Ermordung der Zarenfamilie

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Hallo miteinander,

das ist ja schön, dass ich diese Seite gefunden habe, wo man Fragen stellen kann, ohne sich extra anmelden zu müssen. Zwei Fragen habe ich, bei denen ich mich sehr freuen würde, wenn ich Antwort bekomme könnte. [Anmerkung des Mods: Die zweite Frage wurde mitsamt der Antworten abgetrennt. EQ]

1.Wer war Zeuge bei der Ermordung der Zaren-Familie 1918 in Jekaterinenburg?

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Einen schönen Tag noch wünscht Kerstin
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
1.Wer war Zeuge bei der Ermordung der Zaren-Familie 1918 in Jekaterinenburg?

Zeugen der Ermordung der Zarenfamilie in Jekaterienburg waren nur die Mörder. Die Mörder - ein Bewachungskommando - unterstanden Jakow Michailowitsch Jurowski (Jankel Chaimowitsch Jurowski). Dieser widerrum handelte nach Beschlusslage des Rates der Volkskomissare der Bolschewiki unter Führung Lenins.
Angeblich soll das Erschiessungskommando aus ungarischen Juden bestanden haben. Bewiesen ist es nicht. In den Wirren des russischen Bürgerkrieges war alles undenkbare möglich. Jurowski selbst war ebenfalls Jude.

Unter Googlemit dem Wort Jakob Jurowski weitersuchen.
 
1.Wer war Zeuge bei der Ermordung der Zaren-Familie 1918 in Jekaterinenburg?

Um Mitternacht weckte Jakow Jurowski, der Anführer des Exekutionskommandos, die Zarenfamilie. Nach ca. 40 Minuten fanden sich die Zarenfamilie, das Schoßhündchen von Anastasia, Dr. Botkin, Nikolais Leibdiener, Alexandras Zofe und der Koch in den unteren Räumen des Hauses Ipatjew ein. Nachdem die Zarin nach Stühlen gebeten hatte und Jurowski ihrem Wunsch folge geleistet hatte, rief er fast umgehend nach elf mit Revolvern bewaffnete Männer. 5 waren Russen wie Jurowski, sechs Letten. Zuvor sollen sich zwei Letten geweigert haben, die jungen Mädchen zu erschießen, und Jurowski hatte sie durch zwei andere ersetzt. Als die Männer duch die Doppeltür hinter ihm drängten, stand Jurowski vor Nikolai, die rechte Hand in der Hosentasche, in der linken ein kleines Blatt Papier, von dem er abzulesen begann:"Angesichts der Tatsache, daß ihre Verwandten den Angfiff auf Sowjetrußland fortsetzen, hat der Ural-Gebietssowjet beschlossen, sie zu erschießen." Wie bekannt überlebte niemand den folgenden Kugelhagel.

Quelle: Robert K. Massie "Die Romanows - Das letzte Kapitel"
 
Zuletzt bearbeitet:
Das Mordkommando soll sich ja vorher besoffen haben, da ein paar von den Soldaten ein Problem damit hatten den russischen Zaren und seine Familie zu exekutieren, ich habe in einer Dokumentation gesehen wie russische Monarchisten den Carevitsch Alexej geradezu anbeten, so als ob er nicht tot wäre, als wäre er "entrückt", wie der Mahdi bei den Schiiten. Nachher haben sie die Leichen in den Wald gebracht, das las ich zumindest -> muss nicht stimmen, und haben in den Leichenhaufen ein paar Granaten reingeworfen, oder das was man früher als Granaten bezeichnete.
 
Die Leichen der Zarenfamilie sollen schon vor den Handgranaten grausam zugerichtet gewesen sein. Irgendwann während des Gemetzels hatte man ihnen die Gesichter mit Kolbenschlägen zermalmt. Etwa 12 Meilen nördlich von Jekaterinburg, an einem Ort namens "Vier Brüder", ließ Jurowski die nackten Leichen in einen schmalen, tiefen Grubenschacht werfen. Dann schleuderte er ein paar Handgranaten hinterher, um den Schacht zum Einsturz zu bringen. Jurowski kehrte danach nach Jekaterinburg zurück um dem Exekutivkomitee des Ural-Sowjets Bericht zu erstatten.


Quelle: Robert K. Massie "Die Romanows - Das letzte Kapitel".
 

Auch der Dialog kurz vor der Exekution der Zarenfamilie zwischen dieser und Jurowski ist sehr zweifelhaft.
Noch zweifelhafter wird die Verlesung der Verkündigung der Exekution durch Jurowski.
Im gesetzlosen russischen Bürgerkrieg und der in aller Stille und Heimlichkeit durchgeführten Exekution ist das ein Märchen von Jurowski, dass er später dichtete, um den Anschein von halbwegs geordnetem Recht unter Führung der Bolschewiki in Bezug zur Hinrichtung der Zarenfamilie zu wahren.
Müßte mal recherchieren, wie eigentlich die öffentliche bolschewistische Darstellung des Todes der Zarenfamilie danach, in der Stalinära und nach dem 2.Weltkrieg aussah.
 
Es kommt oft vor, dass man die Exikutionskommandos der Tscheka sich betrunken oder unter Einfluss von Drogen standen, als sie Menschen töteten. Das ist nicht verwunderlich, da man nicht einfach so einen Menschen, der noch atmet und dem noch das Herz schlägt einfach so über den haufen ballern kann, ohne i.welche Gefühlsregungen zu haben. Später war das auch bei dem Putsch 1993 in Georgien der Fall.
MfG
ich
 
Sicher gehörte der Zar in Russland nicht zu den fortschrittlichsten Kräften und war nicht der große Demokrat er regierte ein marodes abgewirtschaftetes Russland das wirtschaftlich,ökonomisch,politisch den damaligen Gegebenheiten nicht gewachsen war.Aber die Art und Weise wie man ihn und seine Familie umbrachte und alle Unwarheiten die man später erzählte und das Schweigen über dieses Thema war ein großes Verbrechen.
 
Nochmal zum Erschiessungskommando.
Ich hatte ungarische Juden recherchiert. @liljana sechs Russen und fünf Letten.
Nu lese ich in der P.M. History 2/2008, dass diesem Erschiessungskommando der Imre Nagy gewesen sein soll. :grübel:
 
Sicher gehörte der Zar in Russland nicht zu den fortschrittlichsten Kräften und war nicht der große Demokrat er regierte ein marodes abgewirtschaftetes Russland das wirtschaftlich,ökonomisch,politisch den damaligen Gegebenheiten nicht gewachsen war.

Das stimmt nicht.

Russland stand vor dem Ersten Weltkrieg wirtschaftlich ziemlich gut da, aber der Krieg hat das Land ruiniert, und das führte zur Unzufriedenheit der Bevölkerung.

Aber ohne eine massive finanzielle Unterstützung aus dem Westen hätten die Bolschewiken keine Chance!

Meine Empfehlung:

Alexander Issajewitsch Solschenizyn
"Zweihundert Jahre zusammen"
 
Zeugen der Ermordung der Zarenfamilie in Jekaterienburg waren nur die Mörder. Die Mörder - ein Bewachungskommando - unterstanden Jakow Michailowitsch Jurowski (Jankel Chaimowitsch Jurowski). Dieser widerrum handelte nach Beschlusslage des Rates der Volkskomissare der Bolschewiki unter Führung Lenins.
Angeblich soll das Erschiessungskommando aus ungarischen Juden bestanden haben. Bewiesen ist es nicht. In den Wirren des russischen Bürgerkrieges war alles undenkbare möglich. Jurowski selbst war ebenfalls Jude.

Unter Googlemit dem Wort Jakob Jurowski weitersuchen.

Laut Solschenizyn gehörte die Idee der Exekution der Zarenfamilie nicht Lenin, sondern Филипп (Шая) Голощёкин, Filipp (Shaya) Goloshekin, der mit Sverdlov befreundet war.

Goloshekin konnte Lenin im Juli 1918 überzeugen, dass eine Exekution der Zarenfamilie effektiver sei, als die Inszenierung einer Flucht ins Ausland, die man zuvor geplant hatte.

Hier der Originaltext:

"...как выясняется, в начале июля 1918 Голощёкин ездил с этим в Кремль: убедить в невыгодности варианта "бегства" царской семьи, а откровенно и прямо их расстрелять и публично о том объявить..."

Alexander Issajewitsch Solschenizyn
"Zweihundert Jahre zusammen"
 
Das stimmt nicht.

Russland stand vor dem Ersten Weltkrieg wirtschaftlich ziemlich gut da, aber der Krieg hat das Land ruiniert, und das führte zur Unzufriedenheit der Bevölkerung.

Aber ohne eine massive finanzielle Unterstützung aus dem Westen hätten die Bolschewiken keine Chance!

Meine Empfehlung:

Alexander Issajewitsch Solschenizyn
"Zweihundert Jahre zusammen"
Ja das stimmt das Kaiserreich hat nämlich die russische Revolution bezahlt und den Lenin aus der Schweiz nach Russland gelassen. Millionen über Millionen Reichsmark bezahlt um die Russen im Osten still zu halten, einen Zweifrontenkrieg zu vermeiden.Da gab es neulich eine interessante TV Sendung darüber.
 
Ja das stimmt das Kaiserreich hat nämlich die russische Revolution bezahlt und den Lenin aus der Schweiz nach Russland gelassen. Millionen über Millionen Reichsmark bezahlt um die Russen im Osten still zu halten, einen Zweifrontenkrieg zu vermeiden.Da gab es neulich eine interessante TV Sendung darüber.


Soso. Die Deutschen haben 1917/18 mit ihren Zahlungen den Hunger in Russland zwischen ca. 1900-1917 beseitigt.
 
Ja das stimmt das Kaiserreich hat nämlich die russische Revolution bezahlt und den Lenin aus der Schweiz nach Russland gelassen. Millionen über Millionen Reichsmark bezahlt um die Russen im Osten still zu halten, einen Zweifrontenkrieg zu vermeiden.Da gab es neulich eine interessante TV Sendung darüber.


Hallo,

ist das denn in der Zwischenzeit eigentlich bewiesen oder immer noch nur eine starke Vermutung.....
 
Hallo,

ist das denn in der Zwischenzeit eigentlich bewiesen oder immer noch nur eine starke Vermutung.....

Dass man Lenin nach Russland verfrachtet hat mag ich ja glauben. Aber dass man ihm 40 Millionen Goldmark in den Zug legte um in Petrograd auszuladen, halte ich für Schabernack. Der ganze Schienenweg war für Lenin in Russland Feindesgebiet. Ein nicht unerträgliches Handgeld werden sie (Lenin und Genossen) schon erhalten haben, schliesslich wurde er selbst im Juli 1917 als deutscher Spion verdächtigt. Was man ja glauben kann, schliesslich untergruben seine revolutionären Thesen und Gedanken/Ideen die russische Frontlinie enorm.

Aber die Deutschen haben den Hunger in Russland keineswegs per Zahlungen beseitigt oder eingedämmt. Das Deutsche Kaiserreich als Wohltäter beim Feind, während das deutsche Volk an der Heimatfront hungert. :)
 
Aber die Deutschen haben den Hunger in Russland keineswegs per Zahlungen beseitigt oder eingedämmt. Das Deutsche Kaiserreich als Wohltäter beim Feind, während das deutsche Volk an der Heimatfront hungert. :)

Soweit ich weiß, hungerte das russische Volk auch noch während der Revolution und ich kann mir nicht vorstellen, dass der deutsche Kaiser so generös gewesen ist.

Für zumindest sehr wahrscheinlich halte ich, dass Lenin die Durchfahrt nach Russland gestattet wurde in der Hoffnung, dass er dort Unruhe stiftet. Diese Hoffnung hat sich ja dann auch erfüllt.

Gruß....
 
Dass man Lenin nach Russland verfrachtet hat mag ich ja glauben. Aber dass man ihm 40 Millionen Goldmark in den Zug legte um in Petrograd auszuladen, halte ich für Schabernack. Der ganze Schienenweg war für Lenin in Russland Feindesgebiet. Ein nicht unerträgliches Handgeld werden sie (Lenin und Genossen) schon erhalten haben, schliesslich wurde er selbst im Juli 1917 als deutscher Spion verdächtigt. Was man ja glauben kann, schliesslich untergruben seine revolutionären Thesen und Gedanken/Ideen die russische Frontlinie enorm.

Aber die Deutschen haben den Hunger in Russland keineswegs per Zahlungen beseitigt oder eingedämmt. Das Deutsche Kaiserreich als Wohltäter beim Feind, während das deutsche Volk an der Heimatfront hungert. :)
Also ich glaube doch das Deutschland die Revolution bezahlt hat und Lenin dorthin ganz bewusst gelassen wurde.Wer kannte denn Lenin vor der Revolution?Doch niemand und für Deutschland wäre es doch eine Kleinigkeit gewesen ihn zu erledigen, nein das wollte man nicht.Und wenn du die Hungersnot in Deutschland wärend des ersten Weltkrieges ansprichst,daß hat noch keinen Staat interessiert ob sein Volk hungert wenn es um höhere Intressen geht, damals war Krieg und den wollte das Kaiserreich nicht verlieren und konnte somit Russland im Osten ruhigstellen.
 
Also ich glaube doch das Deutschland die Revolution bezahlt hat und Lenin dorthin ganz bewusst gelassen wurde.Wer kannte denn Lenin vor der Revolution?Doch niemand und für Deutschland wäre es doch eine Kleinigkeit gewesen ihn zu erledigen, nein das wollte man nicht.

Dass Lenin und Genossen im Zug mit Geld ausgestattet wurden, um in Russland Unruhe zu stiften (keine Revolution!), bestreitet doch niemand. Aber keine Millionen.
So bedeutend und bekannt war ja Lenin und sein Trupp den Deutschen Anfang 1917 nicht.
Dass man den russischen sozialdemokratischen Linken (Bolschewiki) trotzdem was zutraute (erfolgreich Unruhe zu stiften) lag an der straffen Parteiorganisation dieser selbst und ihrem uneingeschränkten Willen ihrer Ziele. Der rechte Zweig der russischen Sozialdemokraten (Menschewiki) war ja eine Volkspartei, wo jeder jederzeit mitmachen konnte. Bei den Bolschewiki vor 1918 war das unmöglich.
 
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