Deutsche Dialekte - Ihre Entstehung und ihr Verschwinden

ich jlöw, mer mödde hä iersch ens akkrat usenanger pöngele, watt dann en "dialekt" of en "pidgin" sproak is, domet mer hä net allet duerein schmiete. am eng wies sons kinn minsch mier, worüever dat mer hä üeverhaups kalle.

wenn mech üermes net verstoen kann, soll dä mech halt en pn schrieve, dat ech dem dat verkliere soll.
 
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ponzelar schrieb:
w
bist du dir sicher? also ich hab z.b. die bauern auf der schwäbischen alb überhaupt nicht verstanden. ich glaube auch nicht, daß dieser dialekt im übrigen deutschland allgemein verständlich ist.

was mich bezüglich des überlebens bzw. sterbens von dialekten interessiert, ist die frage, wovon es eigentlich abhängt, ob der dialekt als spezifische unterschichtsprache verstanden wird, wie es z.b. in den städten meiner region üblich ist/war, oder als selbstverständliche umgangssprache aller gesellschaftsschichten üblich ist, wie es wohl in süddeutschland der fall ist.

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tachestiet
ponzelar

Bauern auf der Schwäbischen Alb?
Wann warst du denn dort? Vor 150 Jahren?
Wenn es da etwas nicht gibt, dann sind es Bauern. Da wächst nichts und wuchs auch nie etwas. Humusüberdeckung des Felsens von ca. 10 cm. Da gibt es Industrie aller Sorten, extrem exportorientiert. (Und entsprechend weltoffen) in den Städtchen und Dörfern Gastarbeiteranteile von 20 und mehr Prozent an der Bevölkerung, Moscheen mit Minaretten umd allem drum und dran. Die dörfliche Idylle findest Du da jedenfalls nicht.

Zur Unterscheidung: Ein Dialekt in seiner Urform ist älter als die Schriftsprache. Slang oder Pidgin oder sonstwas entsteht aus der Umgangssprache vermischt mit fremden Sprachbrocken.

Die heutige deutsche Hochsprache hat sich aus den Mittel- und Oberdeutschen Dialekten entwickelt, das meinte Tucholsky mit "dem Weg den die deutsche Sprache nicht gegangen ist", eben die Niederdeutschen Dialekte.

Grüße Repo
 
hat mit dialekt zwar nichts zu tun, kann aber trotzdem so nicht kommentarlos stehen bleiben.

Repo schrieb:
Bauern auf der Schwäbischen Alb?
Wann warst du denn dort? Vor 150 Jahren?
Wenn es da etwas nicht gibt, dann sind es Bauern. Da wächst nichts und wuchs auch nie etwas. Humusüberdeckung des Felsens von ca. 10 cm. Da gibt es Industrie aller Sorten, extrem exportorientiert. (Und entsprechend weltoffen) in den Städtchen und Dörfern Gastarbeiteranteile von 20 und mehr Prozent an der Bevölkerung, Moscheen mit Minaretten umd allem drum und dran. Die dörfliche Idylle findest Du da jedenfalls nicht.

...

wenn du dich im ländlicher idylle erholen willst, fahr doch mal auf die schwäbische alb, zum beispiel nach mägerkingen (gehört zur "stadt" trochtelfingen, lkrs. reutlingen). auch in zahlreciehn anderen orten der schwäbischen alb bestimmt der lieblich stallduft die atmosphäre.
eingewanderte arbeiter, minarette und exportorientiertes gewerbe schließt landwirtschaft doch nicht aus. anstatt dahin zu fahren, reicht vielleicht aber auch schon, einen besseren atlas zu studieren. und was du über die humusschicht schreibst ist natürlich auch quatsch.
 
ponzelar schrieb:
hat mit dialekt zwar nichts zu tun, kann aber trotzdem so nicht kommentarlos stehen bleiben.
wenn du dich im ländlicher idylle erholen willst, fahr doch mal auf die schwäbische alb, zum beispiel nach mägerkingen (gehört zur "stadt" trochtelfingen, lkrs. reutlingen). auch in zahlreciehn anderen orten der schwäbischen alb bestimmt der lieblich stallduft die atmosphäre.
eingewanderte arbeiter, minarette und exportorientiertes gewerbe schließt landwirtschaft doch nicht aus. anstatt dahin zu fahren, reicht vielleicht aber auch schon, einen besseren atlas zu studieren. und was du über die humusschicht schreibst ist natürlich auch quatsch.

Gutes Beispiel Ponzelar,

kenne ich recht gut. Wohnt ein Bekannter von mir. Ist Schäfer hat 20 Schafe, ist also Nebenerwerbs-Landwirt. War früher Lagerleiter bei Volkswagen. aber kein Aussteiger, Rentner ist so ca. 75 Jahre.

In der Stadt Trochtelfingen gibt es lt. Staat. Landesamt BW 119 Landwirtschaftliche Betriebe, davon 21 Vollerwerbsbetriebe. Mithin leben ca. 30 Leute von der Landwirtschaft, 0,5% der Bevölkerung.
Und mit der Humus-Überdeckung, mach mal bei der Haidkapelle (gehört auch zu Trochtelfingen) n´ Loch, wetten dass schon bei 5 cm Schluß ist.

Grüße Repo
 
Plattdeutsch ist ja ebenfalls eine eigenständige Sprache. Ich verstehe sie auch relativ gut aber sprechen würde ich sie nie.
Trotzdem sollte man nicht außer Acht lassen dass solche "Fremdspachen" das Hochdeutsch der jeweiligen Region stark geprägt haben und auch wenn wir in Bremen angeblich ein sehr gutes Deutsch sprechen gibt es hier viele Wörter die aus dem Platt übernommen wurde.
Bestes Beispiel ist immer noch Büddel für Stoffbeutel.
 
Wulfnoth schrieb:
Plattdeutsch ist ja ebenfalls eine eigenständige Sprache. Ich verstehe sie auch relativ gut aber sprechen würde ich sie nie.
Trotzdem sollte man nicht außer Acht lassen dass solche "Fremdspachen" das Hochdeutsch der jeweiligen Region stark geprägt haben und auch wenn wir in Bremen angeblich ein sehr gutes Deutsch sprechen gibt es hier viele Wörter die aus dem Platt übernommen wurde.
Bestes Beispiel ist immer noch Büddel für Stoffbeutel.

Widerspruch: Plattdeutsch ist keineswegs eine eigene Sprache, das ist der umgangssprachliche Begriff für die Niederdeutschen Dialekte.

Weil euch als Benutzer der Niederdeutschen Dialekte kein Mensch außerhalb des "Platten"-Landes verstehen würde, deshalb versucht ihr Hochdeutsch zureden.

Ich empfehle Dir "Schloss Gripsholm" von Tucholsky damit Du etwas hinter die Dialekt-Kulissen schaust. Seine Ausführungen zu "Platt" und "Missingsch" sind lesenswert.

Grüße Repo
 
Plattdeutsch ist auf jeden Fall in der Schrift und ich meine auch in der Sprache als eigenständige Sprache anerkannt worden. Aus diesem Grund müssen (eigentlich) in allen Gebieten in denen Platt gesprochen wird öffentliche Institutionen wie z.B. ein Arbeitsamt einen Mitarbeiter haben der dieser Sprache mächtig ist.
Plattdeutsch wird z.B. in Bremen auch auf einigen Schulen als zweite Fremdsprache unterrichtet.
 
Wulfnoth schrieb:
Plattdeutsch ist auf jeden Fall in der Schrift und ich meine auch in der Sprache als eigenständige Sprache anerkannt worden. Aus diesem Grund müssen (eigentlich) in allen Gebieten in denen Platt gesprochen wird öffentliche Institutionen wie z.B. ein Arbeitsamt einen Mitarbeiter haben der dieser Sprache mächtig ist.
Plattdeutsch wird z.B. in Bremen auch auf einigen Schulen als zweite Fremdsprache unterrichtet.

Ernsthaft?
Du willst mich nicht hochnehmen?
In Bremen wird Plattdeutsch als Fremdsprache gelehrt?

Gegenfrage, wenn man sich ja offensichtlich sehr um den Erhalt der Sprache bemühen muss, passt es doch nicht zusammen, dass man auf Ämtern Leute als Dolmetscher braucht.
Schnall ich nicht.
Verstehe ich das so richtig: Es gibt also Leute, Einheimische, die sich mit anderen, ebenfalls Einheimischen, nicht verständigen können? Zum Beispiel in Bremen?
Man fasst es nicht.

Wenn ich mir das vorstelle, ich komme aufs Finanzamt und die verstehn mein Schwäbisch nicht!
Mit dem Dolmetsch mach ich 50/50 und zahl von nun an keine Steuern mehr!:yes: :yes: :yes:
Ich glaube heute nacht träume ich von einer besseren Welt!:rofl: :D :yes: Mit lauter Beamten die kein Schwäbisch können!

Es grüßt ein verträumter Repo
 
Auch in Niedersachsen ist Plattdeutsch auch Unterrichtsfach.

Der ISO-Code nach ISO 639-2 ist nds.

Der Bundesgerichtshof hat festgestellt, dass auch Patentanträge beim Bundespatentamt in München auf Plattdeutsch gestellt werden können. In den Niederlanden ist das Niederdeutsche (nedersaksisch) als weitere Amtssprache offiziell anerkannt.

Das Niederdeutsche unterscheidet sich vom Hochdeutschen insbesondere dadurch, dass es - ebenso wie das Englische, das Niederländische und das Friesische - die zweite germanische Lautverschiebung nicht mitgemacht hat. Dies haben alle diese Sprachen mit den skandinavischen Sprachen (Dänisch, Schwedisch, Norwegisch, Isländisch) gemein.

Auch das Vokabular und die Grammatik unterscheiden sich deutlich vom Hochdeutschen. So gibt es im Niederdeutschen nur zwei Fälle (Nominativ und Objektiv). Akkusativ und Dativ sind wie im Englischen zum Objektfall verschmolzen; der (Genitiv) wird mit Hilfe einer Präposition gebildet.

Typisch für die nördlichen Dialekte der niederdeutschen Sprache ist auch, dass das Perfekt-Partizip stets ohne die Vorsilbe ge gebildet wird. So heißt es

Ik hebb köfft für Ich habe gekauft,
He is lopen für Er ist gelaufen oder
Sett di neet/nich up de anstreken Stohl für Setze dich nicht auf den angestrichenen Stuhl.



Den Text habe ich geklaut!!
von hier:
http://de.wikipedia.org/wiki/Niedersächsische_Sprache


Wenn man es so richtig haben will: http://nds.wikipedia.org/wiki/Neddersassich

zum üben: http://stade-buxtehude.de/platt/deutschplatt.htm
 
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Ich will dich keineswegs hochnehmen und Askan hat ja bereits gesagt was ich mit den Ämtern meinte. Und es wird auch als Unterrichtsfach gehandelt, was ich allerdings nur weiß weil meine Nachbarin dieses Fach unterrichtet ;)
Aber im Prinzip hätte ich statt Spanisch auch Plattdeutsch nehmen können :D
 
Ich interessiere mich als überzeugter "Schwäbisch-Sprechender" schon immer für die Dialekte.
Die 2. Lautverschiebung, die Benrather-Linie usw. usf. sind mir durchaus geläufig. Die Fakten im Wikipedia-Link, und einiges mehr, sind mir durchaus geläufig.

Was bei mir Erstaunen hervorrief waren Deine Behauptungen zum "Fremdsprachen-Unterricht" und Behörden mit den "Zweisprachigen" Beamten.
Und das hast Du jetzt doch sehr relativiert.

Es ist wohl so zu sehen, dass die eigentlichen Sprecher der Niederdeutschen Dialekte sich dessen schämen (das schließe ich aus Deiner Bemerkung, dass Du die Sprache recht gut verstehst, sie aber nie sprechen willst) und auf das Hochdeutsche ausweichen. Wodurch ein aussterben dieses Dialektes befürchtet wird.

Ich kann Euch "Nordlichtern" nur etwas mehr Selbstvertrauen anempfehlen. Dann sind solche skurilen Aktionen wie beim Patentamt überflüssig.

Grüße Repo

Noch OT
Eine Dame spricht auf dem Stuttgarter Hauptbahnhof einen Herrn an: "Wo gehts hier zum Lautenschlagerplatz, aber bitte in richtigem Deutsch." Der Herr schaut sie von Kopf bis Fuss an, sagt "Nix Deutsch, Schwabe" und lässt sie stehn.
 
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