Lili
Aktives Mitglied
Ok, Wilfried, nachdem du nicht willst, ich will auch nicht, nämlich derartiges so stehen lassen. Ich habe zwar langsam den Eindruck dass ich mich schon fast gebetsmühlenartig wiederhole, aber scheinbar hat es immer noch nicht jeder gelesen.
Die Psycholgie beschäftigt sich mit dem Erleben und Verhalten des Menschen. Nachdem Erleben und Verhalten personenabhängig, also individuell ist, insbesondere dann, wenn man von psychischen Störungen spricht, braucht es für eine saubere und wissenschaftliche Arbeit immer die Untersuchung am betroffenen Menschen. Bei historischen Persönlichkeiten ist genau das die Krücke: die sind üblicherweise tot, an denen kann man also nichts mehr untersuchen. Man kann zwar Mutmaßungen anstellen, aber auch nur, wenn einschlägiges Datenmaterial vorhanden ist. Einschlägiges Datenmaterial in diesem Zusammenhang ist dabei immer das, was Erleben (also die subjektive Wahrnehmung) und Verhalten (die objektive Wahrnehmung) aufzeichnet. Bei historischen Persönlichkeiten bedarf es also bspw. sehr detaillierter und persönlicher Tagebücher sowie einschlägiger Personen- und Verhaltensbeschreibungen aus dem nahestehenden Umfeld der betreffenden Person um überhaupt mutmaßen zu können. Und mal ehrlich: von welcher historischen Persönlichkeit gibt es das schon?
Es ist dagegen höchst unwissenschaftlich einen singulären Sachverhalt, wie bspw. eine Behinderung, herauszupicken um daran die komplette Persönlichkeitsstruktur eines Menschen fest zu machen, ohne weitere fundierende Grundlagen heranzuziehen. Es ist umso mehr unwissenschaftlich tut man das im Sinne einer Exkulpationsstrategie bei historischen Persönlichkeiten, die einen entsprechenden Ruf der Grausamkeit hatten, frei nach dem Motto "der hatte ja nen 'Knacks', weil (bitte einsetzen: nur ein Ei, nen verkrüppelten Arm, klein, dick, dünn, what ever). Normale Menschen tun sowas nicht." Es ist deshalb umso unwissenschaftlicher, weil es nicht nur nicht dem wissenschaftlichen Reglement der Psychologie folgt, sondern weil es ebenfalls ahistorisch ist. Durch derartige Begründungen erspart man sich nämlich schlicht das Auseinandersetzen mit der Geschichte, man hat ja seine Ausrede griffbereit, die alles erklärt und dem Geschehen die primäre Grausamkeit nimmt, nämlich dass "da" nach wissenschaftlichen Maßstäben in aller Regel "ganz normale Leute" Zugange waren und all das angerichtet haben. Derartige Exkulpationen mögen zwar bequem sein, mehr aber auch nicht.
Und jetzt hoffe ich inständigst, dass die wilde Spekuliererei im Zusammenhang mit küchenpsychologischen Begutachtungen historischer Persönlichkeiten abgeschlossen ist. :fs:
Die Psycholgie beschäftigt sich mit dem Erleben und Verhalten des Menschen. Nachdem Erleben und Verhalten personenabhängig, also individuell ist, insbesondere dann, wenn man von psychischen Störungen spricht, braucht es für eine saubere und wissenschaftliche Arbeit immer die Untersuchung am betroffenen Menschen. Bei historischen Persönlichkeiten ist genau das die Krücke: die sind üblicherweise tot, an denen kann man also nichts mehr untersuchen. Man kann zwar Mutmaßungen anstellen, aber auch nur, wenn einschlägiges Datenmaterial vorhanden ist. Einschlägiges Datenmaterial in diesem Zusammenhang ist dabei immer das, was Erleben (also die subjektive Wahrnehmung) und Verhalten (die objektive Wahrnehmung) aufzeichnet. Bei historischen Persönlichkeiten bedarf es also bspw. sehr detaillierter und persönlicher Tagebücher sowie einschlägiger Personen- und Verhaltensbeschreibungen aus dem nahestehenden Umfeld der betreffenden Person um überhaupt mutmaßen zu können. Und mal ehrlich: von welcher historischen Persönlichkeit gibt es das schon?
Es ist dagegen höchst unwissenschaftlich einen singulären Sachverhalt, wie bspw. eine Behinderung, herauszupicken um daran die komplette Persönlichkeitsstruktur eines Menschen fest zu machen, ohne weitere fundierende Grundlagen heranzuziehen. Es ist umso mehr unwissenschaftlich tut man das im Sinne einer Exkulpationsstrategie bei historischen Persönlichkeiten, die einen entsprechenden Ruf der Grausamkeit hatten, frei nach dem Motto "der hatte ja nen 'Knacks', weil (bitte einsetzen: nur ein Ei, nen verkrüppelten Arm, klein, dick, dünn, what ever). Normale Menschen tun sowas nicht." Es ist deshalb umso unwissenschaftlicher, weil es nicht nur nicht dem wissenschaftlichen Reglement der Psychologie folgt, sondern weil es ebenfalls ahistorisch ist. Durch derartige Begründungen erspart man sich nämlich schlicht das Auseinandersetzen mit der Geschichte, man hat ja seine Ausrede griffbereit, die alles erklärt und dem Geschehen die primäre Grausamkeit nimmt, nämlich dass "da" nach wissenschaftlichen Maßstäben in aller Regel "ganz normale Leute" Zugange waren und all das angerichtet haben. Derartige Exkulpationen mögen zwar bequem sein, mehr aber auch nicht.
Und jetzt hoffe ich inständigst, dass die wilde Spekuliererei im Zusammenhang mit küchenpsychologischen Begutachtungen historischer Persönlichkeiten abgeschlossen ist. :fs:
Kodifiziertes Recht ist keine Besonderheit, das gabs vorher auch schon.Ich wiederhole mich mal:
Rechtshistorisch interessant ist, das nicht Einzelfälle geregelt werden , aus denen dann auf andere Einzelfälle geschlossen wird, sondern das die Artikel allgemein gehalten sind. __________________