Internierungslager USA

S

Suedwester

Gast
Hallo zusammen ...

ich beschäftige mich gerade in genealogischem Zusammenhang mit den Internierungslagern, die ab 1943 in den Südstaaten der USA eingerichtet wurden, um die etwa 363.000 deutschen Kriegsgefangenen aus Afrika bzw. von der Westfront aufzunehmen. Bei meinen Googeleien bin ich bisher auf eine Anzahl einzelner Lager gestoßen, habe aber noch keine Liste der bestehenden Lager oder eine Möglichkeit, Recherchen über dort internierte Kriegsgefangene anzustellen gefunden. Hat da hier vielleicht jemand eine Idee???

Bye
Suedwester
 
Hmm...ich kann mich schwach an eine Doku im TV erinnern.

Also am Anfang hatten die Insassen dieser Lager eine Relativ große Freiheit innerhalb des Lagers z.B. zugang zu Deutscher Musik, Deutschen Büchern etc.
Die Barracken waren teilweise (innen)auch mit Wandmalerei und ähnlichen "verziert". Die Deutsche Kommandostruktur blieb mehr oder weniger erhalten.
Wenn ein Insasse starb wurde er mit allesn Militärischen ehren bestattet (Reichkriegsflagge auf dem Sarg, Ich hat ein Kameraden etc) die Amerikanische Wache schoss sogar Salut.

Dies änderte sich jedoch nachdem die US-Bewacher von den Deutschen KZs erfahren haben. Ab diesen Zeitpunkt war es mit der "bevorzugten/lockeren" behandlung für die Deutschen vorbei.

Ich habe auch noch einen Fall im Kopf bei dem der Lebensweg eines Flüchtlings erzählt wurde der aus so einem Lager geflohen war. Er hat wohl einige Jahre (Jahrzente) unentdeckt in den USA gelebt, eine Familie gegründet etc. bis er aufgeflogen ist.
 
Stimmt, ich mag mich auch erinnern. Es war eine Dokumentationsreihe von Guido Knopp auf ZDF. Vielleicht kannst du beim ZDF eine DVD bestellen.
 
Mein (inzwischen verstorbener) Schwager kam 1944 an der Invasionsfront in US-Gefangenschaft und in eines dieser Lager.

Als er 1946 wieder nach Deutschland kam muss er einen größeren negativen Kulturschock erlitten haben. Nix zu fressen, nix zu kaufen, keine Arbeit, keine zukunft....

1955 kam die Cousine meines Vaters aus Altoona(PA) auf Besuch, sie übernahm dann die Bürgschaft gegenüber den US-Behörden, seither lebt Schwester mit Schwager und Nichte und Neffe in KY. Inzwischen steinreich. (Jedenfalls für unsere deutschen Verhältnisse)

Ihm sind die USA durch den Lagerzaun hindurch als das Schlaraffenland und das Paradies erschienen. Vermutlich nicht mal zu Unrecht.

Grüße Repo
 
Zuletzt bearbeitet:
Lord Raglan schrieb:
Ich habe auch noch einen Fall im Kopf bei dem der Lebensweg eines Flüchtlings erzählt wurde der aus so einem Lager geflohen war. Er hat wohl einige Jahre (Jahrzente) unentdeckt in den USA gelebt, eine Familie gegründet etc. bis er aufgeflogen ist.

An den kann ich mich auch noch erinnern....ich glaube, er hat sich Mitte der 80er "gestellt", weil er eine Geburtsurkunde brauchte, um seinen Rentenantrag stellen zu koennen. Ende der 80er war dann eine Serie ueber ihn in einer Illustrierten, ich glaube, in "Hoerzu". Wuerde mich sehr interessieren, nochmals ueber diesen Fall zu lesen, waere also fuer jegliche Internetlinks dankbar.


Entschuldigt bitte das off-topic.
 
Zurück
Oben