Hast du schon mal die Suche bemüht? Auch im Subforum Osmanisches Reich? Steht wirklich nicht schon etwas im Forum, was Teile deiner Fragen beantworten?
derweil, einige Basisinfos aus dem Lexikon des MA:
"II. Rumselguqen:
Der berühmteste Seitenzweig der S. war die Sultansdynastie v. Rum ('Romania': byz. Bereich, Kleinasien), die ihre Herrschaft bald nach dem Sieg v. Mantzikert, unter Ausnutzung der dynast. Streitigkeiten im Byz. Reich, errichtete. Die Zentralregierung in Bagdad betraute mit der Organisation der neueroberten Territorien den Militärbefehlshaber Sulaiman, Abkömmling einer alten Militärfamilie, die zunächst im Dienste Mahmuds, des Sultans v. Gazna, dann Sultan Tugruls I. gestanden hatte. Sulaiman machte Nikaia zu seiner Residenz, fand aber im Kampf mit konkurrierenden türk. Machthabern den Tod (um 1085). Die aus Nikaia und den Küstengebieten Kleinasiens von den Kreuzfahrern (1094) vertriebenen Rums. verlegten ihre Hauptstadt in das inneranatol. Konya (Ikonion). Im 12. Jh. standen sie mit dem konkurrierenden anatol. Staat der Danismendiden im Konflikt. Das Byz. Reich versuchte, diese Rivalität für eine Rückeroberung Anatoliens auszunutzen, wurde aber bei Myriokephalon (1176) von der Armee des Sultans Qilic Arslan II. geschlagen. Am Ende des 12. Jh. hatten die S. das gesamte muslim. Kleinasien unter ihrer Herrschaft vereinigt. Die zahlreich nach Anatolien eingewanderten Perser stellten die höhere Beamtenschaft; Persisch war offizielle Sprache. Doch auch die ansässige chr. Bevölkerung beeinflußte mit ihren alten religiösen und kulturellen Traditionen die Eroberer in vielerlei Hinsicht. Nomaden aus Mittelasien, die nur oberflächlich islamisiert waren, hatten wesentl. Anteil an der Bevölkerung (zahlreiche nach Turkstämmen benannte Toponyme: Dörfer, Flüsse, Täler, Hügel).
Nach 1204 vollzog sich ein Annäherungsprozeß zw. S. und Byzantinern: Die S. sahen im byz. Ksr. v. Nikaia einen vorteilhaften Pufferstaat gegenüber dem Lat. Ksr. v. Konstantinopel; die Byzantiner benötigten zur Rückeroberung Konstantinopels ihrerseits eine friedl. Ostgrenze. In den ersten Jahrzehnten des 13. Jh. erfreute sich der Staat der S. eines bemerkenswerten Wohlstandes, bedingt durch blühenden Handel über die von den S. kontrollierten Häfen Antalya am Mittelmeer und Sinop am Schwarzen Meer und die wirtschaftl. Beziehungen zum Kgr. Zypern und zu Venedig. Mehrere Handelsstädte des Binnenlandes wurden mit großen Karawansereien (Hanen) ausgestattet. Auch andere öffentl. Monumentalbauten (Moscheen, Bäder, Hospitäler und Stiftungen) sowie die Medresen in Kayseri und Sivas bezeugen hohen kulturellen Standard. Am Hofe der S. wirkten bedeutende Gelehrte und Dichter.
Infolge einer neuen turkmen. Wanderung, ausgelöst durch zunehmenden mongol. Druck, kam es im 13. Jh. jedoch zu wachsender Instabilität. Nach dem Sieg der Mongolen bei Köse-dag (1243) wurden die Nachkommen der S.-Dynastie zu tributpflichtigen Vasallen der Ilchane degradiert. Kleinasien erlebte eine Periode der Turbulenzen, in deren Verlauf das Sultanat v. Rum um 1308 unter ungeklärten Umständen zusammenbrach."
PS: Einige Sonderzeichen sind nicht mitgescannt worden, deshalb ein g, statt eines ǧ, usw.