Hospitium

ekket

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In der Romanreihe SPQR von John Maddox Roberts wird immer wieder das Hospitium erwähnt. Es wird dort wie folgt beschrieben:

Mit Menschen in fremden Ländern denen man irgendwie verbunden ist lässt man zwei gleiche Pfandmarken anfertigen. Jeder der beiden kriegt eine.
Wenn sich die beiden je wiedersehen muss der Eine dem Anderen Gastfreundschaft und auch weitergehende Hilfe gewähren.
Die Pfänder werden auch vererbt!

So, kann mir irgendjemand Informationen darüber geben, ob es das wirklich gegeben hat und ob es einen anderen Namen hat.

Danke für die Antworten!

Gruß Ekket
 
meines wissens stimmt das Ganze in einer vereinfachten Art wie du es wiedergegeben hast. Ich kenn Prägungen aus den Levanteländern ( glaube von Herodes) die an "Ausländer" vergeben wurden.
Wenn ich nun unter zuhilfenahme des kl. Pauli schau steht da bei "hospitium":
1) Unterkunft für Soldaten, Reisende Beamten bzw wohl auch Hotel
2) privates/Öffentliches Hospitium ( = Gastrecht)
Da der "Fremde" in der Antike ausserhalb seiner Heimatstadt normalerweise rechtlos war, konnte er oft nur durch diese Gastrechte agieren.

Beim privaten Gastrecht wird der Fremde von einen röm Vollbürger aufgenommen der in in sämtlichen Rechtsfragen vertritt. Dabei enstand normalerweise ein gegenseitiges Verhältnis das,sofern es nciht aufgekündigt wurde, auch für die Nachkommen bestand. Oft war das Verhältnis wohl auch übergang ins Klientelwesen, va für die Zeit in der die große Expansion des röm. Reichs stattfand. Die "Pfandmarken" nennt man tessera hospitalis".

Das öffentliche Gastrecht wurde vom Senat verliehen und zwar an fremde Gemeindewesen, später dann auch an Einzelpersonen die vom röm. Senat/Volk geehrt wurden. Gennannt wurde das öffentliche Gastrecht "hospitium publicum"
 
Hallo ekket,

ich kenne den Gegenstand, den du als Hospitium beschreibst, unter der Bezeichnung "Symbol". Das Wort stammt ja aus der griechischen Sprache und bei den alten Griechen gab es den Brauch, seinen Besuchern eine zerbrochene Tonscherbe mit auf den Weg zu geben. Damit konnten man sich auch nach langer Zeit noch wiedererkennen. Im übertragenen Sinn steht das Symbol heute entsprechend für zwei zusammengehörende Dinge: ein Zeichen und ein Gegenstand, auf den es sich bezieht.

Wale
 
Das ist sehr interessant!
Gab es das denn auch unter römischen Bürgern? Einer aus Spanien, einer aus Rom oder so?
 
Ob der Brauch bei den Römern exakt der gleiche war wie bei den Griechen, kann ich nicht sagen. Ich könnte mir vorstellen, dass sie die Grundidee (wie so vieles) von den Griechen übernommen haben. Das Ganze nannten sie dann Hospitium und handhabten es in dem Sinne, den Sheik beschrieben hat.
 
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