Klaus
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Ich finde, wir sollten diese Geschichte in wenig vertiefen.Saint-Simone schrieb:Nachtrag: Ist mir gerade noch eingefallen für 'Freizeitvergnügen': Bedlam Hospital- das Irrenhaus Londons. Für einen Penny Eintritt konnte man sich dort die Insassen anschauen und mit Stöcken schubsen und pieksen. Einmal pro Monat war der Eintritt umsonst. Das galt seinerzeit als Freizeitvergnügen...<!-- / message --><!-- sig -->
Ich bin schon oft auf historische Berichte von "lustigen" Begebenheiten gestoßen, über die ich, als Mensch des 20./21. Jahrhunderts, gar nicht lachen konnte.
Beispiel : Beim Seiltanz von Till Eulenspiegel sabotiert jemand zur allgemeinen Belustigung das Seil, was Till beinahe das Leben gekostet hätte. Wahrscheinlich wäre es der Brüller gewesen, wenn er am Boden zerschmettert worden wäre.
Abgeschnittenen Gliedmaßen, öffentliche Folterungen, Krankheiten und Behinderungen aller Art müssen die jeweiligen Zeitgenossen zu fröhlichen Gelächter gereizt haben.
Auch schon der Struwwelpeter trägt den Untertitel "Lustige Geschichten und drollige Bilder für Kinder von 3 bis 6 Jahren", womit abgeschittene Daumen, verbrannte Mädchen, totgeschlagene Vögel (und Stühle) und verwehte Spaziergänger gemeint sind.
Sicherlich besteht ein Zusammenhang zwischen Humor und Lebensumständen einer Zeit. Auch die Werte und das Welt- und Menschenbild spielen sicher eine Rolle. Vielleicht kann man aus einem Witz manchmal mehr über das Denken und Fühlen der jeweiligen Zeit lernen als aus der Besichtigung einer Kathedrale.
Gibt es dazu eine Erklärung ?