Sepiola
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Nebenbei: Kleinkinder und Kindergartenkinder lernen/können rhythmisch richtig Kinderlieder - aber die Gestaltung der Tonhöhen (Melodik) gelingt ihnen lange Zeit nicht! Auch in Wahrnehmung und Wiedergabe von Tonhöhenunterschieden sind sie lange Zeit unsicher, kriegen das nicht hin. Die Sprachentwicklung der Kleinkinder ist anfangs von Rhythmik dominiert.
Da wäre ich mir nicht so sicher. Schon nach wenigen Lebenstagen lassen sich anscheinend "Babygesänge" nach Muttersprachen (französisch: steigende Satzmelodie, deutsch: fallende Satzmelodie) unterscheiden:
Babygesänge: Wie aus Weinen Sprache wird - Sozusagen | BR Podcast
Unser heutiger Gast ist die Würzburger Professorin Kathleen Wermke, die deutsche und französische Babies am "Gesang" unterscheiden kann. Wermke erforscht seit vielen Jahren das Singen, Gurren und Brabbeln von Babies - den melodischen Singsang also, aus dem dann irgendwann Sprache wird. Jetzt...
Wenn Kindergartenkinder Melodien nicht sicher nachsingen können, liegt das vielleicht eher daran, dass sie die tiefen Tonlagen von Erwachsenenstimmen nicht exakt imitieren können, weil ihr Stimmumfang sich nicht auf die tiefen Töne erstreckt. Verwendet man einen kindgerechten Ambitus, sind sie schnell in der Lage, die Töne sauber zu treffen.
Das Herz schlägt allerdings gerade nicht im 4/4-Takt...Was ich mich aber frage, dekumatland, warum dem Menschen der 4/4-Takt so am Herzen liegt.(weil etwa durch 2, dem Doppelschlag des Herzens teilbar?)
Wo findest Du denn die ersten rhythmischen Aufzeichnungen von Sprache?Ein eventuelles Indiz: rhythmische Sprache (Poetik etc) hat der Mensch weitaus früher schriftlich tradiert als Aufzeichnungen von Tonhöhen (Melodien)