...., denn es berücksichtigt nicht N. ursprüngliche Planungen.
Wie sahen die denn deiner Meinung nach aus?
Auch wenn du deine Fragen als rhetorisch bezeichnest, will ich gerne darauf eingehen:
Hätte dieser Sieg die Niederwerfung Rußlands bedeutet?Hätte dieser Sieg einen Diktatfrieden ermöglicht?
Oder wäre nur ein Frieden auf Augenhöhe möglich gewesen, weil eine auch nur teilweise Besetzung Rußlands unmöglich gewesen wäre?
In den Augen Napoleons wære ein Frieden à la Tilsit møglich gewesen.
Seinerzeit, und auch schon 1805 in Austerlitz hatte man Russland ebenfalls besiegt, ohne das Land besetzen zu muessen.
Ein Frieden auf Augenhöhe hätte einen Ausgleich für die wirtschaftlichen Ausfälle duch die Kontinentalsperre bedeuten müssen, allerdings dürfen territoriale Gewinne Richtung Westen ausgeschlossen werden ....
Eben nicht. Deswegen ja auch das Sich-nicht-festlegen bezuegl. Polen.
Polen war Verhandlungsmasse.
Hätte ein Sieg etwas an der strategische Lage im Krieg gegen England geändert, wenn er nur die Rückkehr Rußlands zur Kontinentalsperre bedeutet hätte?
In den Augen Napoleons schon. Damit wære der gesamte Kontinent "gesperrt" - so in der Theorie. Das das vermutl. die Englænder nicht in die Knie gezwungen hætte, wissen wir erst heute, oder besser: wir vermuten es.
Ich denke, Napoleon hätte eine sich bietende Möglichkeit benützt, Indien zu erobern.
Vermutlich, aber Russland war eben nicht die sich bietende Gelegenheit. Ansonsten wuerde ich doch um Hinweise dazu bitten, so ist es reine Spekulation, gestuetzt auf angebl. gefundene Karten (War es wirklich so? Quelle? Warum bei Davout?) und Lagerfeuergeschwætz seiner verzweifelten, ausgehungerten und erschøpften Soldaten, die sich irgendetwas zusammenreimen mussten, um ueberhaupt einen Sinn in ihrem Zug nach Moskau zu sehen.
Logistische Einwände können kaum gelten, er hat in Italien bewiesen, wozu eine "heruntergekommene" Armee mit Null Logistik fähig sein kann ...
Das ist doch nicht zu vergleichen. In Italien ging es um mehrere10.000 Mann, die beim Verharren an der frz.-ital. Grenze ohnehin nicht versorgt waren, und Italien bot entsprechende Versorgungsmøglichkeiten.
Beim Russlandfeldzug ging es um die Versorgung von rund einer halben Million Mann, von denen man wusste, dass sie sich nicht (ausreichend) aus dem Lande ernæhren kønnen.
Da sind Depots angelegt worden, usw. --> die Vorbereitungszeit dafuer waren mehrere Monate. Napoleon hat sich auch persønlich vorbereitet, mittels genauem Studium div. frueherer Feldzuege (von Schweden z.B.), Temperatur + Wetterbedingungen usw.
Und nach Indien marschiert man dann eben mal so, wenn man schon mal in Moskau ist? Es sind keinerlei Vorbereitungen diesbezueglich bekannt. Ein Plan nach Indien hætte bekannt werden/bekannt sein muessen, das geht nicht "einfach so".
Und nicht zuletzt, warum sind Gerüchte zur Eroberung Indiens bei der Mannschaft gerade im Rußlandfeldzug aufgetaucht und nicht schon Jahre vorher bei Tilsit?
Das wære zu untersuchen, aber ich bin sicher: Es wird immer Geruechte in der Truppe gegeben haben, auch bei anderen Feldzuegen.
Allerdings, die beruehmten Ansprachen an seine Armee haben immer das vorgegeben, was dann auch gemacht wurde. Es ist nicht nachvollziehbar, dass das beim Russlandfeldzug nicht so gewesen sein sollte. (Indien in aller Heimlichkeit?)
Gruss, muheijo