Wahlen waren nicht mehr als frei zu bezeichnen (weil u.a. die meisten KPD-Abgeordneten im Vorfeld festgenommen wurden). Eigentlich geriet das Ergebnis zum Flop, da die NSDAP das Ziel der absoluten Mehrheit nicht erreichte, sondern nur ca. 44 %. Das kümmerte insofern nicht weiter, als dass es Hitler rasch gelang, alles abzuschaffen, was noch an Demokratie verblieben war.
 
Repo schrieb:
Nein, Nein
Hitler hat im november 1932 noch ein Wahlergebniss mit rund 33 % der Stimmen eingefahren. Das bereits deutlich schlechter war, als das im Sommer 32.
ABER, er hatte keine Mehrheit im Reichstag! Regieren konnte auch er, wie seine drei Vorgänger, nur mit dem Rückhalt des Präsidenten!
Grüße Repo

Lieber Repo,

ich hatte nicht geschrieben, dass die Mehrheit des deutschen Volkes Hitler gewählt hatte, sondern ein "großer Teil des Volkes". Das mit den 33% bei den Vovemberwahlen in November 1932 hatte ich gewußt, desgalb habe ich auch die Grenze beim 30.1.33 gezogen, weil danach die nazis an der macht waren und aus meiner Sicht die Märzwahlen keine demokratischen Wahlen mehr waren. Aber auch dort bekamen die nazis lediglich 45$, also weniger als CDU/CSU hier in den vergangenen 60 Jahren schon erreichte. Nur durch eine Koalition mit Hugenbergs DNVP hatte Hitler die Mehrheit.
Aber 33% bei den vielen Parteien, etwas weniger als Schwarze und Rote bei der letzten Wahl hatten, ist doch auch etwas.
Entscheident war sicherlich die Ernennung von Hitler zum Reichskanzler durch Hindenburg..:grübel:
 
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