Auxiliareinheiten des Varus

Maglor

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Gibt es stichhaltige Informationen zu den Auxiliareinheiten des Varus?
Welchen Truppengattungen kämpften in der sogenannten "Schlacht im Teuteburger Wald" bzw. in Kalkriese?
Aus welchen Regionen oder ethnischen Gruppierungen stammten die Auxilare? Inwiefern unterschied sich ihre Ausrüstung und Bewaffnung von den Legionären?
 
Maglor schrieb:
Gibt es stichhaltige Informationen zu den Auxiliareinheiten des Varus?
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Wenig. Varus ist mit drei Legionen, drei Alen und sechs Kohorten untergegangen, schreibt Velleius.

In Aliso waren viele Bogenschützen eingeschlossen. Es könnte sein, dass die nicht zu den untergegangenen Kohorten zu zählen sind, sondern dort als Besatzung stationiert waren.

Zu Kalkriese gibt es folgendes (allerdings Stand 2015) zu sagen:

Der Fund von Schleuderbleien gilt meist als Hinweis auf Hilfstruppen von den Balearen, Pfeilspitzen werden dagegen mit Kämpfern aus den östlichen Provinzen in Verbindung gebracht. Schleuderbleie und Pfeilspitzen sind in Kalkriese durchaus nachgewiesen, allerdings nur in sehr wenigen Exemplaren.
Darüber hinaus wurden in Kalkriese allerdings auch ein Schildbuckel, eine Schildfessel und ein Randbeschlag gefunden, die zu einem kleinen Schild gehörten und deshalb gleichfalls auf einen Kämpfer einer eventuell germanischen Hilfstruppe hindeuten könnten. Doch kämpfte dieser Krieger in Kalkriese auf der Seite der Römer oder auf der der Germanen? Die Funde selbst geben hierzu wenig Auskunft. Laut Velleius Paterculus begleiteten immerhin sechs Kohorten, also reine Infanterieverbände, das römische Heer des Varus. Andere Quellen deuten darauf hin, dass die Hilfstruppen den Kern der germanischen Angreifer bildeten und dieser durch Angehörige anrainender germanischer Stämme aufgestockt wurde. So könnte der Besitzer dieses Schildes also durchaus auf Seiten der Germanen gestanden haben.​

www.academia.edu

KALKRIESE UND DIE VARUSSCHLACHT GESCHICHTE — FORSCHUNG — FUNDE

KALKRIESE UND DIE VARUSSCHLACHT GESCHICHTE — FORSCHUNG — FUNDE
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Sepiola schrieb:
Wenig. Varus ist mit drei Legionen, drei Alen und sechs Kohorten untergegangen, schreibt Velleius.
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Diese Sache fand ich im Hinblick auf Kalkriese immer sehr interessant.
Insbesondere die sechs Kohorten.
Waren diese Kohorten Auxiliare?
Das liegt nahe, denn Hilfstruppen waren nicht in den Legionen, sondern in den Hilfstruppen und die waren in Kohorten eingeteilt.
Oder waren diese Kohorten vieleicht Teileinheiten aus anderen Legionen? - Stichwort Mundblech einer Schwertscheide (LPA).
 
salvus schrieb:
Diese Sache fand ich im Hinblick auf Kalkriese immer sehr interessant.
Insbesondere die sechs Kohorten.
Waren diese Kohorten Auxiliare?
Das liegt nahe, denn Hilfstruppen waren nicht in den Legionen, sondern in den Hilfstruppen und die waren in Kohorten eingeteilt.
Oder waren diese Kohorten vieleicht Teileinheiten aus anderen Legionen? - Stichwort Mundblech einer Schwertscheide (LPA).
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Da kommen wir in den Bereich des zur Jahreszeit passenden Spekulatius. Zu der Putzinschrift wurde ja schon viel diskutiert, wie die zu den Kalkriese-Truppen gelangt sein könnte. Möglicherweise stand die Legion auch zu der Zeit in Mainz und Teile sind mit Varus mitmarschiert.

s. Kalkriese als Ort der Varusschlacht zweifelhaft und

Kalkriese als Ort der Varusschlacht zweifelhaft

Woher sollten diese Leute, die der Schlacht entronnen waren, diese Details wissen? In keiner großen Schlacht der Weltgeschichte sind je ALLE Unterlegenen restlos umgekommen. Es hat IMMER Überlebende gegeben. Bezogen auf Arminius muss es die schon aus reiner Bosheit gegeben haben. Arminius und...
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(Benutzer Cato hat da ein Interview zitiert, der mittlerweile nicht mehr abrufbar ist).
 
salvus schrieb:
Oder waren diese Kohorten vieleicht Teileinheiten aus anderen Legionen? - Stichwort Mundblech einer Schwertscheide (LPA).
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Und diese blasse Ritzung "LPA", in durchaus umstrittener Lesung, ist Grundlage ganzer Theoriegebäude, höher als der Tumulus des Germanicus und der Pharos von Alexandria.

Es gab dazu im April 2010 im Geschichtsforum eine Diskussion, die auf beiden Seiten heftig geführt wurde, zwei Beiträge es aber besonders deutlich und bis heute unwiderlegt konterkarieren:

Maelonn schrieb:
Gilt das wirklich in Fachkreisen als "gesichert"? Soweit ich mich erinnere, ist schon umstritten, ob die Kratzer auf dem Blech überhaupt "LPA" bedeuten. Irgendwo habe ich gelesen, dass sie auch als "XIX" gelesen werden könnten, was auf eine Legio 19 hindeuten könnte (es ehrt die "Kalkrieser", dass sie das nicht als "Beweis" anführen). Dann ist umstritten, ob "LPA" für "Legio prima Augusta" stehen könnte. Dann ist umstritten, ob die "LPA" identisch ist mit der "Legio prima Germania" (LPG? Oh, Gott! Die Römer waren Kommunisten!).

Das Mundblech beweist gar nichts! Vor allem ist es kein Indiz dafür, dass bei Kalkriese die Schlacht bei den langen Brücken ausgetragen wurden. Das würde nämlich den Quellen widersprechen, wonach Caecina WESTLICH der Ems gekämpft haben muss. Übrigens drehen wir uns im Kreis.

MfG
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El Quijote schrieb:
Noch mal extra für dich: Ein <P> in einem <LPA> ist kein ausreichender positiver Beweis für die Anwesenheit einer Legio Prima Augusta. Nicht einmal die Lesung <LPA> ist sicher, noch weniger die Interpretation. Es handelt sich um eine Hypothese. Die durchaus legitim ist. Angenommen, das LPA wäre richtig gelesen und es handelte sich tatsächlich um eine Abkürzung für die Erste Augusteische Legion, wäre dies allerdings noch immer kein Beweis gegen die Varusschlachthypothese, da erstens Soldaten der ersten Legion bei der Bestattung der Varuslegionen anwesend waren, zweitens bei der Varusschlacht unbekannte Vexillationen anderer Legionen dabei waren und es drittens passierte, dass Ausrüstungsgegenstände ihren Besitzer wechselten (was punz- und ritzinschriftlich belegt ist).
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