Vollkommen richtig Ingeborg! Tatsächlich jagte die amerikanische Regierung den Lakota die Black Hills mit betrügerischen Mitteln ab.
Nicht Betrug, diesmal wars der gute alte Goldrausch. Die Black Hills waren den Lakota per Vertrag zugesichert. Außerdem hatte sich die US-Regierung damit im selben Vertrag verpflichtet, weiße Personen aus dem Gebiet der Lakota herauszuhalten. Ich meine, dies ist der Vertrag von Fort Laramie von 1859. Trotzdem gab es sogen Vermessungsexpeditionen der Armee in die Black Hills, auf denen auch Gold gefunden wurde. Diese Nachricht, heißt es so schön, verbreitete sich schnell - nanu, von ganz allein, ohne daß einer den Mund aufmacht?
Jedenfalls kam es zu wilden Goldgräbersiedlungen in den Pa Sapa, die die Lakota nicht dulden wollten. Laut Vertrag hätten sie auch das Recht gehabt, diese 'Siedler' selbst zu vertreiben. Sie forderten jedoch die US-Regierung auf, ihrer Verpflichtung nachzukommen. Die US-Regierung zierte sich, das Militär gegen die widerrechtlichen Camps einzusetzen und bedeutete den Lakota, leider, leider könne man nichts tun und verkleinerte letztlich die sogen Große Sioux-Reservation beträchtlich. Die Black Hills wurden freigegeben. Das Land wurde nach Beendigung des Gold Rush von der US-Regierung als Staatsland angesehen - auch widerrechtlich, da die Lakota es nie abgetreten hatten.
Die Entschädigungssumme von der du sprichst war eine nachträgliche Kaufsumme, die sich unter Berücksichtigung der Zinsen auf 170 Millionen Dollar belief.
Und die sich Ende der 1990er unter Berücksichtigung der üblichen Verzinsung ab Gerichtsurteil auf einige 700 Millionen Dollar hätte belaufen sollen --- wenn sie denn noch da gewesen wären. Das Innenministerium ist zwar ziemlich unter Druck geraten und konnte wie gesagt bis heute weder plausibel noch überhaupt irgendwie den Verbleib der Gelder erklären, aber bis jetzt ist das Geld halt wech, futsch, und außer den betroffenen Völkern belastet es wohl in Washington keinen übermäßig (Sarkasmus off).
Im übrigen war bei den 170 Millionen, die das Gericht in den 1970ern errechnete, ein Preis pro Hektar zugrundegelegt, der lächerlich war und in keiner Weise den Profit reflektieren konnte, der einmal durch Goldabbau wie durch die anschließende Nutzung entstanden war. Offenbar hatte das Gericht sich arg gescheut, einen halbwegs realen Betrag zugrundezulegen, da die Ländereien im Westen der USA zum großen Teil ohne Verträge enteignet wurden und man Folgeklagen von anderen indianischen Völkern mit entsprechenden finanziellen Resultaten befürchten mußte.