Mercy
unvergessen
Man muss diesen Heimatdichter nicht kennen, und er wäre auch für mich uninteressant geblieben, wenn es da nicht ein Gedicht gäbe, das von Heinz Kindermann 1941 in die Anthologie „Der großdeutsche Gedanke in der Dichtung“ aufgenommen wurde.
Das Gedicht trägt hier den Titel „Unser Dank“ und beginnt:
„Ein Volk, ein Reich, ein Führer", riefen sie,
wer aber wußte, ob du jemals kämest? ...
Joseph Wulf, hat es bereits 1963 in Literatur und Dichtung im Dritten Reich dokumentiert.
Moder veröffentlichte dieses Gedicht 1939 in seinem Lyrikband „Im Tal der Zeit“ unter dem Titel „Sudetendeutsche Heimkehr“, das nächste Gedicht, ein Sonett, trägt den Titel „Hitler“.
Zum 100. Geburtstag Moders im vorigen Jahr gedachte seine Nachkriegsheimat dem zwischenzeitlich kaum noch wahrgenommenen Poeten mit dem apodiktischen Fazit:
Er sei "alles andere als braun" gewesen.
Josef Moder wurde am am 7. Juli 1909 in Graslitz (Egerland) geboren.
Nach dem Abitur am Graslitzer Staatsrealgymnasium (1928) folgten Studien in Prag und Komotau. Von 1933- 1939 war er Lehrer in Graslitz.
1939 wurde er zum Kriegsdienst eingezogen und kam 1945 in Gefangenschaft.
Von 1946-1948 war er als Verlagsschriftleiter in Wien tätig. Nach der Übersiedlung in die Bundesrepublik 1952 war er Lehrer in Frankfurt, seit 1956 in Kleinostheim bei Aschaffenburg. Er starb am 30. September 1986 in Würzburg.
Mich interessiert Moders Zeit vor seiner Umsiedlung in die BRD 1952.
Die Gedichte in seinem Lyrikband „Der irdische Kreis“, 1943 lassen vermuten, dass er im Frühjahr 1941 noch in Frankreich und ab Herbst dann in Russland war.
Über seine Gefangenschaft und Entlassung gibt es keine Nachrichten. Seine Wiener Tätigkeit wird erwähnt, sogar die Titel der Bücher:
„Das Orakel von Elfi" (Erzählungen, 1946), „Der böse Räuber Ohnegnad" (Moritat, 1946), „Der schlimme Muck" (Ein Streich, 1948).
Autor ist allerdings nicht Josef Moder sondern ein Pseudonym:
Robert Maria Domer
Gibt es eine plausible Erklärung, warum Moder in Wien unerkannt bleiben wollte?
Das Gedicht trägt hier den Titel „Unser Dank“ und beginnt:
„Ein Volk, ein Reich, ein Führer", riefen sie,
wer aber wußte, ob du jemals kämest? ...
Joseph Wulf, hat es bereits 1963 in Literatur und Dichtung im Dritten Reich dokumentiert.
Moder veröffentlichte dieses Gedicht 1939 in seinem Lyrikband „Im Tal der Zeit“ unter dem Titel „Sudetendeutsche Heimkehr“, das nächste Gedicht, ein Sonett, trägt den Titel „Hitler“.
Zum 100. Geburtstag Moders im vorigen Jahr gedachte seine Nachkriegsheimat dem zwischenzeitlich kaum noch wahrgenommenen Poeten mit dem apodiktischen Fazit:
Er sei "alles andere als braun" gewesen.
Josef Moder wurde am am 7. Juli 1909 in Graslitz (Egerland) geboren.
Nach dem Abitur am Graslitzer Staatsrealgymnasium (1928) folgten Studien in Prag und Komotau. Von 1933- 1939 war er Lehrer in Graslitz.
1939 wurde er zum Kriegsdienst eingezogen und kam 1945 in Gefangenschaft.
Von 1946-1948 war er als Verlagsschriftleiter in Wien tätig. Nach der Übersiedlung in die Bundesrepublik 1952 war er Lehrer in Frankfurt, seit 1956 in Kleinostheim bei Aschaffenburg. Er starb am 30. September 1986 in Würzburg.
Mich interessiert Moders Zeit vor seiner Umsiedlung in die BRD 1952.
Die Gedichte in seinem Lyrikband „Der irdische Kreis“, 1943 lassen vermuten, dass er im Frühjahr 1941 noch in Frankreich und ab Herbst dann in Russland war.
Über seine Gefangenschaft und Entlassung gibt es keine Nachrichten. Seine Wiener Tätigkeit wird erwähnt, sogar die Titel der Bücher:
„Das Orakel von Elfi" (Erzählungen, 1946), „Der böse Räuber Ohnegnad" (Moritat, 1946), „Der schlimme Muck" (Ein Streich, 1948).
Autor ist allerdings nicht Josef Moder sondern ein Pseudonym:
Robert Maria Domer
Gibt es eine plausible Erklärung, warum Moder in Wien unerkannt bleiben wollte?