SailorHydra

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Bei den Wikingern bildeten sich schon früh ein Bewusstsein und ein Stolz für die eigene Zivilisation heraus, die durch göttliche Ordnung und gemeinschaftliche Normen und Grenzen geprägt war. Man projizierte die Einflüsse, die dieses Gesellschaftssystem stören und gefährden konnten, auf mythische Gegenbilder. Ein Beispiel dafür ist der Kampf gegen die Riesen – sie bedrohten die Herrschaft der Asen – oder gegen die starken Lycaner, die Chaos in einen geordneten Raum brachten. Im Kampf der Wikinger gegen die Walküren, einen Frauenstamm, der die Wikinger-Regeln der Rollenverteilung verletzte, kam die (männliche) Grundangst vor einer möglichen Umkehrung der gesellschaftlichen Ordnung zum Ausdruck.


Fremde Stämme wie die Gallier verkörperten alles, was als unwikingisch galt. Man kennzeichnete sie möglichst drastisch als berserkerisch und unzivilisiert und betonte dadurch den Gegensatz zwischen ihnen und der eigenen Kultiviertheit. So schuf man ein ideales Feindbild.
 
Fremde Stämme wie die Gallier verkörperten alles, was als unwikingisch galt. Man kennzeichnete sie möglichst drastisch als berserkerisch und unzivilisiert und betonte dadurch den Gegensatz zwischen ihnen und der eigenen Kultiviertheit. So schuf man ein ideales Feindbild.
War dass dann auch der Grund, warum sich die "Wikinger" ausgerechnet bei den "Galliern" in der Normandie niederließen?

Man sollte ja eigentlich meinen, dass Gruppen, die andere Gruppen für unkultivierte Barbaren halten, diese eigentlich nicht als Nachbarn haben wollten.

;)
 
Sind sich Gallier und Wikinger je begegnet?
Kommt darauf an, wie man Gallier definiert. Wenn man die Galloromanen als Gallier definiert oder die nachrömische keltischsprachige Bevölkerung der britischen Inseln (was ich nicht tue, was aber ja je nach Definition nicht total abwegig wäre), dann kann man sagen, dass die "Wikinger" oder Dänen und Norweger "Galliern" begegneten.

Norwegische Wikinger bildeten mehrere Königreiche rund im die Hebriden und die irische See (sowie die Orkneys) der Clan MacDonald führt sich über die Lords of the Isles auf Norweger zurück und das wird in Schottland auch breit akzeptiert; die größten Teile der Highlands waren lange norwegisch dominiert und vor allem an den Küsten findet man norwegische Namen (Uig und Wick (meist als -wick) = Bucht) oder Thurso, das auf Thor zurückgeführt wird...) 1266 wurden die heute schottischen Highlands von Norwegen Schottland überlassen, 1472 als Mitgift für die Hochzeit zw. James III. und Margarethe von Dänemark (es gibt zwei Damen, die so bezeichnet werden, und diese hier, Margareth von Dänemark und Norwegen sollte auch nicht mit der ca. 200 Jahre älteren Margareth, Maid of Norway, die ebenfalls mit der schottisch-norwegischen Geschichte zusammenhängt verwechselt werden) kamen die Orkney's zu Schottland (und seit dem Brexit sind einige Bewohner von Orkney auf dem lustigen Trip, ob die Orkney's nicht eigentlich rechtmäßig norwegisch wären).

Im Kampf der Wikinger gegen die Walküren, einen Frauenstamm, der die Wikinger-Regeln der Rollenverteilung verletzte,
Nein, die Walküren waren kein "Frauenstamm" (wie soll das überhaupt gehen - gut die ollen Griechen haben da für die Amazonen eine "Lösung" gefunden), die Walküren waren eine Art "Todesengel" welche die gefallenen Krieger nach Walhalla geleiteten. Bzgl. der Geschlechterrollen bei den Wikingern gibt es durchaus archäologisch und auch literarisch einige Hinweise, dass diese bei weitem nicht so strikt am dritten Bein getrennt wurden wie man sich das manchmal vorstellt. Da geht Hervör, die Mutter von Heiðrek auf den Berserkergang und ist überhaup überaus brutal und so manche Begegnung mit ihr endet tödlich, bis sie plötzlich völlig unmotiviert eine liebevolle Mutter wird (Hervara Saga) und manche Gräber, die lange aufgrund der Grabbeigaben als männlich gedeutet werden, stehen in der Debatte, ob es sich nicht doch um Frauengräber handelt.
 
Sind sich Gallier und Wikinger je begegnet?
Kontakte zwischen gallischen Aremoricanern und Nordmännern dürfen als gesichert erachtet werden.
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Bei den Wikingern bildeten sich schon früh ein Bewusstsein und ein Stolz für die eigene Zivilisation heraus, die durch göttliche Ordnung und gemeinschaftliche Normen und Grenzen geprägt war. Man projizierte die Einflüsse, die dieses Gesellschaftssystem stören und gefährden konnten, auf mythische Gegenbilder. Ein Beispiel dafür ist der Kampf gegen die Riesen – sie bedrohten die Herrschaft der Asen – oder gegen die starken Lycaner, die Chaos in einen geordneten Raum brachten. Im Kampf der Wikinger gegen die Walküren, einen Frauenstamm, der die Wikinger-Regeln der Rollenverteilung verletzte, kam die (männliche) Grundangst vor einer möglichen Umkehrung der gesellschaftlichen Ordnung zum Ausdruck.


Fremde Stämme wie die Gallier verkörperten alles, was als unwikingisch galt. Man kennzeichnete sie möglichst drastisch als berserkerisch und unzivilisiert und betonte dadurch den Gegensatz zwischen ihnen und der eigenen Kultiviertheit. So schuf man ein ideales Feindbild.
Moin

Wie kommst Du zu dieser Aussage?
 
Bei den Wikingern bildeten sich schon früh ein Bewusstsein und ein Stolz für die eigene Zivilisation heraus, die durch göttliche Ordnung und gemeinschaftliche Normen und Grenzen geprägt war. Man projizierte die Einflüsse, die dieses Gesellschaftssystem stören und gefährden konnten, auf mythische Gegenbilder. Ein Beispiel dafür ist der Kampf gegen die Riesen – sie bedrohten die Herrschaft der Asen – oder gegen die starken Lycaner, die Chaos in einen geordneten Raum brachten. Im Kampf der Wikinger gegen die Walküren, einen Frauenstamm, der die Wikinger-Regeln der Rollenverteilung verletzte, kam die (männliche) Grundangst vor einer möglichen Umkehrung der gesellschaftlichen Ordnung zum Ausdruck.

Fremde Stämme wie die Gallier verkörperten alles, was als unwikingisch galt. Man kennzeichnete sie möglichst drastisch als berserkerisch und unzivilisiert und betonte dadurch den Gegensatz zwischen ihnen und der eigenen Kultiviertheit. So schuf man ein ideales Feindbild.
Also soweit in den Sagas Werwölfe oder Berserker auftauchen, handelt es sich bei ihnen in der Regel nicht um Außenstehende, sondern um Skandinavier.
Mir wäre auch noch nicht aufgefallen, dass die Völkerschaften Kontinentaleuropas oder auch Britanniens als „unzivilisiert“ gezeichnet würden.

Zu berücksichtigen ist aber ohnehin immer, dass wir nur wenige Überlieferungen der „Wikinger“ aus erster Hand haben (z.B. Runensteine, Fragmente von Skaldenliedern - wobei bei letzteren, wenn sie erst Jahrhunderte später sicher niedergeschrieben wurden, die Authentizität meist auch nicht als gesichert gelten kann). Das meiste an erhaltener „Wikinger“-Literatur stammt aus dem Hochmittelalter, niedergeschrieben von christlichen Autoren.
 
Ich kenne die "Lykaner" vor allem aus den "Underworld"-Filmen. Es liegt aber auf der Hand, dass Werwölfe gemeint sind.
 
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