Eine berühmte Ärzteschule befand sich auch auf Kos. Dort steht heute noch eine Platane, unter der Hippokrates, er stammte von Kos, gelehrt haben soll. Die koische Ärzteschule war noch in der Kaiserzeit berühmt. Q.Stertinius Xenophon ließ sich erst dann bewegen, als Leibarzt Kaiser Claudius seine lukrative Praxis in Rom aufzugeben, als ihm Claudius ein märchenhaftes Honorar und Vergünstigungen für seineHeimat Kos zubilligte. Außer am kaiserlichen Hof waren aber die besten Ärzte und Chirurgen der Antike in den römischen Gladiatorenschulen zu finden. Galen von Pergamon profilierte sich als Gladiatorenarzt, ehe er Leibarzt der Antonine wurde. Während man den Schmerz äußerst wirksam mit Opiumpräparaten bekämpfen konnte und die erhaltenen chirurgischen Instrumente sehr modern anmuten, war man den beiden grundlegenden Problemen der Medizin, dem Blutverlust und der Sepsis recht hilflos ausgeliefert. Eine Verletzung des Thorax oder eine Darmperforation war daher wegen der zwangsläufig entstehenden Bauchfellentzündung tödlich. So sehr ich die fast epische Beschreibung historischer berühmter Schlachten von Autoren wie Q. Fabius u.a. genossen habe, denkt man an Cannae, Gaugamela, Kortrijk, Blenheim oder Borodino aus medizinischer Sicht, stehen einem die Haare zu Berge vor Entsetzen. Meine Güte, ein Mensch des 20. oder 21. Jahrhunderts würde vermutlich schon übel vom Gestank nach Verwesung, Blut und Scheiße. Dazu Tausende Pferdekadaver stöhnende Verwundete und Sterbende, die ohne Opiate auf ihren qualvollen Tod warten mußten. Bei aller Bewunderung für charasmatische Kommandeure und geniale Strategen, man sollte nicht die kleinen "Stoppelhopser" vergessen, die solche glanzvollen Siege ausfochten. Wenn ich daran denke, wächst meine Achtung vor der Leidensfähigkeit und Leistungsbereitschaft der anonymen Truppen