Alte Inschrift gefunden

Ich halte es für eine liturgische Formel, abgekürzt.
IIV wäre für mich "In Iesu Votum"
Das ist aber kein richtiges Latein.

Machen wir uns nichts vor: Die Buchstaben ergeben weder auf Deutsch noch auf Latein einen Sinn.
UkKwbHnü. Eine nur dem Schreiber allein verständliche Abkürzung würde ich auch ausschließen.

Ich würde auf einen Namen tippen, der im Lauf der Zeit unleserlich geworden ist und bei einer "Restaurierung" vollends verschlimmbessert wurde. Vielleicht lässt sich herausfinden, wem das Haus damals gehörte.
 
COIIVO hatte ich bei meinen Recherchen gefunden könnte evtl. von coire kommen was u.a. bedeuten könnte verheiratet, versammeln oder ähnliches bedeuten.

Das das Mittelalterliches Latein und nicht unser gelerntes römische Latien ist glaube ich auch. und das macht es glaube ich auch so schwierig.

Das mit dem Doppel V finde ich spannend. Hatte ich auch kurz als Gedanken, aber die drei V am Ende dann :rolleyes:?

Im Heimatmuseum war ich schon, aber die konnten mir leider auch nicht weiterhelfen. Im Denkmalatlas steht zur Inschrift leider auch nichts.

Aber Ihr seit echt eine tolles Forum

Danke dafür

Oldi
 
Der Vollständigkeit halber: VV (Doppeltes V, nicht W) ist gar nicht so selten, für viri, vivunt oder auch viventes. COIIVO ließe sich sogar irgendwie erklären, COI steht in Inschriften für coniugi, "dem Gatten", coniugi IV mit -o als Dativendung könnte ich mir in einer laienhaft latinisierten Variante sogar vorstellen, "dem vierten Gatten".)
Aber wie gesagt, macht wenig Sinn. Daher sei dieser Absatz nur Dokumentation einer Gedankenspielerei ;)]
So wie das "W" als überlappendes Doppel-V geschrieben ist wäre es im Italienischen tatsächlich eine gelegentlich verwendete Abkürzung von "Viva"; etwa W. Garibaldi !
 
COIIVO hatte ich bei meinen Recherchen gefunden könnte evtl. von coire kommen was u.a. bedeuten könnte verheiratet, versammeln oder ähnliches bedeuten.

Das das Mittelalterliches Latein und nicht unser gelerntes römische Latien ist glaube ich auch. und das macht es glaube ich auch so schwierig.

COIIVO ist keine Form von coire. Das ist weder klassisches noch mittelalterliches noch frühneuzeitliches Latein.
 
Bin eher der Meinung von Pardela–cenicienta. Die Zeichen sind m.M.n. zu modern, um auf ein Nachziehen/Ausmalen bei einer Restaurierung zu schließen. (Außerdem würde man bei kaum noch leserlichen, bzw. teilw. unleserlichen Texten auf Holz den Bereich eher unangetastet lassen, erst recht mit Jahreszahl, die das Alter dokumentiert.)
In Norddeutschland sind solche Hausinschriften meistens mit Farbe hervorgehoben, das ist überhaupt nichts ungewöhliches. Je nach Region weiß oder rot-grün oder dergleichen. Das ist ganz normal. Meistens - auch im niederdeutschen Sprachraum - auf Hochdeutsch, manchmal aber auch auf Niederdeutsch.

Auf dieser Seite findet man Inschriften auf Deutsch und Latein, 16. bis 20. Jhdt.:
 
Aus dem Fachwerkforum kam vorhin folgendes:
 

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In Norddeutschland sind solche Hausinschriften meistens mit Farbe hervorgehoben, das ist überhaupt nichts ungewöhliches. Je nach Region weiß oder rot-grün oder dergleichen. Das ist ganz normal. Meistens - auch im niederdeutschen Sprachraum - auf Hochdeutsch, manchmal aber auch auf Niederdeutsch.

Auf dieser Seite findet man Inschriften auf Deutsch und Latein, 16. bis 20. Jhdt.:
Danke für den interessanten Link. Hausinschriften waren wahrscheinlich in ganz Europa mehr oder weniger verbreitet.(Im Kt. Graubünden gab es zudem sog. »Hauszeichen«, eigentliche Besitzzeichen, womit man nicht nur das Haus versah.) Dennoch fraglich, inwieweit die Texte nach all den Übermalungen noch authentisch sind.(Auch wird nicht jeder Zimmermann Lateinisch beherrscht haben, was die Häufigkeit von Fehlern erhöht.)
 
Da wo ein Buchstabe gemalt war, verwittert das Holz langsamer.
Deshalb glaube ich dass hinter dem was Ihr als "COIIVO" lest, ein Buchstabe R steht.
Wenn ich mir vorstelle dass hier mehrfach ohne Verständnis renoviert wurde, und damals einige Leute Buchstabensuppe gelöffelt haben, Buchstaben verdreht wurden, und Buchstaben ligiert wurden, könnte es doch vielleicht heißen:
VIRI CUM VIRORUM VI
 
Zuletzt bearbeitet:
Wir sehen doch kein sicheres Relief, wie es ein Stechbeitel erzeugen würde. Dann würden ja bei seitlich einfallendem Licht die Buchstaben klar im Schattenwurf erkennbar sein.
Zum Vergleich schaut Euch die weniger verwitterten weißen Flächen auf den Rosetten an, und den vertieften Umriss bzw. Viertelkreis, der mit dem Zirkel erzeugt wurde.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wir sehen doch kein sicheres Relief, wie es ein Stechbeitel erzeugen würde. Dann würden ja bei seitlich einfallendem Licht die Buchstaben klar im Schattenwurf erkennbar sein.
Zum Vergleich schaut Euch die weniger verwitterten weißen Flächen auf den Rosetten an, und den vertieften Umriss bzw. Viertelkreis, der mit dem Zirkel erzeugt wurde.
Die Buchstaben sind aufgemalt. Nicht mit Stechbeitel eingelassen.
von
VIRI CUM VIRORUM VI
zu
WOI COIIVO IRVWI

Da muss der Maler aber ganz schön viel Met geschlürft haben :).
 
Der Ansatz aus dem Forum überzeugt mich ehrlich gesagt nicht. Kann aber auch wenig dagegen sagen, dafür habe ich da zu wenig Ahnung.

Was allerdings durchaus einleuchtend klingt, ist der Erklärungsansatz für V und Doppel-V als Umsetzung des Gesprochenen. Das halte ich schon für möglich. Für alles weitere muss ich sagen, da fehlt mir die Herleitung, wie derjenige darauf kommt. Ganz abgesehen davon, dass die mutmaßlichen Wörter, die da herauskommen sollen, für mich in der Kombi keinen Sinnzusammenhang ergeben.
 
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