Wie war die Polizei unterwegs?

Artefakt

Mitglied
Hallo Forum,

für eine Erzählung, deren Handlungum um 1900 spielt, wüßte ich gerne, wie die Polizei 1908 unterwegs gewesen ist.
Ort: Berlin.
Ich habe mir die Unformen angeguckt.
In meinem Bekanntenkreis meinte jemand, mit Fahrrädern.
Es gab berittene Polizei. Nur für bestimmte Anlässe?

In Berlin gab es viele Polizisten und viele Wachen. Von der daher konnten die sicher auch zu Fuß losrennen.

In meiner Erzählung werden am Bahnhof Fredrichstraße Verbrecher erwartet.
Wie hätte der Empfang duch die Poluzei ausgesehen?
Abtransport der Gauner mit Pferd und Wagen?

Bin euch für alle Hinweise dankbar

Grüße
Arti
 
@Artefakt

Da Du in Berlin lebst, schau Dir einfach die Uniformen der Polizei im DHM an, hast Du schon gemacht, mach es nochmal und sieh zu, daß Du mit dem zuständigen Kurator Kontakt bekommst (nicht nur Ausstellung, sondern auch Fundus).

Abtransport: "Grüne Minna"

Gefangenentransport ? Wikipedia

Dort kannst Du im Fotoarchiv auch recherchieren.

Datenbank im Deutschen Historischen Museum - Bildarchiv

Berittene Polizei ja (i.d.R. "Polizeioffiziere"), zu Fuß auch klar, ob die Polizei 1908 in einer Stadt das Fahrrad benutzte, da wäre ich mir nicht sicher. Sollte das Fortbewegungsmittel einen zentralen Punkt in der Erzählung spielen, dann müsstest Du in die Dienstvorschriften bzw. den Etat der Polizei einsteigen, ob es Vorschriften über das Fahren mit einem Fahrrad gab oder es Etatmittel für Fahrräder gab.

Die Polizeigesetzgebung war Sache der Bundesstaaten, also wäre Dein Rechercheziel "Preußische Polizei".

Paß auf, daß Du nicht ausversehen an die Gendarmerie gerätst.

Gendarmerie ? Wikipedia

Die hatten bestimmt, meine ferne Vermutung, 1908 Fahrräder.


M.
 
Kleine Anekdote aus dem Jahr 1908 aus Hamburg bzw. Altona von meinem Großvater.

Hamburg war zu diesem Zeitpunkt unabhängig von Preußen und verfügte über eine eigene Polizei. Zu diesem Zeitpunkt hatten die Jugendlichen aus Hamburg ihren Spass die preußische Polizei zu ärgern und danach über die Stadtgrenze nach Hamburg zu laufen. :rofl:

Dorthin durfte der preußische Polizist ihnen nicht folgen. :motz: und sie haben sich köstlich amüsiert. So billig war früher Spass zu haben :pfeif:Jaja, die Polizisten waren früher schon hart dran. :scheinheilig:

Es zeigt aber auch etwas über die damaligen Zuständigkeiten der Länder.
 
Zuletzt bearbeitet:
Kleine Anekdote aus dem Jahr 1908 aus Hamburg bzw. Altona von meinem Großvater.

Hamburg war zu diesem Zeitpunkt unabhängig von Preußen und verfügte über eine eigene Polizei. Zu diesem Zeitpunkt hatten die Jegendlichen ihren Spass die preußische Polizei zu ärgern und über die Stadtgrenze nach Hamburg zu laufen. :rofl:

Dorthin durfte der preußische Polizist ihnen nicht folgen. :motz: und sie haben sich köstlich amüsiert. So billig war früher Spass zu haben :pfeif:Jaja, die Polizisten waren früher schon hart dran. :scheinheilig:


Auch ein regionales Spässchen:
Im Rufweite meines Lebensmittelpunktes war die hohenzollerische/preußische Grenze. Mit Zollhaus!

In jenem Zollhaus hat sich Ende des 19. Jahrhunderts ein Gasthaus etabliert, aus dem sich in den 50/60 Jahren, die hohenzollerische Polizei hat eine 3/4 Stunde Fahrzeit gehabt, die württ. durfte nicht hin, ein Nachtlokal entwickelt mit allem drum und dran.
Dann kam die Kreisreform, das Ding war aber längst etabliert.

Aber, die Zeiten ändern sich, verschärfte Alkoholüberwachhung im Verkehr, der letzte Pächter hat seinen Vertrag nicht mehr verlängert, ein neuer fand sich nicht.
Hat der Besitzer die NPD als Käufer ins Spiel gebracht....

Das braune Gesocks wollte man natürlich nicht vor Ort....
Landkreis, Stadt und anliegende Gemeinde haben zusammengelegt, die Bude gekauft und niedergerissen.
So ist ein historisches Gebäude "Zollhaus" eine lokalhistorische Besonderheit, ein Opfer der Tagespolitik geworden.:devil:
 
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