Infos zu Persien - Thermophylen

soulpain

Mitglied
Hallo ( bin neu hier).:winke:
Ich möchte über Persien und "Greichenland" diskutieren.
Bitte schreibt nur sinnvolle Antworten.

Nun, meiner Meinung nach war Persien aufgrund seiner Größe sehr träge.
Damit meine ich, dass es sehr schwer sein muss , wenn ein einziger Mann eine Armee aus 100 Völkern koordinieren muss.

Griechenland hatte doch sicherlich den Vorteil,dass es mehrere Herrscher hatte, so war es flexibler in der Schlacht.

Ihr alle kennt die Schlacht um oder bei den Thermophylen (hoffentlich richtig geschrieben).
Warum war Sparta so erfolgreich?Natürlich haben sie die Schlacht am Ende verloren, aber sie haben Zeit gewonnen.
 
Das persische Reich war zwar sehr groß, hatte aber eine gut funktionierende Verwaltung.
Daß man überhaupt aus allen Teilen des Riesenreiches Truppen heranführen konnte zeigt wie gut das Reich organisiert war.
Ein Heer von gewaltiger Größe ist natürlich schwer zu koordinieren, aber das gelang doch recht gut, dank vorausschaunder Planung, wie der Bau des Athos-Kanals schon Jahre vor dem Angriff zeigt.:respekt:

Die Zersplitterung Griechenlands in rivalisierende Stadtstaaten war aber ein Riiiiesennachteil!:nono:
Es gab zu allen Zeiten der Perserkriege immer wieder perserfreundliche Staaten, wären Sparta und Athen nicht so entschlossen aufgetreten, wäre Griechenland sehr schnell gefallen. Manche Staaten waren schon deshalb perserfreundlich weil der ungeliebte Nachbar gegen die Perser war (z. B. Argos wg. Sparta).
 
soulpain schrieb:
H
Griechenland hatte doch sicherlich den Vorteil,dass es mehrere Herrscher hatte, so war es flexibler in der Schlacht.
Unberechenbr trifft es eher. Weder Perser noch Griechen konnten sicher sein welche Poleis morgen auf welcher Seite steht (z.B. weil einige beschließen alles nördlich des Peloponnes zu opfern). Ob ein Heer aus 100 Völkern oder 20 Bürgergemeinschaften besteht macht dann keinen so großen Unterschied.
 
:fs:
Ich denke man kann zumindest ein paar Parallelen zum Irak-Krieg sehen.
Persien (USA)war übermächtig , während Griechenland ( Irak) unterlegen war und sich auf möglichst keine offenen Feldschlachten einlies.
Die Griechen hätten (wie die Terroristen ) Anschläge auf Versorgungskarawanen oder dergleichen machen müssen.

Derartige Strategien hatten schon die Römer angewandt um die Armee der
Karthager verhungern zu lassen.

Was meint ihr? Hätten die Griechen das Versorgungsnetz der Perser unterbinden sollen?

Ich denke ja, denn man kann zurückfallende Truppenteile gut angreifen.
So wäre die Armee aufgerieben worden.
 
soulpain schrieb:
Was meint ihr? Hätten die Griechen das Versorgungsnetz der Perser unterbinden sollen?
Was wurde denn sonst mit Salamis erreicht? ndie Versorgungsschiffe der Perser waren schutzlos und die Perser gerieten in enorme logistische Bedrängnis. Pläne zur Zerstörung der Schiffsbrücke am Hellespont gab es auch. Der Rückzug wäre dem persischen Heer damit auch abgeschnitten worden.
 
Damit ist sicher alles gesagt worden.
Danke
Habe ein neues Thema was auf die Taktiken und speziell die Unsterblichen eingeht,bitte schreibt auch dort einige ähnlich qualitative Anmerkungen.
:yes:
 
Huch, das ist aber gewagt!

Also eine Parallele zum Irak sehe ich gar nicht.
Die Griechen habe ja ausdrücklich die Feldschlacht gesucht, wenn auch nur auf geeignetem Gelände um die zahlenmäßige Überlegenheit der Perser auszuschalten.
Anfangs wollte man die Perser schon in Norddgriechenland aufhalten fand aber keine geeigntet Stelle um das Heer Xerxes' aufzuhalten und zogen sich wieder zurück.
Damit hatten alle Städte im Norden (Thessalien etc.) keine Chance (und keine Lust) mehr sich mit den übermächtigen Persern anzulegen.
Bei der damals üblichen Brutalität hätten die Perser auf Überfälle so reagiert daß man alle in der nähe befindlichen Städte dem Erdboden gleichgemacht hätte.
So war niemand im Norden Griechenlands Willens und in der Lage etwas im großen Stil gegen die Perser zu unternehmen.
 
Stimmt

Ja, es ist gewagt. Es soll zur Diskussion anregen.
Ich meine nur Persien sah sich selbst wie die USA als EINZIGE Weltmacht und wollte den anderen Völkern ihren Willen aufzwingen.

Es ist genauso richtig,dass die Griechen teilweise den Streit gesucht haben, aber sie haben eben auch versucht, den Feind auch anders zu schwächen.

Habe übrigens schon wieder ein neues Thema , diesmal aber unter "Sonstiges im Mittelalter".

Dort könnt ihr jede Militärtaktik des Mittelalters(oder Antike) angeben.
Ich denke es wird Spaß machen,alle Einträge zu lesen.

Danke für die anspruchsvollen Gespräche.:friends:
 
Unser Metallkunde-Prof hat mal gemeint, daß die Griechen letztendlich siegreich gewesen wären, hätte auch an ihren besseren metallurgischen Techniken gelegen.

Hier seine These (ich schreib das jetzt nicht alles im Konjunktiv, das ist mir zu blöd):
Sowohl Griechen als auch Perser haben Bronzeharnische verwendet. Die Griechen habe ihre angelassen (also nach dem Guß noch mal erhitzt), die Perser nicht. Dadurch waren die Harnische der Griechen zäher und haben nur Dellen gekriegt (z.B. unter Pfeilbeschuß). Die Harnische der Perser sind dagegen bei einem entsprechend harten (Ein)schlag gebrochen.

Weiß da jemand was darüber? Gibt es Funde, in denen die griechischen Harnische verbeult, die persischen aber durchlöchert sind?
 
Hot

Den Persern war Rüstung sicher nicht so wichtig.
sie kommen aus einem heißen Land,in dem die Beweglichkeit der Reiterei und das Wetter dazu führten, dass Rüstungen einen weniger guten Stellenwert hatten.
 
Generell kann man sagen daß die Griechen schwerere Infanterie verwendeten.
Die Hopliten hatten zu dieser Zeit aber meist als Körperschutz einen sog. Linothorax, einen Leinenpanzer. Der Bestand aus vielen aufeinandergeklebten Schichten Leinenstoffs und schützte durch Zähigkeit.
Die Haupdefensivwaffe war der große Schild aus Holz mit Bronzeüberzug, dieser sollte im wesentlichen verhindern daß das Holz zersplitterte.
Solche Schilde waren den Persern zwar bekannt, von den Ionischen Griechen welche sie ja schon bezwungen hatten, wurden aber nicht benutzt.

Die Qualität der Bronze scheint mir in diesem Zusammenhang eher zweitrangig.
 
Unser Metallkunde-Prof hat mal gemeint,

Die Persischen Schmiede waren von der Qualität der Verarbeitung her absolut ebenbürtig.

Die Perser verwendeten ferner keine Bronzeharnische sondern entweder nur Stepprüstungen mit Leinenpanzern darüber oder Stepprüstungen und Schuppenpanzer aus Eisen darüber. Diese Schuppenpanzer trugen aber nur wenige Kämpfer.

Persische Rüstungen galten witzigerweise sogar als besser als griechische, was dazu führte, dass Griechen persische Rüstungen die sie erbeuteten anstelle ihrer eigenen trugen.

Selbst Alexander der Große trug dann eine persische Rüstung.

daß die Griechen letztendlich siegreich gewesen wären, hätte auch an ihren besseren metallurgischen Techniken gelegen.

Das ist meines Wissens nach falsch.

Weiß da jemand was darüber? Gibt es Funde, in denen die griechischen Harnische verbeult, die persischen aber durchlöchert sind?

Da die Perser keine Bronzeharnische verwendeten gibt es keine solchen Funde. Es gibt aber sehr viele Funde von Schuppen entsprechender Schuppenpanzer aus Eisen von hervorragender Qualität.

sie kommen aus einem heißen Land,in dem die Beweglichkeit der Reiterei und das Wetter dazu führten, dass Rüstungen einen weniger guten Stellenwert hatten.

Die Größe des Reiches (Märsche), Gelände, Gegner und Kampfweise führten dazu, dass Rüstungen nicht so wichtig waren. Nicht aber das Wetter.

In den Bergen und Hochebenen der Parsa ist es nämlich kälter als in Griechenland.

Solche Schilde waren den Persern zwar bekannt, von den Ionischen Griechen welche sie ja schon bezwungen hatten, wurden aber nicht benutzt.

Diese Schilde wurden von Persischen Truppen dann übernommen, diese persischen Truppen die solche Schilde führten nannte man dann Kardaka.

Es stimmt aber, dass die Perser vor allem sehr leichte Schilde (Rohhaut) führten. Das hängt aber mit ihrer Kampfweise zusammen. Ein Hoplitenschild ist z.B. zu Pferd nicht sonderlich nützlich. Auch für leichte Infanterie (Peltasten) sind solche Schilde nutzlos.

Auf Dauer setzten sich in Griechenland diese leichten Truppen (Iphikrates) sogar gegenüber den klassischen Hopliten durch.

Und auch die Makedonen und griechischen Söldner in Persien übernahmen oft die leichten persischen Schilde.
 
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